Florian Havemann
Speedy – Skizzen
Der Maler Rudolf Schlechter sitzt wegen unnationalsozialistischer Lebensweise im Gefängnis von Erkner, im Südosten Berlins. Wir schreiben das Jahr 1938, und Schlechter schreibt Tagebuch, schreibt alles auf, was er sieht, woran er sich erinnert, im Mittelpunkt seine Frau, die er Speedy nennt. Auf der einen Seite erleben wir historische Momente der Naziherrschaft wie den so genannten Röhm-Putsch (1934), auf der anderen Seite eine Liebesbeziehung, die hochgradig komplex ist. Schlechter ist unterwürfig, duldet, daß seine Frau mit anderen Männern schläft und möchte von ihr als Mann behandelt werden.
Ein verstörender Roman, in dem sexuelle Obsessionen neben Kunst, in dem politische Haltung neben Verfolgung gestellt wird. Ein großer Roman mit den Tiefen und Untiefen der Liebe, inspiriert von der Figur des Malers Rudolf Schlichter (1890–1955), der in Berlins linken wie rechten Zirkeln mit Ernst Jünger, Bertolt Brecht und vielen anderen verkehrte.
Moderation: Andreas Platthaus.
Veranstaltungsbeginn
Dienstag, 9. November 2021
/ 20:00
Eintritt: 7 Euro (ermäßigt: 4 Euro)
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