Zum Hauptinhalt springen

Pressestimmen 2021/II

Ausschnitte aus der Berichterstattung über unsere Veranstaltungen

7. September 2021 | Marion Poschmann: Laubwerk. Essays – Buchpremiere

„Naturdichtung, zeitgemäß: schön und kritisch zugleich. Wer heute von Naturdichtung spricht, ohne dabei die gesellschaftliche und politische Dimension dessen im Blick zu haben, was mit und in der Natur gerade geschieht, ist weltfremd. Marion Poschmann ist eine der avanciertesten Dichterinnen unserer Gegenwart. Für ihren Essay ‚Laubwerk‘ hat sie unlängst den ‚Wortmeldungen‘-Preis der Crespo Foundation erhalten (…), ein essayistischer Text, der sich mit der menschlichen Wahrnehmung von Bäumen und mit deren Dasein vor allem im städtischen Raum auseinandersetzt.“

Journal Frankfurt, September 2021

 

10. September 2021 | Monica Ries & Karen Tanaka: Robert Schumann trifft Heinrich Heine

„Wenn schon von Schumann die Rede ist, dann bietet sich ein kleines, feines Highlight an: in der Romanfabrik widmen sich die beiden Kammermusikerinnen Monica Ries (Mezzosopran) und Karen Tanaka (Klavier) den schönsten Heinrich-Heine-Vertonungen und verbinden die Lieder mit Texten und biographischen Zitaten.“

Strandgut, September 2021

 

1. Oktober 2021 | Jo van Nelsen & Bernd Schmidt: Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund

„Jo van Nelsen Karriere begann 1989 mit einem wahren Paukenschlag: Sein Dancefloorhit ‚Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund‘ (Culture Beat feat Jo van Nelsen) war 18 Wochen in den deutschen Charts. Zum 30jährigen Jubiläum des Hits und seiner Karriere erinnert sich der Musiker mit seinem Pianisten Bernd Schmidt nun an seine Anfänge und hebt so manchen Schatz aus seinen Bühnenauftritten der vergangenen 30 Jahre in einem sehr persönlichen Programm.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.09.2021

 

2. Oktober 2021 | Eva Klesse Quartett: Creatures & States

„Offen und lautmalerisch klingen die ersten Takte des Quartetts in der gutbesuchten Romanfabrik. Philip Frischkorn streicht mit den Fingern über die Flügelsaiten, Stefan Schönegg entlockt seinem Kontrabass mit dem Bogen erst fiepende, dann Cello-ähnliche Töne, Eva Klesse lässt ihre Becken rascheln, Evgeniy Ring intoniert auf dem Alt-Saxophon ein zartes melodisches Thema. […] Der Gestaltungswillen des feinsinnigen Quartetts reicht weit ünber prägnante Themen und individuelle Soli hinaus. Das nuancierte Zusammenspiel gibt der Musik Tiefe und Substanz, Einflüsse verschiedener Inspirationsquellen sowie kluge Rollen- und Stabwechsel stehen für eine zeitgemäße Jazz-Auffassung. Auch das Publikum ist begeistert und erklatscht sich vom spielfreudigen Eva Klesse Quartett noch eine zweite Zugabe.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6.10.2021

 

12. Oktober 2021 | Stephan Thome: Pflaumenregen

„Der 1972 geborene Stephan Thome ist eine Art stiller Star der deutschen Gegenwartsliteratur. Seit seinem Debüt ‚Grenzgang‘ im Jahr 2009 wurde jedes seiner Bücher mit großem Lob bedacht. Nun ist mit ‚Pflaumenregen‘ sein fünfter Roman erschienen, der in Taiwan in den 1940er-Jahren, während der japanischen Kolonialzeit spielt. […] Es geht um eine Familientragödie und um nationale Identität. Zeitgemäße Themen, die Thome, der sechs Jahre in Thailand gelebt hat, zu einer berührenden Geschichte verwoben hat.“

Journal Frankfurt, Oktober 2021

 

26. Oktober 2021 | Jean-Philippe Toussaint: Die Gefühle

„Falls Sie das noch immer nicht wissen: Der Belgier Jean-Philippe Toussaint ist einer der tollsten Schriftsteller der Welt. Wenn Sie einmal viel Zeit haben, besorgen Sie sich seine Marie-Tetralogie. Wenn Sie damit fertig sind, steigen Sie ein in seinen neuen Romanzyklus rund um Jean Detrez, der für die EU in Brüssel als Zukunftsforscher arbeitet.“

Journal Frankfurt, Oktober 2021

 

16. November 2021 | Irene Dische: Die mitlitante Madonna

„Transgender? Gab es schon immer! Einst nannte man das ‚Eonismus‘. Genau, nach Charles Geneviève Louis Timothée d’Éon, kurz Chevalier d’Éon. Ein Adliger des achtzehnten Jahrhunderts; er ging an den internationalen Herrscherhöfen ein und aus, lebte dabei die Hälfte seines Lebens als Frau. Der couragierte Androgyne tritt auf als exzellenter Degenfechter (auch in Frauenkleidern), als kühner Soldat, der im Siebenjährigen Krieg mehrmals verwundet wird; als brillianter Schreiber und zwielichtiger Entrepeneur. Er war Spion für die französische Krone und starb verarmt 1810 in London. Dische hat dieser schillernden Persönlichkeit mit ‚Die militante Madionna‘ ein ironisches, aber respektvolles Portrait gewidmet.“

Journal Frankfurt, November 2021

„Der Chevalier d’Éon war Höfling, Diplomat und großer Fechter. Mal trat er als Frau, mal als Mann auf. Die aktuelle Debatte um (geschlechtliche) Identität erscheint historisch verfremdet und mit Witz durchleuchtet.“

Frizz, November 2021

 

17. November 2021 | Svenja Flaßpöhler: Sensibel. Über moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren (Philosophisches Café)

„Diese Frau packt heiße Eisen an und holt die Philosophie damit aus dem Elfenbeinturm, indem sie – vielleicht zu Unrecht – gern verortet wird. Die Publizistin und Chefredakteurin des ‚philosophie‘ Magazins streitet über Eifersucht, Sterbehilfe, Pornografie und Feminismus, nicht aus Lust am kalkulierten Skandal, sondern aus intellektueller Redlichkeit.“

Kulturelle Kurznachrichten, Nov./Dez. 2021

„Svenja Flaßpöhler befasst sich gerne mit polarisierenden Themen. Sie hat Bücher veröffentlicht zum selbstbestimmten Sterben, zur MeToo-Debatte und zuletzt zur neuen Sensibilität des Individuums, in dem sie sich mit den Grenzen des Sagbaren beschäftigt und ausloten möchte, was zumutbar ist. […] Sie erklärt, was sie darunter versteht, wenn sie davon spricht, dass wir in einer ‚hochsensibilisierten Zeit‘ leben, einer Zeit, in der man eine dritte Position zwischen verabsolutierter Sensibilität und absoluter Resilienz finden müsse, denn beide Extrempositionen führten zur Abschottung von der Außenwelt.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.11.2022

 

23. November 2021 | Barbara Honigmann: Unverschämt jüdisch

„Die Schriftstellerin Barbara Honigmann, 1949 als Tochter jüdischer Eltern in Ostberlin geboren, ist von ihrer Familiengeschichte geprägt. Ihre Eltern waren nach Kriegsende aus dem britischen Exil nach Ostberlin zurückgekehrt, um den Aufbau eines neuen Deutschlands zu unterstützen. In ihrem jüngsten Buch ‚Unverschämt jüdisch‘ geht es u.a. um das Aufwachsen in der DDR, um antisemitische Stasi-Protokolle über ihren Vater Georg wie um die Fallstricke einer vermeintlich deutsch-jüdischen Symbiose. […] In der Romanfabrik las und diskutierte sie mit Michael Hohmann über das, was Jüdische Identität bedeutet.“

Feuilleton Frankfurt (Online-Magazin), 12.12.2021

 

29. November 2021 | Dorothee Elmiger: Aus der Zuckerfabrik

„Als der erste Schweizer Lottokönig im Jahr 1979 das große Los zieht und 1,7 Millionen Franken gewinnt, ist er sie bald wieder los. Als sein Besitz versteigert wird, befinden sich darunter auch zwei Figuren aus Ebenholz oder dunklem Stein, die aus der Karibik stammen sollen. ‚Das war für mich in gewisser Weise der Ausgangspunkt‘, sagt Dorothee Elmiger. […] Die Zuckerfabriken des Titels haben wie die Statuetten etwas mit Elmigers Versuch zu tun, europäische Geschichte anhand des Zuckers nachzuerzählen. Zuckwer, um 1800 von Sklaven in der Karibik aus Zuckerrohr gemacht, war seinerzeit neu und teuer …“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2.12.2021

 

7. Dezember 2021 | Georg Klein: Bruder aller Bilder

„Georg Klein, in Augsburg geboren, hochdekorierter Schriftsteller, ist ein Spezialist, wenn es darum geht, Alltagsphänomene unmerklich surreal aufzuladen und die Grenze zum Unwahrscheinlichen zu verwischen. In seinem neuen Roman ‚Bruder aller Bilder‘ geht es um allerlei Rätselhaftes in der süddeutschen Provinz. […] Das Buch beginnt mit einer Art ‚Kir Royal‘-Feeling und einem frechen Sportreporter, führt uns einen Platzwart vor, der ein ernsthaftes Taubendreck-Problem hat und endet in Zeittunneln und skurrilen Szenarien. Das Klein-Universum in voller lüte.“

Journal Frankfurt, Dezember 2021

 

9. Dezember 2021 | DDLW (Delius – Dell – Lillinger – Westergaard)

„Über Deutschlands Grenzen hinaus gelten der Vibraphonist Christopher Dell und der Schlagzeuger Christian Lillinger als herausragende Stilisten des zeitgenössischen Modern Creative-Jazz. […] Tatsächlich vermittelt das Quartett in seinen durchweg improvisierten, zuweilen hoch verdichteten Interaktionen in der ausverkauften Romanfabrik den Charakter eines Organismus, der auf unvorhersehbare Art interagiert und in bisweilen unergründlicher Weise funktioniert. […] In zwei gut halbstündigen Improvisationen entwickelt das Quartett lange Bögen, dynamische Wechsel, Energieschübe und Spannungsspitzen. Sie machen das Konzert zu einem eindrücklichen Erlebnis.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.12.2021