Pressestimmen
Ausschnitte aus der Berichterstattung über unsere Veranstaltungen
Café Europa mit Johannes Fried und Pierre Monnet, Karl der Große und die Franken am Mittelmeer – 4. September 2019
„Einem furiosen Debatten-Auftakt der Reihe ‚Café Europa’ folgte nun eine furiose Vorlesung des Historikers [Johannes Fried]. Es ging um nicht weniger als um die ‚Globalisierung’ der damals bekannten Welt. (…) Es entstanden Kontakte nach Córdoba, Kairo und Bagdad: ‚Europa erwachte zu sich selbst’.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. September 2019
Durs Grünbein, Zündkerzen & Aus der Traum (Kartei) – 17. September 2019
„Weißgrau die Haare, weiß der Wein, beanspruchte der entspannte Autor nach guten Worten Michael Hohmanns in der Frankfurter Romanfabrik die ‚Position des Barpianisten’, dem man zwanglos zuhört. (…) Interessantes auch im Publikumsgespräch, Hauptthema: die Fehde zwischen Grünbein und Uwe Tellkamp (‚Der Turm’) vor der Leipziger Buchmesse 2018, als sich Tellkamp und akademische Mitstreiter mit AfD-Propaganda ‚solidarisierten’. Der Zusammenstoß schien Grünbein noch zu bestürzen.“
Frankfurter Rundschau, 19. September 2019
„Dem Ruf als ‚poeta doctus’ macht Grünbein alle Ehre. Seine Gelehrtheit gestaltet er erträglich mittels Humor. Die fallen gelassenen Namen wie Rimbaud, Foucault, Goethe, Freud, Kafka stellt er in sinnstiftenden Zusammenhang. So lernen Zuhörer viel über die Träume, auf deren Niveau manche Autoren ‚zeitlebens zu kommen versuchen’.“
Offenbach-Post 19. September 2019
Nora Bossong, Schutzzone – 24. September 2019
„In der randvollen Romanfabrik in Frankfurt stellte Nora Bossong ihren UN-Roman ‚Schutzzone’ (Suhrkamp) vor und konfrontierte uns sehr freundlich, sehr gelassen und sehr gut informiert mit der Komplexität der Welt.“
Frankfurter Rundschau, 26. September 2019
Peter Wawerzinek, Liebestölpel – 1. Oktober 2019
„Tief reicht ‚Liebestölpel’ in die Vergangenheit des hier auf Gedeih und Verderb Lucretia liebenden Erzählers zurück. Frank McCourt (‚Die Asche meiner Mutter’) habe ihn als Erzähler sehr beeindruckt, sagte Wawerzinek im Gespräch mit Michael Hohmann, nämlich durch die Forderung, den Ton einer Zeit wiederzufinden.“
Frankfurter Rundschau, 4. Oktober 2019
Eric Schaefer, Kyoto Mon Amour – 25. Oktober 2019
„Eric Schaefer kann offenbar einfach alles. In japanische Kultur hat er sich verliebt, als er 2012 ein Stipendium in Kyoto hatte. Er machte sich mit Zen und Nô-Theater, mit Steingärten, japanischer Musik und einigen einschlägigen Musikinstrumenten bekannt. Und weil er nicht nur ein raffinierter Komonist und virtuoser Schlagzeuger ist, sondern auch ein überaus reflektierter Zeitgenosse, macht er aus all dem keine folkloristische Japonaiserie, sondern eine eigenständige, kraftvolle und auf das Wesentliche konzentrierte Eric-Schaefer-Musik.“
Frankfurter Rundschau, 28. Oktober 2019
„Es ist eine unkonventionelle und sehr eindrucksvolle Stilfusion, die das Ensemble Kyoto Mon Amour seit gut drei Jahren kreiert. Verglichen mit dem insgesamt eher kammermusikalischen Album wirkt das Konzert in der Romanfabrik um einiges dynamischer, entschlossener und offener.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. November 2019
20 Jahre Hanauer, Vereinfest – Ostport – 23. November 2019
„Es beginnt mit schrägen Tönen. Jazzig und leicht dissonant schweben Klänge von Klavier und Flöte durch den Raum. Uli Mangel am Klavier und Michael Hohmann ander Querflöte eröffnen damit die Bühne der Romanfabrik, auf der an diesem Abend noch viele unterschiedliche Menschen stehen werden. (…) ‚Zehn Jahre machen wir auf jeden Fall noch, wenn unsere Freunde uns treu bleiben.’ Und viele dieser Freundinnen und Freunde des Hauses traten dann im Laufe des Abends auch auf.“
Frankfurter Rundschau, 25. November 2019
Boualem Sansal, Der Zug nach Erlingen – 26. November 2019
„Das in der Tradition des Briefromans geschriebene Buch, dessen gelungenen Übersetzung (…) beim Vorlesen von Jochen Nix eindrucksvoll zur Geltung kam, knüpft an den Gedanken Camus’ an: Wer die Dinge falsch bennet, trägt zum Unglück der Welt bei. (…) Wirklichkeit und Fantasie sind in Sansals neuem Roman ungewöhnlich stark ineinander verwoben. Denn es gelte, so Sansal, auch die umgekehrte Regel zu Albert Camus’ Gedanken: Indem man Dinge benennt, beispielweise als Phantasmagorien, werden sie selbst auch Teil des Lebens.“
Frankfurter Rundschau, 28. November 2019
Heinz Sauer & Michael Wollny, Neujahrskonzert – 5. Januar 2019
„Vor genau zwölf Jahren haben sie das sogenannte Neujahrskonzert in der Frankfurter Romanfabrik zum ersten Mal gemeinsam bestritten und seit bald zwei Jahrzehnten stehen der Tenorsaxofonist Heinz Sauer und der Pianist Michael Wollny regelmäßig zusammen auf Konzertpodien oder in Aufnahmestudios. Daraus die Schlüsse ‚routiniert’ oder ‚eingespielt’ zu ziehen wäre gleichwohl falsch.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. Januar 2019
Philosophisches Café mit Jan Assmann, Achsenzeit. Archäologie der Moderne – 16. Januar 2019
„Auch hier hat er [Assmann] bewiesen, dass er weit mehr ist als ein Ägyptologe, nämlich ein Kulturwissenschaftler, der die ganze Welt im Blick hat. Assmann kennt die entlegendsten Texte, interessiert sich weit über sein Fach hinaus für geistige Phänomene von der Vorzeit bis zur Gegenwart – und ist dennoch bescheiden und nie auftrumpfend.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. Januar 2019
Barbara Honigmann, Georg – 13. Januar 2019
„Georg Honigmann war das Judentum von Staats wegen untersagt. Seine Tochter versucht es seit Jahrzehnten anders. Jetzt hat sie ihrem traurig entwurzelten Vater eine schönes Denkmal gesetzt.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Februar 2019
Eva Kruse, Eva Klesse & Johannes Enders – 28. März 2019
„’Wir haben uns am Nachmittag getroffen und einige Stücke in den Topf geworfen’, erzählt Enders zu Beginn des Konzerts in der ausverkauften Romanfabrik. Damit schraubt er mögliche Erwartungshaltungen herunter. Selbstverständlich sind alle drei versiert genug, um sich musikalisch über Kompositionen auszutauschen, möglicherweise auch neue Funken aus Ihnen zu schlagen. (…) Vom Publikum wird es aber schon jetzt begeistert gefeiert.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. April 2019
„Noch nicht einen Tag alt machte sich [das neu gegründete Trio] daran, in einem mirakulösen Schöpfungsakt zwei Stunden lang Jazz auf die Beine zu stellen.“
Frankfurter Neue Presse, 3. April 2019
Café Europa mit Rainer Forst und Daniel Cohn-Bendit, Europäische Aufklärung und französische Revolution – 3. Juni 2019
„Das Interesse an Europa scheint in Frankfurt überwältigend groß zu sein. Denn das Publikum rannte Michael Hohmann die Bude ein. (…) So spannend kann Dialektik sein. Mit einem Impulsvortrag über die Kernaussagen der Aufklärung stimmte der Philosoph [Rainer Forst] das Publikum auf den ‚heißen Abend’ ein.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. Juni 2019
Frank Witzel, Vondenloh – 4. Juni 2019
„Bei ‚Vondenloh’ handelt es sich um eine ausgesprochen amüsante Gesellschaftssatire auf den Literaturbetrieb. (…) Als er 2005 die Publikation vorbereitete, hat Frank Witzel die Schraube der Satire noch eine Windung weitergetrieben und in einem Anhang mit fiktiven Materialien zu dem Roman die Eitelkeiten der Literaturwissenschaftler auf das Herrlichste travestiert. Es handle sich, bekundete Witzel, um ein Buch, zu dem er nach wie vor stehe. Mit Recht.“
Offenbach Post, 6. Juni 2019
Paulus Böhmer, No Home – 4. September 2018
,,Denn alles steht nebeneinander bei Böhmer, wie im richtigen Leben, das Schöne und das Schreckliche, das Zarte und das Derbe, und ,jedes Wort ist von Anfang an immer sein Gegenteil’, wie Böhmer sagte, der leider nicht immer so gut zu verstehen war.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. September 2018
Chris Jarrett, Tales of our Times – 6. September 2018
,,Es sind musikalische Kurzgeschichten, die in gedrängter Form alles enthalten, was man sich unter musikalischen Erzählungen heute vorstellen mag: spektakulär-rabiate Klangmonster und melancholische Reminiszenzen an die große Zeit der romantischen Klavierliteratur.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. September 2018
Catalin Dorian Florescu, Die Freiheit ist möglich – 7. September 2018
,,Angesichts der digitalen Informationsflut und der durch ausgelösten Dauerspannung, die vom Gegenüber oder dem unmittelbaren Geschehen ablenken, plädiert er für feste Glaubenssätze. Er sagt, dass Freiheit sowohl Erziehung als auch Verantwortung brauche.“
Offenbach Post, 7. September 2018
Manfred Maurenbrecher, Flüchtig – Solo – 28. September 2018
,,Bei seinen Reisegeschichten wechseln die Aggregats- und Zeitszustände und die Neugier früherer Generationen verschmilzt mit den Sehnsüchten von heute.“
Offenbach Post, 27. September 2018
Olivia Trummer Trio, Fly Now – 18. Oktober 2018
,,Olivia Trummer berührt mit ihren Songs und Improvisationen. Sie hinterlässt Spuren mit ihren Texten, die eine ganz persönliche Sicht auf Liebe, Leere, Loslassen freilegen.“
Frankfurter Neue Presse, 17. Oktober 2018
Michael Kleeberg, Der Idiot des 21. Jahrhunderts – 24. Oktober 2018
„Auf den Spuren Goethes versammelt Michal Kleeberg zwölf Geschichten mit allen Problemen und Konflikten heutiger Zeit: Terrorismus, Fundamentalismus, Kampf der Kulturen.“
Offenbach Post, 24. Oktober 2018
A.L. Kennedy, Süsser Ernst – 21. November 2018
,,Und weil Kennedy nicht nur kreatives Schreiben unterrichtet, sondern sich zwischendurch auch immer wieder als Stand-up-Comedian betätigt und daher weiß, wie man einen Live-Auftritt mit ein paar ansprechenden und wohlformulierten und überraschenden Einsichten bereichert, lohnt sich der Besuch an der Hanauer Landstraße sehr.“
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 15. November 2018
Playground, Jazzquartett – 22. November 2018
,,Virtousität, Spielfreude und Spontaneität. Abwechslungsreiche, farbige Eigenkompositionen und ein dynamisches Zusammenspiel prägen den Sound von Playground 4.“
Frankfurter Neue Presse, 13. November 2018
Moi et les autres, Départ – 23. November 2018
,,Die Musik – Trommelrhythmen der französischen Antillen über den Manouche bis hin zum amerikanischen Elektro Swing – ist inspiriert von den Biographien aller Musiker.“
Offenbach Post, 22. November 2018
Hans Traxler, Lesung mit Bildern – 11. Dezember 2018
,,Denn Traxler, der vielgerühmte Zeichner und Karikaturist, ist zugleich ein großer Erzähler. Schon als Einjähriger soll er ohne Anleitung Vierecke gezeichnet haben, die er auf Befragen ,Klofenster’ nannte.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. Dezember 2018
Hein Sauer & Michael Wollny, Neujahrskonzert 2018 – 6. Januar 2018
„Auch wenn einem dieses Nummer um Nummer sich vielgestaltig wandelnde, intime, konzentrierte und berührende, in seiner strukturellen Offenheit sich ästhetisch nach wie vor ganz weit vorne bewegende Duospiel naturgemäß wohlbekannt ist, so bleibt es doch überaus reizvoll, ohne Einschränkung.“
Frankfurter Rundschau, 8. Januar 2018
Markus Orths, Max – 16. Januar 2018
„Sein Roman „Max“ (über Max Ernst) umfasst mehr als 500 Seiten und erzählt vom Maler, von sechs Frauen und einem Mann in seinem Leben. Eine Großrecherche einerseits, eine gewitzte, aufmerksame Aneignung surrealer Sprache andererseits.“
Frankfurter Rundschau, 18. Januar 2018
Clara Haberkamp Trio, Orange Blossom – 25. Januar 2018
„Clara Haberkamp hat eine unverwechselbare Stimme, ihren persönlichen musikalischen Ausdruck, ihre eigene Kraft als Bandleaderin. Das spürt man auch auf ihrer 2016 aufgenommenen CD Orange Blossom. In jedem Stück weiß sie, was der jeweilige Titel braucht, jeden Song stattet sie mit dem aus, was ihn zu einem unverwechselbaren Erlebnis macht.“
Das Kulturportal, 22. Januar 2018
Winfried Menninghaus, Lust am Traurigen, Schrecklichen und Ekelhaften – 31. Januar 2018
„Seit Aristotels´ Theorie der Tragödie wird darüber nachgedacht, warum negative Gefühle die Lust an Schauspielen, Musik, Gedichten und Filmen nicht beeinträchtigen, sondern eher befördern. Der Vortrag präsentiert ein neues Erklärungsmodell, das Erkenntnisse der neueren Emotionspsychologie und Neurowissenschaft mit Grundprinzipien der klassischen Ästhetik verbindet und sich auf experimentelle Studien stützt.“
Faust Kulturtipp, 23. Januar 2018
Hans Josef Ortheil, Der Typ ist da – 07. Februar 2018
„Mit einer konventionellen Lesung aber begnügt sich Ortheil nicht. In anderthalb von ihm selbst moderierten Stunden gewährt er tiefe Einblicke in seine Werkstatt. Wie aus autobiographischen Erleben Literatur wird, ist exemplarisch zu erfahren.“
Offenbach-Post, 9. Februar 2018
Junge Deutsche Philharmonie, Märchen und Mythen (Transfers zwischen Literatur und Musik II) – 10. Februar 2018
„Im Februar macht sich ein Ensemble der Jungen Deutschen Philharmonie gemeinsam mit dem Schauspieler und Sprecher Jochen Nix auf die Suche nach Transfers zwischen Literatur und Musik (…).“
Der Taktgeber, Magazin der Jungen Deutschen Philharmonie, Ausgabe 35/Winter 2017
Reinhard Kaiser, Rétif de la Bretonne – Monsieur Nicolas – 13. Februar 2018
„Die Macht des Sex, die Vernunft, die bunte Alltagswelt des 18. Jahrhunderts, all das findet sich in den Erinnerungen des Rétif de la Bretonne, die der 1734 geborene Schriftsteller kurz nach seinem sechzigsten Geburtstag auf vielen tausend Seiten veröffentlichte.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. Februar 2018.
20 Jahre Frankfurt Jazz Trio, Our Favorite Things – 1. März 2018
,,Das Frankfurt Jazz Trio wurde 1998 gegründet (…). Waren die ersten Scheiben eher traditionellen Themen verpflichet, ist die neue CD geprägt von Improvisationen sowie eigenen Kompositionen und Arrangements.“
Frankfurter Rundschau, 27. Februar 2018
Adam Hasslett, Stellt euch vor ich bin weg – 2. März 2018
,,Seine ,Liebesgeschichte über eine Familie’, wie er den Roman gerne nennt, berichtet schließlich von einer Handvoll Menschen, die versuchen einander zwischen zwei Selbstmorden zu halten und zu helfen. Wer mit seinen Angehörigen umgeht, sagt dieser Roman, verändert sie und damit auch sicht selbst (…).“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. März 2018
Paulus Hochgatterer, Der Tag an, an dem mein Großvater ein Held war – 20. März 2018
,,Innerhalb weniger Tage entfaltet sich ein von der 13 Jahre alten Nelli erzähltes Panorama der Gewalt, das Paulus Hochgatterer in ,Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war’ auf knappen 120 Seiten sehr vieldeutig entwickelt.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung 17. März 2018
Petra Mosbach, Justizpalast – 10. April 2018
„Die Fälle, die Thirza zu verhandeln hat, mögen banal sein, der Umgang mit ihnen ist es nicht. Die Natur des Menschen wird dabei immer mehr zum Rätsel. Ein zutiefst humanes Buch.“
Journal Frankfurt, Nr. 4/2018
Éric Vuillard, Die Tagesordnung – 25. April 2018
,,Der 1968 in Lyon zur Welt gekommene Autor wählt einen eher abseits gelegenen, aber keineswegs unwichtigen Moment der Geschichte, um das Verhalten der Akteure zu untersuchen. Von Gier, Berechnung und Gedankenlosigkeit Anfang 1933 zieht er eine Verbindungslinie zu Hitlers Erpressung Schuschniggs vor dem Ausschluss Österreichs fünf Jahre später.“
Frankfurt Allgemeine Zeitung, 21. April 2018
Benedikt Jahnel Trio, The Invariant – 3. Mai 2018
,,Elegant bewegt sich das Trio zwischen lyrischen und rhythmischen Stücken; Jahnels perlendes Spiel scheint ebenso vom Jazz, wie europäischer Klassik inspiriert. Die Produktion glänzt vor allem mit melodischen, subtil akzentuierten Tönen.“
Journal Frankfurt, Nr. 5/2018
Frankfurter Jazzstipendium, Doppelkonzert mit J’Used & Stipendiat – 09. Mai 2018
,,(…) in der Romanfabrik wurde man wieder einmal überrascht wie viele junge Musiker die Idiome des Jazz verinnerlicht haben und eine Musik kreieren, die bei aller ausgetüftelter Avanciertheit doch auch sinnlich wirkt, ohne bei populären Stilistiken Anleihen zu nehmen.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Mai 2018
Matthias Göritz, Parker – 15. Mai 2018
,,Der in Offenbach lebende Theaterautor, Übersetzer und Lyriker legt nun überraschenderweise einen hoch spannenden politischen Roman vor, der zugleich auch eine Charakterstudie eines Menschen ist, der sich nahe an der Macht befindet (…).“
Journal Frankfurt, Nr. 5/2018
Pablo Held Trio, Investigations – 7. Juni 2018
,,Jetzt kam Pablo Held mit seinem Trio – Klavier, Bass, Schlagzeug – in die Romanfabrik in Frankfurt, und schon mit den ersten Repetitionstönen des Bassisten Robert Landfermann (…) wurde deutlich, dass in diesem Jazztrio der Jazz stilistische Konkurrenz bekommen hat.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. Juni 2018
Annika Scheffel, Hier ist es schön –13. Juni 2018
,,In der Tat erzählt die Sprachkünstlerin Scheffel nicht von Abenteuern, sondern von Identitätsfragen. Und von den ,Dummen, die auf der Erde bleiben müssen’“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15. Juni 2018
Pedro Lenz, Die schöne Fanny – 18. Juni 2018
,,Sein neues Buch heißt ,Die schöne Fanny’ und erzählt von drei Künstlerfreunden, die sich ihr Leben zwischen Prekariat und Dandytum bestens eingerichtet haben. (…) Lenz hat ein Herz und Gespür für seine Außenseiter-Helden.“
Journal Frankfurt, Nr. 6/2018
Peter Zingler, Im Tunnel - 29. August 2017
„Wenn auf der eigenen Website folgendes steht, ist die Neugier der Leser bereits entfacht: „Schulabbruch, danach Ein- und Ausbrecher. Zingler lebte in Marokko, Spanien, Sizilien, Jamaika und in internationalen Gefängnissen.“ Man wird ein wenig atemlos beim Lesen von Peter Zinglers Geschichte. (…) Sein Roman offenbart eine außergewöhnliche Lebensgeschichte.“
Frizz August 2017
Eric Plandé, Bob Degen & Heinz Sauer, Zwei Duos - ein Trio - 7. September 2017
„Hein Sauer, der Meister, Eric Plandé, der Schüler, und Bob Degen, der Zaubermeister, der die beiden Saxophonisten zu einer vollkommenen Übereinstimmung führt, wenn sie Themen von Joachim Kühn oder Carla Bley spielen. Ein musikalisches Triptychon in herrlicher Klangesfülle, dessen Motto die unbedingte Freiheit im Ausdruck ist.“
Frizz September 2017
Noëlle Revaz, Das unendliche Buch – 12. September 2017
„Die Schweizer Autorin Noëlle Revaz begibt sich in ihrem jüngsten Roman „Das unendliche Buch“ in den Medien- und Literaturzirkus. Der Hauptakteur ist allerdings das Fernsehen mit seinen klischeebeladenen Gesprächsrunden. Hier entwickelt sich dank der Nebenrollen, die von zwei attraktiven Schriftstellerinnen besetzt sind, eine burleske Komödie.“
Frankfurter Rundschau, 11. September 2017
Robert Menasse, Die Hauptstadt – 18. September 2017
„In Robert Menasses neuem Roman heißt die Hauptstadt Brüssel. Die Helden sind zum großen Teil Beamte der Europäischen Kommission, aus den unterschiedlichsten Ländern der Union stammend. Aus Langeweile lässt die für Kultur zuständige Direktorin ein Projekt entwickeln, das für Unruhe sorgt. Dieses dem Normalbürger kaum zugängliche Milieu mit seinen Skurrilitäten wird eindrucksvoll geschildert, die Charaktere wirken mit ihren Eigentümlichkeiten wahr, deren Arbeit lässt die Kommission mehr oder weniger vernünftig erscheinen. Tatsächlich geht es Robert Menasse um die bedrohte Zukunft des Projekts EU.“
Faust – Kultur, 12. September 2017
Sandra Kegel stellt vor: Ferdinand Schmalz: Bachmann-Presiträger – 19. September 2017
„Heute Abend stellt die Literaturredakteurin Sandra Kegel den diesjährigen Preisträger des Bachmann- Wettbewerbs, Ferdinand Schmalz, in der Romanfabrik vor. (…) Der österreichische Autor bewarb sich mit dem Text „mein lieblingstier heißt winter“, der Geschichte des Tiefkühlkostlieferanten Franz Schlicht. Dessen Kunde Doktor Schauer tritt mit einer seltsamen Bitte an ihn: Er möge seinen Körper nach durchgeführtem Selbstmord in die Tiefkühlkiste verstecken.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. September 2017
Philosophisches Café: Wolf Singer, Über Schönheit und Wahrheit – 27. September 2017
„Menschen haben die Poesie offenbar nicht erfunden. Jedenfalls nicht die metrische Form der Gedichte aus Hebung und Senkung. In der gutbesuchten Frankfurter Romanfabrik sorgte der Hirnforscher Wolf Singer für Heiterkeit im neugierigen und daher fragewütigen Publikum, als er erklärte, wie männliche Grillen um Weibchen werben: „Das Weibchen achtet auf die Präzision der Metrik.“ Männchen, die im Takt blieben, hätten bessere Chancen, sich fortzupflanzen. (…) Im limbischen System wird entschieden, was der Mensch als regelhaft und stimmig, also angenehm empfindet. (…) Das Hirn könne auch nur zwischen stimmig und unstimmig unterscheiden, aber keine objektiven Wahrheiten erkennen. Einen Bogen vom Schönen zum Wahren wie weiland Platon konnte Hohmann also nicht schlagen.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. September 2017
Omer Klein Trio, Sleepwalkers – 5. Oktober 2017
„In seinem chaotischen Land sei man ständig gefordert, Entscheidungen zu treffen und schnelle Lösungen zu finden. Mit der Fähigkeit zu improvisieren erklärt der israelische Jazzmusiker Omer Klein, der zurzeit in Köln lebt, auch den internationalen Erfolg seines Jazz-Trios. Weiterhin bezieht das Omer Klein Trio seine Einflüsse aus der traditionellen jüdischen Musik, der Liedkunst der Romantik sowie der Rockmusik.
Frankfurter Rundschau, 4. Oktober 2017
„Bei Omer Klein gibt es keine impressionistisch verschwimmenden Klangflächen, keine musikalischen Abstraktheiten, die man möglicherweise wahrnimmt, wenn man das Seziermesser musikwissenschaftlicher Analyse anlegt, keine Zickzackmelodien ausgefeilter Zwölftontechnik. Was erklingt, besitzt Kontur, ist immer melodisch fassbar, irgendwie konkret, nahezu sangbar und besitzt einen packenden rhythmischen Jazz-Groove, also etwas Treibendes, Brodelndes, Unausweichliches.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. Oktober 2017
Jean-Paul Schintu & Bruno Raffaelli lesen: Briefwechsel Paul Celan - René Char – 13. Oktober 2017
„Der Dichter Paul Celan, geboren 1920 in Czernowitz, hatte sich 1948 in Paris niedergelassen. Dort lernte er seinen Dichterkollegen René Char (geb. 1907) kennen, dessen Gedichte er auch ins Deutsche übertrug. Von 1954 bis 1968 standen beide im regen Briefwechsel: der den Vernichtungslagern entkommene Jude mit dem aktiven Résistance-Kämpfer. Beide haben den Tod ihrer Nächsten erleben müssen, das Untertauchen kennengelernt, den todbringenden politischen Hass. Vorgetragen wird der Briefwechsel von Jean-Paul Schintu und Bruno Raffaelli. Schintu ist Schauspieler und Dramaturg, er at zahlreiche musikalisch-literarische Projekte entwickelt. Raffaelli ist Mitglied des Ensembles der Comédie Francais und hat in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen mitgewirkt.“
Faust Kultur, 5. Oktober 2017
Marie NDiaye, Délivrance – Erlösung (Francfort en Francais – Frankfurt auf Französisch) – 12. Oktober 2017
„Denis Cointe und die Compagnie Translation haben die Erzählung „Délivrance“ („Erlösung“) der in Berlin lebenden Autorin Marie NDiaye für die Bühne bearbeitet. Der Protagonist lebt im Ausland und muss sich in einer ihm fremden Sprache ausdrücken. Seine Frau beantwortet seine Briefe nicht, er schwankt zwischen Wut, Verzweiflung und Hinnahme.“
Frankfurter Rundschau, 10. Oktober 2017
Dacia Maraini, Das Mädchen und der Träumer – 1. November 2017
„Der Lehrer Nani Sapienza träumt von einem Mädchen, das seiner verstorbenen Tochter ähnlich sieht. Nachdem er am Morgen danach von der vermissten Lucia im Radio hört, ist er überzeugt, dass sie ihm im Traum erschienen ist. Nach Wochen der vergeblichen Suche geben Polizei und Eltern auf. Nur Nani hört nicht mit seinen besessenen Nachforschungen auf und zieht den Argwohn der Kleinstadt auf sich. (…) Die 1936 in Fiesole geborene Dacia Maraini ist die mehrfach ausgezeichnete Grande Dame der italienischen Literatur.“
Mailaussand des Italienischen Generalkonsulats Frankfurt
„Große Dame der italienischen Literatur, Feministin europäischen Formats, ewige Nobelpreisanwärterin. Starke Kämpferin für Bürgerrechte, rastlose Reisende. Lebensgefährtin Alberto Moravias, Freundin Pier Paolo Pasolinis: Dacia Maraini in Frankfurt zu begrüßen war Michael Hohmann eine Ehre. In Zusammenarbeit mit Italiens Generalkonsul Christiano Cottafavi ermöglichte der Leiter der Romanfabrik die Begegnung mit einer lebenden Legende. Dem entsprach der rege Andrang eines fast ehrfürchtigen Publikums. (…) Lebensklug und hellwach präsentierte Maraini sich in der Diskussion, bei der sie auch Einblick in ihre Schreibwerkstatt gewährte“
Offenbach-Post, 3. November 2017
Alissa Walser, Eindeutiger Versuch einer Verführung – 28. November 2017
„Die Romanautorin Alissa Walser hat in ihrem jüngsten Band „Eindeutiger Versuch einer Verführung“ Notate zum Leben versammelt. Aus persönlichen Begegnungen oder Erzählungen Dritter entstanden reflektierende erzählerische Texte, in denen dem Erlebten versucht wird, eine Bedeutung zu geben. Eine Art Sinn oder Moral der Geschichte zum Verhalten in unangenehmen, seltsamen oder beiläufigen Situationen wird dazu notiert. Man könnte diesen Band ein Tagebuch nennen, in dem alles Private verallgemeinert ist. Da aber alle Begebenheiten so unmittelbar geschildert sind, scheinen sie wahr zu sein, und so haben die Notate auch eine philosophische Note.“
Faust Kulturtipps, 20. Oktober 2017
Moritz Eggert & Peter Schöne: Herbert Heckmann in Literatur und Musik – 26. Oktober 2017
„Herbert Heckmann, geboren 1930 in Frankfurt, ist nicht nur mit seinen Romanen „Benjamin und seine Väter“ und „Die Trauer meines Großvaters“ bekannt geworden. Auch der Gedichtzyklus „Laßt uns ungereimt sein“ gehört zu seinem Werk. Diesen Zyklus hat Heckmanns Sohn, der Münchner Komponist Moritz Eggert, vertont.“
Frankfurter Rundschau, 24. November 2017
Lange Frankfurter Lyriknacht – 27. Oktober 2017
„Zum nunmehr dritten Mal veranstaltet die Romanfabrik in Frankfurt eine lange Lyriknacht mit Dichterinnen und Dichtern aus der Stadt und ihrer Nachbarschaft und Umgebung. (…) (Es) sind gleich drei Lyriker-Generationen vertreten. Als Debütant ist Moritz Hürtgen dabei, Redakteur beim Satiremagazin der Titanic. Als Senior der Nacht tritt Franz Mon an, 1926 geboren. Weitere Mitwirkende sind Sascha Anderson, Paul-Henri Campell sowie Safiye Can.“
Frankfurter Rundschau, 25. Oktober 2017
Salon Fluchtentier No. 7: Orsolya Kalász, Carl-Christian Elze & Sandra Burkhardt – 7. November 2017
„Die 1992 geborene Sandra Burkhardt gewann 2016 den Lyrikpreis des Open Mike mit Interlinear-Übertragungen von Gedichten Petrarcas. Carl-Christian Elze, geboren 1974, lebt in Leipzig und schreibt neben Lyrik auch Prosa und Drehbücher. (…) Die 1964 im ungarischen Dunaújváros geborene und zweisprachig schreibende Orsolya Kalász wurde in diesem Jahr mit dem Peter-Huchel-Preis für ihren Band „Das Eine“ (…) ausgezeichnet.“
Faust-Kultur, 2. November 2017
Wetterbericht: Eine Bestandsaufnahme 50 Jahre nach 68 – 14. November 2017
„Angesichts aktueller politischer Unsicherheiten scheint eine Bestandsaufnahme gerechtfertigt. Für den Band „Wetterbericht“ (…) haben diverse Autoren untersucht, was die momentane Krise mit 1968 zu tun hat. In der Romanfabrik in Frankfurt diskutieren am Dienstag, 14.11., drei von ihnen darüber. Die Politikwissenschaftlerin Petra Dobner, der Außenpolitikexperte Joscha Schmierer sowie Tom Koenigs, Vorsitzender des Menschenrechtsausschusses im Bundestag.“
Frankfurter Rundschau, 13. November 2017
Jan Costin Wagner, Sakari lernt, durch Wände zu gehen – 18. November 2017
„Kimmo Joentaa ist wieder da. Der Roman-Kommissar, mit dem der deutsche Schriftsteller und Finnland-Liebhaber Jan Costin Wagner wiederholt raffinierte Krimis erzählt, dringt in zwei scheinbar verknüpfte Fälle ein: eine Messerattacke auf eine Polizisten und ein Hausbrand, bei dem ein kleiner Junge stirbt. „(Wagners) Krimis sind keine klassischen Whodunits, sondern melancholische Psychostudien über Trauer und Tod, Schuld und Sühne“, so Spiegel-Online.“
Frankfurter Rundschau, 20. November 2017
„Die nordisch-melancholische Stimmung ist nicht abhandengekommen. Fröhliche Szenen mit Joentaa und seiner Tochter hat der Autor als Gegengewicht zu den anderen Figuren inszeniert, die wie durch einen Nebel wandern, außerhalb des Lebens stehen, während ihnen Tragödien widerfahren, die kaum zu ertragen sind. So ist der Leser mit stetigem Perspektivwechsel konfrontiert, im typischen Wagner-Stil. Die Sprache ist klar und bildhaft-poetisch zugleich, der Moment des Todes klingt so: „Sakari einigt sich mit der vielstimmigen Melodie hinter seiner Stirn auf einen Moment der Stille.““
Offenbach-Post, 21. November 2017
Marc Copland & Daniel Schläppi, More Essentials – 9. Dezember 2017
„Einer der vielseitigsten amerikanischen Jazzpianisten kommt nach Frankfurt: Marc Copland. Sein Spiel wird als lyrisch gerühmt, rhythmisch elegant und voller Schönheit. 2010 lernte er in New York den Schweizer Kontrabassisten Daniel Schläppi kennen – und sie spezialisierten sich auf Auftritte als Duo ohne Schlagzeug. (…) Ein Leckerbissen.“
Kulturelle Kurznachrichten, Dez./Jan. 2017/18, Kuratorium Kulturelles Frankfurt
„In vielen Passagen erreicht das gemeinsame Umspielen und Ausloten des thematischen Akkordgerüsts eine Dichte, den Zustand einer unabdingbaren musikalischen Logik und zugleich eine emotionale Kraft, in die man als Hörer unweigerlich hineingezogen wird. Nach gut drei Stunden verlässt man die Romanfabrik in der Gewissheit, etwas ganz Wesentliches erlebt zu haben: Essentials eben.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. Dezember 2017
Marion Poschmann, Die Kieferninseln – 31. Januar 2017
„„Die Kieferninseln“ ist ein Roman von meisterhafter Leichtigkeit“: tiefgründig, humorvoll, spannend, zu Herzen gehend. Im Teeland Japan mischen sich Licht und Schatten, das Freudianische Über-Ich und die dunklen Götter des Shintoismus. Und die alte Frage wird neu gestellt: Ist das Leben am Ende ein Traum?
Kulturelle Kurznachrichten, Dez./Jan. 2017/18, Kuratorium Kulturelles Frankfurt
Werner Söllner: Ein Abend für den Dichter – 7. Dezember 2017
„Die Zeitschrift für Literaturkritik „Die Wiederholung“ hat ihr jüngstes Heft (Juli 2017) dem in Frankfurt lebenden Dichter Werner Söllner gewidmet. (…) Zuletzt erschien von ihm der Gedichtband „Knochenmusik“. Das Wort Knochenmusik veranlasste einen der Herausgeber, Alexandru Bulucz, zu einem ausführlich recherchierten wortgeschichtlichen Beitrag. Auch seine Kollegen Leonard Keidel und Paul-Henri Campbell haben Beiträge zu Werner Söllner verfasst. Die Herausgeber stellen ihre Zeitschrift und den Dichter Söllner vor. Werner Söllner liest aus seinen Beiträgen in der Zeitschrift und aus weiteren Werken.“
Faust Kultur, 30. November 2017
Nino Haratischwili, Die Barbaren – Monolog für eine Ausländerin – 13. Dezember 2017
„Marusja, die schon lange in Deutschland lebt, schmiedet finstere Pläne gegen die neu ankommenden Flüchtlinge. In ihrem Theaterstück „Die Barbaren – Monolog für eine Ausländerin“ beleuchtet Haratischwili das heutige Europa aus einer weiblichen Perspektive.“
Frizz Dezember 2017
Simon Zawalinski, Das Bildnis einer Prinzessin – 5. Dezember 2017
„Meist hat Simon Zawalinski mit humorvollen Geschichten aus dem Leben und aus seinem Leben sein Publikum gebannt. Nun legt er mit Das Bildnis einer Prinzessin einen historischen und einen kunstgeschichtlichen Roman vor. Simon Zawalinski macht sich nämlich auf die Spur nach der Frau, die für das im Frankfurter Städel hängende Bildnis einer Dame von Peter de Kempeneer Modell saß. Und wo sich diese Dame zwischen dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts und der Mitte des 19. Jahrhunderts befunden hat, das streift dieser so kunstvoll wie lebendige Roman auch.“
Weltexpresso, 7. Dezember 2017
Werner Schneyder, Gespräch unter zwei Augen– 16. Januar 2017
„Der Kabarettist, Widerpart des unvergessenen Dieter Hildebrandt, ist ein promovierter Philosoph. In seinem „Gespräch unter zwei Augen“ erzählt er den „Dialog eines Lebens“.“
Frizz, Januar 2017
Junge Deutsche Philharmonie, Von der musikalischen Kraft der Sprache –
21. Januar 2017
„Die aktuelle Konzertreihe der Romanfabrik begibt sich auf die Suche nach der Direktheit des Ausdrucks in der Geschichte der Musik. Dabei wird die Wechselwirkung zwischen Musik und Sprache näher beleuchtet. Die Kammermusik von Leoš Janácek bildet hierbei den roten Faden, den die Mitglieder der Jungen Deutschen Philharmonie aufgreifen werden.“
Frizz, Januar 2017
Dieter Thomä, Philosophisches Café – 11. Januar 2017
„Im Wechsel zwischen dem Ordnungsfanatiker Thomas Hobbes und dem Chaosfreund Friedrich Nietzsche entwickelt der an der Universität St. Gallen lehrende Dieter Thomä eine Philosophie des Störenfrieds und greift dabei die vergessene politische Figur des „puer robustus“ auf, des kräftigen Burschen. Einer der letzten größeren Störenfriede ist laut Thomä der Enthüller Edward Snowden.“
Frankfurter Rundschau, 9. Januar 2017
Heinz Sauer & Michael Wollny, Neujahrskonzert – 7. Januar 2017
„Seit einem halben Jahrhundert führt Heinz Sauer die schier endlose Phalanx von Tenorsaxophonisten in Deutschland an und bereichert zudem die internationale Riege der stilistisch eigenständigen Interpreten auf diesem prototypischen Jazzinstrument. Michael Wollny ist der vielseitigste, innovativste, zu den größten Hoffnungen zählende jüngere Pianist des Jazz (und anderer Stilgattungen) hierzulande.
Wenn sie zusammen spielen, dann öffnen sich die Pforten der Wahrnehmung, und man erlebt eine Musik, die man so noch nie gehört hat.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Rhein-Main-Zeitung, 9. Januar 2017
Philipp Mosetter, Die Einladung – 31. Januar 2017
„Ein Mann, der eigentlich nie seinen Geburtstag feiert, lässt sich darauf ein, Freunde einzuladen, um mit ihnen zum ersten Mal den Tag seiner Geburt zu begehen. (…) Die Tischgespräche, in denen bald Eitelkeiten, Boshaftigkeiten, geistige und temperamentmäßige Unverträglichkeiten zum Vorschein kommen, werden von Philipp Mosetter mit kühnem Witz und leichtfüßiger Ironie auf den Punkt gebracht. Das Drama der Normalität und des Banalen wird im Roman „Die Einladung“ seziert, die Stunden des Zusammenseins der Gesellschaft geraten zu einem Protokoll abgründiger Verhältnisse.“
Faust Kultur, 19. Januar 2017
Silke Scheuermann, Wovon wir lebten – 24. Januar 2017
„Marten stammt aus einem guten, durch die Suchterkrankung der Mutter aber ständig gefährdeten Elternhaus. Er wird schon als Jugendlicher kriminell, handelt mit Drogen, wird selbst süchtig, schlägt sich so durch, macht dies und das. (…) Aber Scheuermanns bunter, kräftiger Entwicklungsroman (…) meint es gut mit dem jungen Mann, der, wie er selbst es ausdrücken würde, keine großen Erwartungen an das Leben hegt. Am Ende steht zwar kein Rezept für Glück, aber das Staunen darüber, wie reichhaltig sich das Leben auch dann anfühlen kann, wenn es etwas unspektakulärer zugeht.“
Frankfurter Rundschau, 21. Januar 2017
Valentin Garvie & Bob Degen – 3. Febrauar 2017
„Der junge argentinische Trompeter Valentin Garvie hat dem Jazz in Frankfurt in den letzten Jahren viele Impulse gegeben. (…) Früh fand Garvie in dem amerikanischen Pianisten Bob Degen einen Verbündeten, der Hessische Jazzpreisträger von 1994, ist seit Jahrzehnten in Frankfurt zu Hause. Nun sind beide im Duo in der Romanfabrik zu hören.“
Strandgut, Januar 2017
Thomas Brussig, Beste Absichten – 7. März 2017
„Ostberlin 1989. In einem Keller probt Die Seuche, eine Band, die Großes vorhat. Ihr einziger Fan ist zugleich ihr Manager. Äppstiehn tut, was er kann – und das ist nicht viel. Die Seuche spielt bei Familienfesten und Geburtstagsfeiern und lässt sich in Autoschiebereien am Rande der Prager Botschaft verwickeln. Doch gegen die Wende ist sogar Äppstiehn machtlos. Plötzlich spielt Musik keine Rolle mehr. Aber geht das überhaupt?“
Lesungsleporello S. Fischer Verlag, Februar 2017
Peter Lerchbaumer, Monica Ries & Christoph Stoll, Unterwegs. Texte und Lieder –
2. Februar 2017
„Unterwegs zu sein, äußere und innere Kontinente zu erkunden, verbindet Menschen seit vielen hundert Jahren und entfernt sie zwangsläufig voneinander. Dieser Abend folgt diesem Thema und Peter Lerchbaumer liest Texte von großen Reisenden, wie Robert Louis Stevenson. Die Sängerin Monica Ries singt die Lieder von Ralph Vaughan Williams und Ernst Krenek. Christoph Stoll begleitet sie am Klavier.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Februar 2017
Thomas Gsella, Saukopf Natur – 14. Februar 2017
„Der ehemalige Redakteur und Chefredakteur der „Titanic“ kommt von der Natur nicht los. Der Mensch, selbst ein Teil derselben, steckt immer mittendrin bei Thomas Gsella, sei es in seinem Gedichtband „Viecher“, sei es in seinem jüngst unter dem Titel „Saukopf Natur“ erschienenen Gedichten.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. Februar 2017
Eva Kruse, On the Mo – 22. Februar 2017
„Auf einer schwedischen Schäreninsel hat sie sich niedergelassen, die Bassistin Eva Kruse, die in ihren Kompositionen gern Elemente aus Jazz und Klassik oder Pop mischt. Nach ihrem Debüt „In Water“, für das sie den Echo Jazz 2016 erhielt, meldet sie sich mit ihrem neuen Werk „On the Mo zurück. „Mo“ bezeichnet auf den autofreien Schären das Lastenmoped, mit dem Kruse auch ihren Kontrabass zum Fähranleger führt.“
Frankfurter Rundschau, 22. Februar 2017
Jens Düppe Quartett, Anima – 16. Februar 2017
„Schlagzeugern wird die Fähigkeit zur Komposition ja gern einmal aberkannt. (…) Aber den wenigen Perkussionisten, die sich auf das Komponieren einlassen, gelingt oft Ungewöhnliches. (…) Der aus Schwäbisch Gmünd stammende Schlagzeuger hatte seine Gruppe immer im Blick, lächelte, wenn ein Solo besonders gelang oder sich die vielen Dissonanzen zu dramatischen Klangpartien formten. Er forderte seine Mitmusiker und drängelte mit seinem nur aus dem Nötigsten bestehenden Drumkit dazwischen. Alles eine Frage der Inspiration: Düppe bearbeitete sein Schlagzeug mit den Händen, mit Plastiktüten, der Rückseite der Jazzbesen. Und er nutzte die Kanten der Becken und Trommeln als Klangkörper.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. Februar 2017
Helmut Ortner, Gnadenlos Deutsch – 5. April 2017
„Der Frankfurter Publizist Helmut Ortner legt mit „Gnadenlos Deutsch“ fünf Dossiers zur Erinnerung an NS-Täter und NS-Opfer vor. Es sind Recherchen zum Kriegsrichter Erich Schwinge, zum KZ-Aufseher Arnold Strippel, zum Volksgerichtshofvorsitzenden Rudolf Freisler. Ortner würdigt hingegen die Hitler-Attentäter Georg Elsner und Maurice Bavaud.“
Faust-Kultur
Johannes Enders & Günter „Baby“ Sommer, Sources – 30. März 2017
„Das Duo von Johannes Enders und Günter „Baby“ Sommer ist ein Abenteuerspielplatz zweier Individualisten. (…) Zwei Geschichtenerzähler von Gnaden, die sich anfeuern, zuhören, die aufeinander reagieren und miteinander abheben.“
Frizz März 2017
Oliver Nachtwey, Die Abstiegsgesellschaft – 15. März 2017
„Am Mittwoch tritt der Soziologe und Ungleichheitsforscher Oliver Nachtwey mit seinem Buch „Die Abstiegsgesellschaft“ auf: „Wer mehr Geld in Bildung investiert, aber die Beschäftigungsverhältnisse prekär lässt, verkehrt ihr Emanzipationspotential – und die Ausbildung wird zu einem weiteren Austragungsort von Wettbewerb und Konkurrenz.““
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 12. März 2017
Sandra Kreisler & Roger Stein: Wortfront, Lieder zwischen Panik und Poesie – 23. März 2017
„Bei Sandra Kreisler und Roger Stein geht es sarkastisch zu, und wenn die beiden als Duo Wortfront die Bühne entern, verdichtet sich mancher Song zur blitzenden Satire. (…) Doch bleibt neben allem skurrilen und bitterbösen Humor immer genug Platz für zärtliche Botschaften.“
Frankfurter Rundschau, 20. März 2017
Herbert Heckmann, Benjamin und seine Väter – 25. April 2017
„Wenn man keinen Vater hat, so muss man sich mehrere erfinden! Vom 24. April bis 7. Mai steht der Roman „Benjamin und seine Väter“ von Herbert Heckmann (1930-1999) im Mittelpunkt von Frankfurt liest ein Buch. (…) Peter Härtling sagte über den Schriftsteller, Herausgeber und Dozenten: „Heckmann war ein wahrhaft Gebildeter, einer, der mit seinem Wissen spielte, ein heißhungriger Koch und ein heimlicher Musikant.“ Persönlich geht es in der Romanfabrik zu: Der Münchner Komponist Moritz Eggert, Sohn Herbert Heckmanns, hat einen Gedichtzyklus seines Vaters – „Laßt uns ungereimt sein“ – vertont.“
Kulturelle Kurznachrichten, April/Mai 2017
John Burnside, Wie alle anderen – 21. März 2017
„Der 1955 in der Grafschaft Fife geborene schottische Dichter und Schriftsteller stellt (…) im Gespräch mit dem Frankfurter Literaturwissenschaftler Jan Wilm seinen autobiographisch grundierten Band „Wie alle anderen“ vor. Der ist zwar schon im vorigen Sommer auf Deutsch erschienen, aber das tut der Wucht von Burnsides Erzählen ja keinen Abbruch.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. März 2017
"Der schottische Romancier und Dichter John Burnside hat mit seinem jüngsten Buch „Wie alle anderen“ ein autobiographisch-fiktives Werk vorgelegt. Nach Jahren des Vorsatzes, ja nicht zu werden wie sein Vater, muss sich John Burnside eingestehen, dass er genau den gleichen Weg zur Hölle eingeschlagen hat wie der Mann, den er zutiefst verachtet: Drogen, Alkohol, Lügen und die systematische Weigerung, für sich und sein Handeln Verantwortung zu übernehmen. Ganz unten angekommen beschließt er, ein „bürgerliches“ Leben zu führen, zu sein wie alle anderen.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. März 2017
Nedim Gürsel, Der Sohn des Hauptmanns – 29. März 2017
„Als er spürt, dass der Tod naht, vertraut ein alter Journalist in Istanbul seinem Tonbandgerät seine Lebensgeschichte an. Er erzählt von der Kindheit in der türkischen Provinz, vom unnahbaren Vater, der als Mitglied des Militärs am Putsch von 1960 beteiligt war, vom Internat in Istanbul. Immer wieder kehrt er dabei zurück zu seiner jung verstorbenen Mutter.“
Frankfurter Rundschau, 28. März 2017
Laurent Binet, Die siebte Sprachfunktion – 26. April 2017
„Mit einer leichtfüßigen und anspielungsreichen Sprache und unter dem Mantel eines Kriminalromans wird das Pariser Intellektuellen-Milieu der achtziger Jahre parodiert und zurechtgerückt.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. April 2017
Mats-up, The nature of the blues – 18. Mai 2017
„Atmosphärisch oder dynamisch, transparent oder schräg: Schweizer mit Charakter.“
Journal Frankfurt, Nr. 11/2017
Rike Scheffler, der rest ist resonanz – 23. Mai 2017
„Rike Scheffler performt Gedichte, Lieder und „Loop-poems“ aus ihrem preisgekrönten Gedichtband „der rest ist resonanz“. Die Lyrikerin schafft Klanglandschaften mit der „Kraft ihrer Poesie, ihrer Stimme und Bühnenpräsenz“.“
Frizz, Mai 2017
Salon Fluchtentier No. 5: Maren Kames & Thorsten Krämer – 20. Mai 2017
„Die Autorin Maren Kames bezieht in ihrem Debütband „Halb Taube halb Pfau“ Klangcollagen ein, die sich mittels moderner Mobiltelefone aufrufen lassen. (…) Thorsten Krämer wählte in seinem Werk „The Democratic Forest“ Fotografien von William Eggleston zu Orten seiner Gedichte und durchreist Egglestones umfangreiche Arbeiten mit der Frage: „Wie reisen Dichter, wie Fotografen?“.“
Frizz, Mai 2017
Jo van Nelsens Grammophon-Lesung, Käsebier erobert den Kurfürstendamm – 11. Mai 2017
„In seiner Reihe „Grammophon-Lesungen“ stellt der Musikkabarettist Jo van Nelsen in der Romanfabrik einen der authentisschsten Berlin-Romane der 20er Jahre vor. „Käsebier“ aus der Feder von Gabriele Tergit erzählt von Aufstieg und Fall des Volkssängers Käsebier, den ein Zeitungsreporter in einem billigen Varieté entdeckt. Um Eindruck in der Redaktion zu machen, puscht er den Sänger zum Megastar hoch. Spekulanten hängen sich an den Ruhm, Käsebier wird hemmungslos vermarktet. Zwischen den Textauszügen erklingen Schlager und Tanzmusik der 20er Jahre.“
Frankfurter Rundschau, 11. Mai 2017
Pit Knorr & Thomas Gsella lesen: F.W. Bernstein: Frische Gedichte – 16. Mai 2017
„Bedauerlicherweise ist der Autor F.W. Bernstein krank. Deshalb reist er nicht aus Berlin nach Frankfurt an, um (…) aus seinem Band „Frische Gedichte“ (…) zu lesen. Das übernehmen aber seine Kollegenfreunde von der Neuen Frankfurter Schule, Pit Knorr und Thomas Gsella. „Eine mehr als nette Geste!“, schallt es aus der Romanfabrik, und alle nicken und kommen zahlreich.“
Frankfurter Rundschau, 15. Mai 2017
Roland Kaehlbrandt, Was die deutsche Sprache kann – 24. Mai 2017
„Der Linguist und Sprachbeobachter Roland Kaehlbrandt beschäftigt sich in seinem Frankfurter Verlag Vittorio Klostermann erschienenen Buch „Logbuch Deutsch – wie wir sprechen, wie wir schreiben“ mit dem Reichtum der deutschen Sprache. Was kann sie? Was machen wir aus ihr? Hat sie eine Zukunft als Sprache der Integration im Einwanderungsland?“
Frankfurter Rundschau, 23. Mai 2017
Uwe Oberg, Piano Solo – 1. Juni 2017
„Der 1962 geborene Pianist Uwe Oberg spielt an der Schnittstelle zwischen Jazz und neuer improvisierter Musik. (…) Welches Material er auch immer spielt, er transformiert alles in seine unverwechselbare, schillernde Klangsprache, die keine stilistischen Grenzen kennt.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. Juni 2017
Arno Camenisch, Die Launen des Tages – 14. Juni 2017
„In Arno Camenischs Kurzgeschichten „Die Launen des Tages“ gerät der Reisende von einem Verhängnis ins nächste, denn das Leben schlägt dann zu, wenn man es am wenigsten erwartet. Begegnungen machen das Leben aus, und es ist die Liebe, die es am Laufen hält. Um die Liebe kreisen diese Geschichten, die wie Gewitterleuchten sind und unberechenbar wie das Wetter, es kann in jedem Augenblick in ein bedrohliches Donnerwetter oder in ein Lichtspektakel kippen, und am Ende ist meistens alles ein bisschen anders, als man meinte.“
Faust – Kultur, 7. Juni 2017
Salon Fluchtentier No. 6: Back to CCCP – 20. Juni 2017
„Wer sich am 20. Juni in die Romanfabrik traut, wird merken – der Kalte Krieg ist vorbei. Salon Fluchtentier spendiert jedem Gast ein Glässchen Wodka und eingelegte Gurken als kleines Aperitif für einen Abend im Geiste der vielzitierten sowjetischen Seele. Gedichte werden gelesen, Kosakentänze aufgeführt, es wird gesungen und getrunken. Durch den Abend führen Yevgeniy Breyger und Olga Galicka. Nils Fabian Brunschede sorgt für die musikalische Begleitung, Oleg Jurjew und Julia Simon für den lyrischen Unterbau.“
Faust Kultur, 7. Juni 2017
Yevgeniy Breyger & Robert Stripling, Salon Fluchtentier – 1. September 2016
„Der Zusammenschluss Frankfurter Dichterinnen und Dichter belebt das Stadtgebiet mit unterschiedlichen Veranstaltungsformaten rund um die Vielfalt zeitgenössischer Dichtung. (…) Geistesgegenwärtig, live und ohne doppelten Boden reagiert Breyger auf Stichworte aus dem Publikum und beamt Zeilen auf die Leinwand, die lebendig und spontan und jedes Mal neu sind. (…) Stripling bringt seine Texte mit Schlagzeug und Soundinstallation zu Gehör. Die zwischen Prosa und Lyrik changierenden Gedankeneskapaden bewegen sich langsam und ausschweifend.“
Faust Kulturtipps, 4.8.2016
Andreas Maier, Der Kreis – 30. August 2016
„Fortsetzung des ambitionierten autobiografischen Projekts: Vom Kind zum Künstler.“
Journal Frankfurt, Nr. 19/2016
Gustaaf Peek, Göttin und Held – 6. September 2016
„Der in Amsterdam lebende Romancier Gustaaf Peek stellt seinen frisch in deutscher Übersetzung erschienenen Roman „Göttin und Held“ vor, der eine Liebesgeschichte auf ungewöhnliche Weise rekapituliert – von ihrem Ende her. (…) In den Niederlanden ein Bestseller: Peek umkreist elegant die Mysterien der Liebe.“
Journal Frankfurt, Nr. 19/2016
„Er verengt den Blick seiner speziellen Geschichte von Tessa und Marius auf zwei große Themen, auf die Liebe und die Wahrheit.“
Frankfurter Rundschau, 6.9.2016
Ruth Zetzsche & Werner Fürst, Nur nicht aus Liebe weinen… – 14. September 2016
„Logisch, dass die Musiker für ihr Programm die Qual der Wahl haben, der Fundus von Songs und Gedichten dazu ist nahezu unendlich.“
Frankfurter Rundschau, 14.9.2016
Jochen Rückert Quartett – 8. September 2016
„Leise, verhalten, unaufgeregt begann das Konzert des Quartetts von Jochen Rückert mit dem Tenorsaxophonisten Mark Turner in der gut besuchten Frankfurter Romanfabrik – gerade so, als wollte man den schwülwarmen Spätsommerabend musikalisch etwas abkühlen. (…) eine ästhetische Wohltat bei all den virtuosen Egotrips.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.9.2016
Saskia de Coster, Wir & ich – 19. September 2016
„Saskia de Coster hat sich mit ihrem Familienroman „Wir & ich“ einem beliebten Thema der wohlhabenden Welt zugewandt und erzählt humorvoll-böse von den inneren Zwängen ihrer Figuren.“
Frankfurter Rundschau, 19.9.2016
Jason Rebello, Held – 29. September 2016
„Rasant bekannt wurde der englische Pianist Json Rebello, als er Kenny Kirkland von der Band Sting ersetzte. (…) In der Frankfurter Romanfabrik (…) stellt er (…) sein neues Solo-Album „Held“ vor.“
Frankfurter Rundschau, 28.9.2016
Sharon Dodua Otoo, Herr Göttrup setzt sich hin – 12. Oktober 2016
„Ein Frühstücksei entpuppt sich als Wesen mit Verstand. Spricht aus ihm die Weltseele? Die ghanaisch-britische Autorin gewann den Bachmann-Preis.“
Frizz, Oktober 2016
„Sie war die Überraschungssiegerin des diesjährigen Bachmannpreis-Wettlesens in Klagenfurt. (…) Die Jury sprach von einer heiteren, surrealistischen Erzählung mit tieferer Bedeutung. Das sollte man sich anhören.“
Journal Frankfurt, Nr. 22/2016
Boualem Sansal, 2084. Das Ende der Welt – 19. Oktober 2016
„Mit 2084 beginnt die Neue Zeit. Wir befinden uns in Abistan, benannt nach Abi, den Gesandten Yölahs auf erden. Es gibt eine neue Sprache, Abistanisch, die jedoch jegliches Denken ausschließt. Das Leben der Abistani wird vom Glauben, den Gebeten und den Pilgerfahrten bestimmt. Es handelt sich um einen Gottestaat. (…) Boualem Sansal erhielt 2011 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.“
Faust Kultur, 18.10.2016
Rotraut de Clerck & Prof. Susanne Schröter – 9. November 2016
„Die Islamwissenschaftlerin Prof. Susanne Schröter und die Psychoanalytikerin Rotraut de Clerck diskutieren die Thesen von Kamel Daoud. Kamel Daoud, 1970 geboren, ist algerischer Journalist und Publizist. Er hat sich ausführlich zur Stellung der Frau in der arabischen Welt geäußert. Daoud attestiert der arabisch-muslimischen Welt einen tiefgehenden Sexismus und hat damit eine breite Diskussion in Frankreich und Deutschland angestoßen.“
Faust Kultur, 18.10.2016
Thomas Cremer, Dada mit Hugo Ball – 3. November 2016
„Seit 2003 produziert Schlagzeuger Thomas Cremer Programme „in denen sich Literatur und Musik treffen“. „Das Thema kommt eindeutig von Schauspieler, Sprecher und Regisseur Jochen Nix“, verweist Cremer auf dessen Hörbuch „Flametti“ und seine intensive Auseinandersetzung mit dem Dadaismus. Ablehnung konventioneller Kunst und Gesellschaftskritik… „Was konnte und könnte besser zu solch einem Ausbruch passen, als eine improvisatorische Musik, die all das auch will: aufreizen, umwerfen, triezen?“. Eine rhetorische Frage.“
Journal Frankfurt, Nr. 23/2016
Mathias Ènard, Kompass – 25. Oktober 2016
„Die Faszination des Westens für den Orient ist ein uralter Topos, den Mathias Ènard in seinem neuen, mit dem Prix Goncourt 2015 ausgezeichneten Roman „Kompass“ auf höchst intelligente Weise belebt. Franz Ritter heißt eine der beiden Hauptfiguren, ein Wiener Musikwissenschaftler, der nach einer unschönen Diagnose wachliegt und sich an die Orte seiner Forschungsreisen erinnert, die gleichzeitig eng verknüpft sind mit seiner Liebe zur Orientalistin Sarah. Städtenamen, die wir heute zum Teil mit Bildern von Krieg und Zerstörung assoziieren (…). Ein aktuelles Buch.“
Journal Frankfurt, Nr. 23/2016
Eva Klesse Quartett, Obenland – 10. November 2016
„Nach vielen Konzerten ist die Band auch zu einem intuitiv agierenden, perfekt harmonierenden Organismus geworden. Das zweite Album „Obenland“ beeindruckt durch melodische Themen und weite Bögen, nuancierte Klangfacetten, Transparenz und Dynamik.“
Journal Frankfurt Nr. 24/2016
Manfred Maurenbrecher & Marco Ponce Kärgel, Klagen ist für Toren – 12. November 2016
„Die 24 Stücke der „Winterreise“ von Franz Schubert werden gern interpretiert und oft gehört. Neu und ungewohnt klingt aber das, was der Liedermacher Manfred Maurenbrecher und der Gitarrist Marco Ponce Kärgel aus dem romantischen Liederzyklus machen. (…) ein bisschen schräg und ein bisschen morbider als die Stücke der „Winterreise“ ohnehin schon sind.“
Frankfurter Rundschau, Nr. 264/16, 11.11.2016
Lange Frankfurter Lyriknacht – 15. November 2016
„Die fünf geladenen Vertreter der Dichtkunst – Paulus Böhmer, Carolin Callies, Matthias Göritz, Oleg Jurjew und Marcus Roloff – sind so unterschiedlich im Ton und Ausdruck, dass jedem etwas gegeben wird.“
Faust Kultur, 10.11.2016
Debattierclub Vaevictis – 18. November 2016
„Um Amerika soll es heute gehen im Debattenduell. Das ist schon durchgesickert. Um Trump womöglich. Munkelt man. Die Spannung steigt in der prächtig gefüllten Romanfabrik. Gleich werden junge Leute auf der Bühne stehen, von verwuschelten Haaren sprechen, von der Elbphilharmonie, von Alkoholkontrollen, und sich die wildesten Argumente um die Ohren hauen. Aber Trump? Viel zu plump für Vaevictis, den Frankfurter Debattierclub.“
Frankfurter Rundschau 19/20/2016
Alex Capus, Das Leben ist gut – 29. November 2016
„„Das Leben ist gut“ heißt das neue Werk des Schweizer Schriftstellers Alex Capus. „Man lasse sich von der Vitalität dieses Buches anstecken“, meinte die „Neue Zürcher Zeitung“.“
Frankfurter Rundschau, 28.11.2016
John Abercrombie & Marc Copland – 2. Dezember 2016
„Der Amerikaner John Abercrombie begann seine Karriere als irrwitziger Gitarrenvirtuose. Über die Jahre ist sein Spiel sehr viel leiser, forschender geworden, als hätte er seine Blickrichtung geändert. Weg vom Außen, hinein ins Innere. Dabei bleiben seine Improvisationen immer ausgewogen, der Tradition von Fusion und Modern Jazz verbunden. In der Romanfabrik wird Abercrombie (…) mit dem Pianisten Marc Copland zu hören sein – feingliedriger, unaufgeregter, kammermusikalischer Jazz.“
Strandgut 12/2016
Kathleen Morgeneyer & Alexander Khoun, Christa Wolfs: Kein Ort. Nirgends – 15. Dezember 2016
„Christa Wolf erfand 1977 mit „Kein Ort. Nirgends“ eine mögliche Begegnung zwischen Heinrich von Kleist und Karoline von Günderrode im Jahr 1804. (…) In Wolfs Erzählung werden Grenzen überschritten – zwischen Individuen, Geschlechtern, Realität und Utopie, Vergangenheit und Jetztzeit. (…) szenische Lesung (…) mit Kathleen Morgeneyer und Alexander Khuon, beide Schauspieler am Deutschen Theater Berlin (…).“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.12.2016
Jan Costin Wagner, Sonnenspiegelung – 13. Januar 2016
„Mit den Romanen rund um den finnischen Kommissar Kimmo Joentaa hat Jan Costin Wagner sich eine große Fangemeinde erschrieben. Wer die Bücher kennt, weiß, dass Wagner wweit mehr ist als „nur“ ein Krimiautor – seine Romane sind fein gearbeitete Studien menschlichen Leids, in die Wagner stets einen kleinen Schimmer von Hoffnung und Trost scheinen lässt. (…) Wagner bedenkt seine Figuren mit Empathie. Und lässt ihnen ihre Würde.“
Journal Frankfurt, Nr. 1-2/2016
Simon Zawalinski, Frankfurter Kioskgeschichten – 19. Januar 2016
„Simon Zawalinski ist nicht hauptberuflich Schriftsteller, sondert arbeitet im Zeitschriftenladen am Rathenauplatz, ironischerweise direkt vor der Großbuchhandlung Hugendubel. Doch mittlerweile hat er getrreu dem Motto, dass die besten Geschichten auf der Straße liegen, drei Bücher veröffentlicht (…), in dem Zawalinski die Menschen, denen er im Laufe der Jahre in seinem Kiosk begegnet ist, porträtiert. Entstanden ist ein Stadtporträt der ganz besonderen Art – eine liebevolle Schilderung des kleinen Frankfurt.“
Journal Frankfurt, Nr. 3/2016
Junge Deutsche Philharmonie, Debussy, Messiaen und Crumb – 23. Januar 2016
„Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen. George Crumb, Claude Debussy und Olivier Messiaen stehen jeweils an musikalischen Wendepunkten. (…) Das Konzert in der Romanfabrik ist Teil einer Kammermusikreihe „Musikalische Wendepunkte“, in deren Mittelpunkt Kompositionen von Claude Debussy und Maurice Ravel stehen. Veranstaltet wird die Reihe von der Jungen Deutschen Philharmonie, dem Mutare Ensemble und der Romanfabrik.“
Der Taktgeber. Das Magazin der Jungen Deutschen Philharmonie, Nr. 29/2015
Werner Söllner, Knochenmusik – 26. Januar 2016
„Der rumäniendeutsche Lyriker Werner Söllner hat nach vielen Jahren wieder einen Gedichtband herausgebracht. In seinem „Knochenmusik“ betitelten Band geht es um familiäre Erinnerungen und um Momente in Amsterdam, es geht um Selbstbeobachtung und um die Engel in Frankfurt. Sein Ton ist nüchtern und intensiv, seine Suche nach Erklärungen mündet manchmal in der Erkenntnis, es handle sich um Sphärenmusik, ein andermal darin, dass die Haut von innen tätowiert ist. Söllner reimt wie beiläufig, wenn die Worte sich ihm aufdrängen, dann denkt man an Heinrich Heine.“
Faust Kultur, 8.12.2016
Eric Plandé, Carla Bley Projekt – 28. Januar 2016
„Eric Plandés Saxofon klingt immer gegenwärtig. Es ist ein direkter, immens gespannter, ekstatischer und im riesigen Feld des frei improvisierten Jazz genau informierter Ton, in dem irrsinnig viel Kraft steckt. In der Romanfabrik verbeugt sich der Franzose nun vor dem hellsichtigen, in jeder Hinsicht offenen Werk der Amerikanerin Carla Bley. An seiner Seite stehen dabei musikalische Schwergewichte der Region: der Pianist Bob Degen, Jürgen Wuchner am Bass und der Schlagzeuger Janusz Maria Stefanski.“
Strandgut, Nr. 1/2016
Arno Camenisch, Die Kur – 2. Februar 2016
„Die reiche Beobachtungsgabe von Arno Camenisch wendet sich in seinem neusten Roman „Die Kur“ einem reifen Paar zu, das in einem noblen Engadiner Hotel auf Kur geht. Seine Erzählkunst liegt unter anderem im Verknappen der Sprache und in der innigen Nähe zum Gefühlsleben und kleinsten Regungen seiner Figuren. Wobei das eine, die reduzierte Sprache, das andere, die Pulsschlagnähe, zu bedingen scheint.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2.2.2016
Robert Schindel, Scharlachnatter – 9. Februar 2016
„Dem Wiener Dichter und Romancier Robert Schindel fällt es nicht schwer, das Wörterbuch zu bereichern: „Wenn ein Blick hersegelt/ und ich mich überrucke“ heißen zwei Zeilen eines kleinen Gedichts. Man spürt und sieht es Schindels Gedichten an, dass sie durch seinen verspielt-reflektierten Umgang mit der Sprache ganz frisch und neu daherkommen.“
Faust Kultur, 2.2.2016
Jo van Nelsen Trio, Lampenfieber – 13. Februar 2016
„Den Schalk treibt man dem musikalischen Entertainer nicht mehr aus. Es war im Jahr 2014, da feierte der Frankfurter Chansonnier Jo van Nelsen sein immerhin 25. Bühnenjubiläum. Dazu hatte er ein Jubiläumsprogramm namens „Lampenfieber“ konzipiert, voller eigener und traditioneller Chansons mit jazzigen Begleitnoten. Damit sind die Mannen am 13. Februar um 20 Uhr in der Romanfabrik, Hanauer Landstraße 186, nun zum letzten Mal in Frankfurt zu erleben.“
Frankfurter Rundschau, 12.2.2016
Wilhelm Genazino, Außer uns spricht niemand über uns – 16. Februar 2016
„Aus seinem noch unveröffentlichten Roman „Außer uns spricht niemand über uns“ liest der Frankfurter Autor Wilhelm Genazino am Dienstag, 16. Februar, in der Frankfurter Romanfabrik (…). Genazino ist Büchner-Preisträger. Er gilt als Flaneur und mit der Abschaffel-Trilogie als Erfinder des bundesdeutschen Angestellten-Romans. So sind auch die Helden seiner Romane irgendwo in der Mitte der Gesellschaft angesiedelt: nicht zu schön, nicht zu reich, nicht zu erfolgreich.“
Frankfurter Rundschau, 16.2.2016
Reinhard Kaiser, Der glückliche Kunsträuber – 23. Februar 2016
„Die Kunstgeschichte und die Geschichte der großen Museen ist immer auch eine Geschichte des Raubs und der Aneignung fremden Kulturguts. Der Louvre ist voll davon, das ist zwei Männern geschuldet: Napoleon Bonaparte und Vivant Denon (1747-1825). Dessen Leben hat Reinhard Kaiser nun aufgeschrieben. (…) Reinhard Kaisers Lesungen sind stets ein kurzweiliger Mix aus Gelehrsamkeit, Empathie und Witz.“
Kulturelle Kurznachrichten, Februar/März 2016
Christoph Ullrich & Eric Schaefer, Domenico Scarlatti und mehr – 27. Februar 2016
„ „Eric Schaefers emotionale und rationale Intelligenz erlaubt ihm, das Wesen der Musik sofort zu erfassen und sich ihr mit neuartigen Perkussions-Rezepturen zu nähern. Für Christoph Ullrich bedeutet das Einbrechen von Schlagwerk in eigentlich vertraute Klangwelten eine persönliche Neuentdeckung der Musik, was ihm ein selten erlebtes Freiheitsgefühl verschafft“, beschreibt eine Sprecherin der Romanfabrik die Idee. Herausgesucht haben sich die beiden Musiker dazu unter anderem Werke von Domenico Scarlatti, Béla Bartók und Bohuslav Martinu.“
Journal Frankfurt, Nr. 6/2016
Frank Goosen, Förster, mein Förster – 2. März 2016
„Frank Goosen, bekennender VfL-Bochum-Fan und eingefleischter Ruhrgebietler, ist einer der charmantesten Vertreter der literarisch-nostalgischen Fraktion. In seinem neuen Roman „Förster, mein Förster“ steckt sein Held, ein Schriftsteller um die 50, in einer tiefen Sinnkrise. (…) Es ist damit zu rechnen, dass das ein lustiger Abend wird. Ein guter Vorleser ist Goosen nämlich auch.“
Journal Frankfurt, Nr. 6/2016
Nora Bossong, 36,9° – 8. März 2016
„Die in Bremen geborene Dichterin und Romanschriftstellerin Nora Bossong widmet ihren Roman „36,9°“ dem italienischen Philosophen Antonio Gramsci, einem Mitbegründer der Kommunistischen Partei Italiens. Auf einer fiktiven und einer halbdokumentarischen Ebene verwebt sie das Leben und den im faschistischen Mailänder Gefängnis erlittenen Tod des großen Denkers mit dem Abenteuer des Göttinger Wissenschaftlers Anton Stöver, der seinen Kollegen Brevi in Rom besucht. (…)Nora Bossong liest heute Abend um 20 Uhr in der Romanfabrik aus ihrem Buch.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8.3.2016
Amir Hassan Cheheltan, Der Kalligraph von Isfahan – 15. März 2016
„Der Kalligraph von Isfahan (…) erzählt von Leben und Flucht, von verbotener Liebe und von religiösen Konflikten, der Roman ist eine märchenhaft schöne Parabel auf die aktuellen hässlichen Verhältnisse im Nahen Osten. Der iranische Autor Cheheltan berichtet regelmäßig für die FAZ aus Teheran.“
Website LitPROM, Februar 2016
„Wie es sein muss für einen Autor, seinen Roman nicht zuallererst in seiner Muttersprache veröffentlicht zu sehen, sondern in einer Übersetzung, konten die Zuhörer zu Beginn der Lesung von Amir Hassan Cheheltan in der Romanfabrik nachvollziehen. Deren Leiter Michael Hohmann bat den 1956 in Teheran geborenen Schriftsteller zunächst, eine Passage in Farsi vorzutragen, damit auch die deutschen Besucher einen Eindruck von der ‚Schönheit der persischen Sprache’ erhalten würden: Neben ihrem melodischen Klang vermittelte sich zugleich die Fremdheit einer Sprache, deren Bedeutung man nicht zu verstehen vermag.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.3.2016
Axel Honneth, Die Idee des Sozialismus – 16. März 2016
„Der Frankfurter Philosoph Axel Honneth geht in seinem Buch „Die Idee des Sozialismus“ der Frage nach, wie die sozialistischen Ideen wiederbelebt werden könnten. Kurzvortrag, moderiertes Gespräch mit Micha Brumlik und Michael Hohmann, anschließend Publikumsgespräch.“
Faust Kultur, 29.2.2016
Feridun Zaimoglu, Siebentürmeviertel – 22. März 2016
„Ein Junge aus Deutschland wächst in einem Istanbuler Armeleuteviertel in der Nachbarschaft von Kurden, Tschetschenen, Armeniern und Griechen bei einer türkischen Familie auf. Sein Vater musste mit ihm 1939 aus Deutschland fliehen, seine Mutter starb bei seiner Geburt. Der Junge heißt Wolf, wird aber Arier gerufen oder Hitlersohn, lernt in neuen familiären Banden und in Kinderbanden zu leben.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.3.2016
Johannes Enders Quartett, Mellowtonin – 23. März 2016
„Zeitloser Jazz mit Melodien, subtilen Abstraktionen und dynamischen Grooves.“
Journal Frankfurt, Nr.7/2016
Seine Musik ist kantiger geworden: Mit neubesetztem Quartett ist Johannes Enders heute zu Gast in der Frankfurter Romanfabrik. […] Es ist sicher keine Beleidigung, wenn man dem Saxophonisten, Komponisten und Bandleader Johannes Enders eine künstlerische Rastlosigkeit auf hohem Niveau bescheinigt. Seitdem er im Oktober 2014 das Album ‚Mellowtonin’ eingespielt hat, … sind zwei weitere Platten des Musikers aufgenommen worden.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.3.2016
Ralph Dutli, Die Liebenden von Mantua – 12. April 2016
„Ein kurioses Ergebnis einer Grabung in Mantua aus dem Jahr 2007 ging um die Welt: Die beiden Jahrtausende alten Skelette wurden als „Romeo und Julia“ der Steinzeit bezeichnet. Danach suchten Finanzkrisen und ein Erdbeben die italienische Stadt heim, und plötzlich waren die Skelette aus dem archäologischen Labor verschwunden. Der Dichter und Romancier Ralph Dutli (…) übersetzt literarische Werke aus dem Russischen und Französischen ins Deutsche, publiziert auch Sachbücher.“
Faust Kultur, 8.3.2016
„Indiana Jones in Italien und ein Versuch über die Liebe: Dutli zieht sämtliche Register.“
Journal Frankfurt Nr. 9/2016
Phil Donkin Quartett, Jazz – 14. April 2016
„Miles Davis hätte ihn ohne Umschweife in den Kreis der Musiker aufgenommen, aus dem er seine Bands zusammenstellte. Charlie Mingus hätte in ihm einen Zwillingsbruder im Geiste erkannt. Dem Cooljazz von der amerikanischen Westküste und in den Studios von Hollywood wäre er mit seinem schnörkellosen Spiel, seinem trockenen Timbre und seiner Intonationssicherheit gerade recht gekommen.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.4.2016
Frank Witzel, Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch depressiven Teenager im Sommer 1969 – 19. April 2016
„In seinem Roman fließen in einer wahnwitzigen Mischung Songzitate, Produktnamen, Sprachspiel, Imaginationen und gesellschaftliche Wirklichkeit im Kopf eines 13-jährigen Erzählers zusammen.“
Journal Frankfurt Nr. 9/2016
Dany Lafferiére, Tagebuch eines Schriftstellers im Pyjama – 27. April 2016
„1976 hat Dany Lafferiére seine Heimat Haiti aufgrund der politischen Situation verlassen müssen und floh nach Montreal. In deutscher Sprache liegt nun sein Essay ‚Tagebuch eines Schriftstellers im Pyjama’ über das Schreiben und die Weltliteratur vor. Dabei vergleicht Lafferiére den westlichen Literaturkanon aus der Perspektive seiner karibischen und afrikanischen Erfahrungen.“
Faust Kultur, 21.4.2016
„Lafferière will im Schreiben Grenzen aufheben. Er nimmt das Wort Weltliteratur ernst.“
Journal Frankfurt, Nr. 10/2016
David Helbock Trio, Jazz – 28. April 2016
„In seinen eigenen Produktionen zeigt David Helbock als virtuoser Pianist, phantasievoller Komponist und pfiffiger Arrangeur markanten Gestaltungswillen […] Das junge Trio vereint auf eigene Art Souveränität, Witz und Spielfreunde.“
Journal Frankfurt, Nr. 10/2016
„Mal geerdet, mal abgehoben: Das David Helbock Trio setzt bei seinem raffiniertem Pianojazz auf das Spiel mit musikalischen Kontrasten. Sollte man David Helbocks künstlerische Qualität und Haltung beschreiben, ließe sie sich etwa so zusammenfassen: Er macht lieber einen bogen um den Zeitgeist, als ihm zu folgen.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.4.2016
Michael Quast, Friedrich Stoltze politisch II – 4. Mai 2016
„Michael Quast widmet sich in einer dreiteiligen Reihe in der Romanfabrik dem Frankfurter Schriftsteller und Dichter Friedrich Stoltze. Im Jahr des 200. Geburtstages des Mundart-Dichters sollen noch weitere Projekte folgen. […] Quast liest aus Texten, die bisher nicht publiziert sind, beziehungsweise noch nicht in die bislang veröffentlichten Werkausgaben aufgenommen wurden. Hinter der Reihe der Romanfabrik steckt eine aufwendige Recherche. […] ‚Wir wollen den Fokus auf die literarischen und politischen Texte von Friedrich Stoltze richten’, sagt Quast, ‚das ist unterhaltsam, keine Frage, bei Stoltze ist das ja gar nicht anders denkbar. Aber wir machen diese Reihe für Zuschauer, die keine Radauunterhaltung suchen, sondern Interesse am Autor und seiner Zeit haben.’“
Frankfurter Rundschau, 19.4.2016
Frankfurter Jazzstipendium 2016 – 11. Mai 2016
„Da kam einiges zusammen: Interesse, Wohlwollen, Bekenntnis und nicht zuletzt musikalische Kompetenz. In der Romanfabrik wurde das Jazzstipendium 2016 der Stadt vergeben, nunmehr schon zum 26. Mal. Aber man hatte nicht den Eindruck, hier solle lediglich eine etablierte Preisverleihung routinemäßig bewältigt werden. Fast wirkte es wie die Demonstration einer Herzensangelegenheit, als der demnächst scheidende Kulturdezernent Felix Semmelroth … von der Zukunft des Jazz sprach und wie sehr sie mit der nachwachsenden Generation, aber auch mit der Förderung für diese musikalische Gattung verknüpft ist.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.5.2016
„Schroff und klangmächtig, funkensprühend und auf einem souverän eigenen Weg wirbeln The Where Me?! Die Hinterlassenschaft des Hardbop und des Jazzrock wie auch der Freien Spielweise auf.“
Frankfurter Rundschau, 13.5.2016
Christian Brückner liest Ror Wolf, Die plötzlich hereinkriechende Kälte im Dezember – 18. Mai 2016
„Ror Wolf lebt noch, zum Glück. Brückner gibt seinen Gedichten eine dramatische Stimme.“
Journal Frankfurt, Nr. 11/2016
„Der Abend, der per Live-Stream übertragen wurde, so dass auf diese Weise Ror Wolf im eine Autostunde entfernten Mainz dabei sein konnte, begann mit einem Auszug aus dem Hörspiel ‚Leben und Tod des Kornettisten Bix Beiderbecke aus Nordamerika’. […] Brückner trug, nein spielte seine Lieblingsgedichte von Ror Wolf vor, im Hintergrund wurden phantastische Collagen des Autors gezeigt.“
BuchMarkt, 20.5.2016
Franz Mon, Sprache lebenslänglich – 24. Mai 2016
„Lang lebe die Rotte ruppiger Querulanten. Herrscher aller Wörter: Der Frankfurter Dichter Franz Mon feiert heute seinen 90. Geburtstag.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6.5.2016
„Gestern Abend wurde in der Romanfabrik in Frankfurt auf besondere Weise gefeiert: Die Veranstaltung zum 90. Geburtstag des Künstlers Franz Mon bot Einblicke in das visuelle und akustische Werk des vielseitigen Wortjongleurs.“
BuchMarkt, 25.5.2016
Giorgio Fontana, Tod eines glücklichen Menschen – 31. Mai 2016
„Ausgehend von einem politischen Mord in Mailand, entwirft Fontana auch ein Bild der ideologischen Grabenkämpfe in Italien, die ihre Wurzeln in der faschistischen Vergangenheit haben und in denen wie üblich die Vernunft zu kurz kommt.“
Journal Frankfurt, Nr. 12/2016
Chris Jarrett, Tales of our times – 9. Juni 2016
„Im Gegensatz zum älteren Bruder Keith genießt der 1956 geborene Chris Jarrett weit weniger mediale Aufmerksamkeit. Was natürlich nichts über sein charakteristisches Spiel und seine Musik aussagt. […] Ein Solo-Konzert mit Potenzial für unvorhersehbare Wendungen und Dynamik.“
Journal Frankfurt, Nr. 13/2016
„Seine Eigenkompositionen sind eruptiv, bisweilen disharmonisch und unkonventionell.“
Frankfurter Rundschau, 8.6.2016
Andy Fierens & Rozalie Hirs mit Jasper van´t Hof und Heinz Sauer – 7. Juni 2016
Die Frankfurter Buchmesse „(…) hat sich in diesem Jahr gleich zwei verwandte Ehrengäste eingeladen, nämlich die Niederlande und Flandern. Die Romanfabrik trägt dieser Idee Rechnung und präsentiert mit Rozalie Hirs (Amsterdam) und Andy Fierens (Antwerpen) zwei ungewöhnliche Dichter, bei denen Werk und Performance nur schwer voneinander zu trennen sind. (…) Begleitet werden Hirs und Fierens musikalisch von dem Duo Jasper van´t Hof und Heinz Sauer an Klavier und Saxophon.“
„Kann wild werden: Poesie und Musik im Zusammenspiel als Vorgeschmack auf den Herbst.“
Journal Frankfurt Nr. 13/2016
Michael Quast, Friedrich Stoltze politisch III – 3. Juni 2016
„Stoltze ist das Vorzeigemodell des Frankfurter Humoristen: schlagfertig, böse, gewitzt.“
Von der Internetpräsenz des Journal Frankfurt
Micha Brumlik, Heidegger und die Neue Rechte – 12. Juni 2016
„Mit den Schlagworten Geburtenrückgang, Masseneinwanderung und Islamisierung versucht eine neue rechte Bewegung in Europa, darunter auch die sogenannte Identitäre Bewegung, Aufmerksamkeit und Macht zu erringen. Der Publizist Micha Brumlik analysierte diese rechte Ideologie (…).“
Faust Kultur, 12.6.2016
Urs Allemann, Michael Braun & Norbert Lange, Weltseele Dada – 14. Juni 2016
„Grenzen durchlöchern, Sinn verdrehen, Ordnungen stören – die Idee von dada ist so notwendig wie immer. (…) Die Dichter und Dada-Forscher Urs Allemann, Michael Braun und Norbert Lange performen die „Weltseele Dada“.“
Frankfurter Rundschau, 14.6.2016
Deutsch-Französische Lyrikwerkstatt – 24. Juni 2016
„Acht herausragende Poeten aus Frankreich und Deutschland übersetzen gegenseitig und mit Hilfe von Übersetzerinnen ihre Gedichte.“
Faust Kultur, 23.6.2016
„Deutschland und Frankreich sind Achsenländer der europäischen Einheit und der europäischen Idee. Beide verbindet eine über tausendjährige Geschichte, die einerseits von Kriegen und Hass, andererseits von reichstem Austausch auf den Gebieten der Literatur, der Philosophie und der Musik geprägt ist. Dichter beider Länder zeigen sich als Grenzgänger, wechseln spielerisch die Seiten, zerbrechen sich die Köpfe.“
Kulturfonds Frankfurt Rhein Main, August 2016
Harry Oberländer, chronos krumlov – 8. September 2015
„Es handelt sich um Ceský Krumlov, auf deutsch Böhmisch Krumau. Diese kleine an der Moldau gelegene Stadt, ist seit 1992 UNESCO-Weltkulturerbe. In weit verzweigten Gängen beschäftigt sich Oberländer mit der vom Mittelalter bis heute reichen Geschichte der Stadt, andererseits werden dichterisch Anekdoten, Naturbeobachtungen und Schnappschüsse der heutigen Stadt dargeboten. Harry Oberländer hat dieser bemerkenswerten Stadt (…) ein dichterisches Denkmal gesetzt.“
Faust Kulturtipps, 3. September 2015
Lange Frankfurter Lyriknacht - 11. September 2015
„Die fünf Vertreter dieser Kunst – Silke Scheuermann, Paulus Böhmer, Sascha Anderson, Marcus Roloff, Safiye Can sind so unterschiedlich im Ton und im Ausdruck, dass jedem etwas gegeben wird. Die im Jazz wie in der lateinamerikanischen Musik beheimateten Musiker Wilson de Oliveira (Tenorsaxophon) und Tom Schlüter (Klavier) geben nicht nur Intermezzi.“
Faust Kultur, 10. September 2015
Wolfgang Sandner, Keith Jarrett – 16. September 2015
„Der an der Marburger Universität lehrende Autor Wolfgang Sandner hat eine Keith-Jarrett-Biographie vorgelegt, mit der er sich als führender Fachmann des Jazz ausweist.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. September 2015
Jo van Nelsen, Ein Panter in Berlin – 17. September 2015
„Wie das zusammengeht, die Leichtigkeit der zwanziger Jahre, das Politische und die Musik, zeigt nun der Frankfurter Autor, Chansonsänger, Kabarettist Jo van Nelsen in der jüngsten seiner „Grammophonlesungen“. Er, der Sammler alter Shellacks und ebenso alter Grammophone, teilt diese Liebe mit dem großen Tucholsky und zieht die Lieblinge von Peter Panter, so das Pseudonym Tucholskys unter anderem für seine Texte über das Künstlerleben Berlins, aus seiner eigenen Sammlung hervor. Er zeigt dem staunenden Publikum, das Tucholsky, den viele nur in den immergleichen Ausschnitten kennen, einer der ersten Autoren überhaupt war, der Schallplattenkritiken verfasst hat. Und dass die schwarzen Scheiben ihre ganze Zeit bergen. Man muss sie nur zu lesen wissen. Und van Nelsen liest, virtuos die Rollen wechselnd, vieles weniger Bekannte aus Tucholskys riesigem Werk, was akribische Recherche belegt.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. September 2015
Jubiläum der Romanfabrik – 19. September 2015
„(…) Leiter Michael Hohmann macht nicht nur ein spannendes Programm, sondern hat sich zuletzt auch als Herausgeber literaturhistorischer Bücher hervorgetan.“
Journal Frankfurt Nr.19, 28. August – 10. September 2015
„Im Frankfurter Ostend eröffnete vor 30 Jahren die Romanfabrik. Zehntausende Besucher, Tausende Künstler und Autoren waren während dieser drei Dekaden hier zu Gast, an „einem Ort der Begegnung und Ort ständig neuer ästhetischer Erfahrung“
Frizz, September 2015
„Die 80er Jahre gelten allgemein hin nicht als die Paradezeit kultureller Kulminationen. Auch in Frankfurt gab es zur Mitte des Jahrzehnts keinen Treffpunkt für Künstler und Literaten. Doch genau in dieser Zeit begann die Geschichte der Romanfabrik – die selbst wie ein Roman klingt: Ein Pelzdieb beginnt im Knast zu schreiben. Eine erfolgreiche Cartoonistin verliebt sich in ihn. Ein Bordellbesitzer richtet dem Knacki nach der Entlassung eine Kellerkneipe ein. Bald gibt es dort regelmäßig Lesungen, Autorengespräche und sonstige literarische Veranstaltungen. (…) In den folgenden drei Jahrzehnten hat die Romanfabrik (…) diverse Umzüge, Widrigkeiten und Neuerungen überstanden und kann heuer Jubiläum feiern.“
Frankfurter Rundschau, 7. September 2015
„Vor dreißig Jahren taten sich ein Ex-Berufsdieb auf Freigang und eine erfolgreiche Cartoonistin, die sich bei der Arbeit allein zu Hause langweilte, zusammen, um sich einer gemeinsamen Leidenschaft zu widmen: Der Literatur. Peter Zingler und Doris Lerche wollten einen Ort schaffen, wo gelesen und anschließend darüber gesprochen werden kann. Wo ein Austausch stattfindet, der Mehrwert mit sich bringt. Mithilfe des Bordelliers Dieter Engel setzten sie ihr Vorhaben um und gründeten 1985 in einer Kellerkneipe eben diesen Ort, der schnell zur Institution wurde.
Herta Müller las dort aus ihrem ersten Roman, als sie noch niemand kannte, Stars wie Mario Adorf und Udo Jürgens gaben sich die Ehre. Viel ist passiert in den vergangenen 30 Jahren, die die Romanfabrik nun mit einer Revue am heutigen Standort in der Hanauer Landstraße feierte. Für die diversen Programmpunkte einen gemeinsamen Nenner zu finden, wurde gar nicht erst versucht, die Beiträge waren so vielseitig wie die Romanfabrik sich stets verstanden hat.“
Frankfurter Rundschau, 20. September 2015
„Die (Kunst) nämlich sollte von nun an die Hauptrolle spielen auf der Bühne der Romanfabrik auf dem Union-Gelände, wo das etwas andere Literaturhaus nach den Anfängen in einem Keller in der Uhlandstraße seit mittlerweile auch schon wieder 16 Jahren residiert. Mit Jazz und Literatur und Kleinkunst, mit mal komischen, mal durchaus nachdenklichen Texten und mithin dem ganzen Spektrum des Kulturprogramms, für das diese längst zur Institution gewordene Bühne seit 30 Jahren steht.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. September 2015
Éric Vuillard, Kongo – 22. September 2015
„Hochpoetisch und zugleich ungewöhnlich frech analysiert Éric Vuillard die Kolonialgeschichte und die Allgegenwart der Gier. Nicht als Historiker, sondern als Dichter nimmt er den Leser mit von der Berliner Kongokonferenz (1884), auf der Europa unter sich Afrika verteilte, bis zum Kongo, Privatbesitz des belgischen Königs Leopold II.“
Frankfurter Neue Presse, 21. September 2015
Michael Stolleis, Margarethe und der Mönch. Rechtsgeschichte in Geschichten – 23. September 2015
„Vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart reichen die mitunter kuriosen Begebenheiten, die Rechtsgeschichte geschrieben haben. Michael Stolleis war Professor für Öffentliches Recht in Frankfurt und leitete ebenda lange das Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte. Neben zahlreichen Ehrendoktorwürden wurde er 1992 mit dem Leibniz- und 2000 mit dem Balzan-Preis ausgezeichnet.“
Frankfurter Rundschau, 12. September 2015
Georgi Mundrov, Liebe fern der Heimat – 24. September 2015
„Wenn die Frankfurter Romanfabrik (…) heuer ihren 30. Geburtstag feiert, geht es mitunter auch klassisch zu. Zum Beispiel am 24.9. (…) wenn der Pianist Georgi Mundrov einen Chopin-Abend präsentiert. Selbiges tut er in der Tradition des Pariser Salons: Er interpretiert und moderiert zugleich und betrachtet das Thema „Liebe fern der Heimat“.“
Frankfurter Rundschau, 23. September 2015
Amici-Ensemble & Felix von Manteuffel – 3. Oktober 2015
„Als ein musikliterarisches Festival idt der 3.10. in der Romanfabrik überschrieben. Gleich drei höchstunterschiedliche Programmpunkte werden über den Tag verteilt angeboten. Die haben von Kindermatinee mit Geschichten, Musik und Zauberei rund um Otfried Preußlers „Der Räuber Hotzenplotz“ (…) bis zur „Amici-Lounge“ (…) eine Klammer: Das kammermusikalisch orientierte Amici-Ensemble mit Topsolisten aus dem hr-Sinfonieorchester und dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester.“
Journal Frankfurt Nr.21, 25. September – 8. Oktober 2015
Gary Shteyngart, Kleiner Versager – 7. Oktober 2015
„Ist es anmaßend, wenn ein 43-Jähriger seine Autobiografie schreibt? Klare Antwort: Nein, wenn man ein Leben hinter sich hat, das eigentlich ein Roman sein könnte. Und wenn man es so witzig, selbstironisch und neurotisch aufschreiben kann wie Shteyngart.“
Journal Frankfurt Nr.21, 25. September – 8. Oktober 2015
Christoph Irniger Pilgrim – 8. Oktober 2015
„Eruptiv oder atmosphärisch: Ambitionierter aktueller Jazz für offene Ohren.“
Journal Frankfurt Nr. 21, 25. September – 8. Oktober 2015
Abend für Matthias Beltz – 29. September 2015
„Es ist schon wieder 13 Jahre her, dass Beltz gestorben ist. So einen könnte man immer gebrauchen. Die Romanfabrik erinnert an den Kaberettisten.“
Homepage Journal Frankfurt
Andrea Kluitman liest: Herma Warner, Das indonesische Geheimnis – 17. Oktober 2015
„Warner erinnert in dem autobiografischen Werk an ihre Jugendzeit im Indonesien der 20er und 30er Jahre. Als Tochter von Holländern in Jakarta geboren, wuchs sie dort auf. Als junge Erwachsene muss sie erfahren, dass die politischen Verhältnisse in der niederländischen Kolonie alles in Frage stellen, was sie als ihre Heimat begriff.“
Frankfurter Rundschau, 17. Oktober 2015
Las Ranas, Duo Porteno de Tango - 25. Oktober 2015
„Das argentinische Tango-Duo Las Ranas (…) kehren im Rahmen ihrer 16. Europa-Tournee in die Romanfabrik zurück. Sie haben ihre musikalische Karriere im legendären Café Tortoni in Buenos Aires begonnen, stellten mir ihrer zweiten CD El Limonero Real vor allem Eigenkompositionen vor.“
La Guía de Frankfurt/Rhein Main, 7. Oktober 2015
Jochen Nix und Frankfurt Jazz Trio – 29. Oktober 2015
„Ein Dialog von Wort und Ton zwischen Nix und dem Frankfurt Jazz Trio: doppelter Spaß.“
Journal Frankfurt Nr. 23, 23. Oktober – 5. November 2015
Wolf Wondratschek, Mara – 6. November 2015
„Die Macher der Romanfabrik sind da offen und ehrlich: „Dieser Abend ist ein Wunschabend der Romanfabrik und von Wolf Wondratschek. Er wird aus seinen Gedichten und aus „Mara“ (2003) lesen.““
Frankfurter Rundschau, 6. November 2015
„Wondratschek, berühmt geworden mit dem Band „Früher begann der Tag mit einer Schusswunde“, verfügt über ein respektables Werk, bestehend aus Romanen, Erzählungen und Gedichten. Den rebellischen Ton hat der passionierte Boxfan nie abgelegt.“
Journal Frankfurt Nr. 24/25, 16. November – 19. November 2015
Alex Capus, Reisen im Licht der Sterne – 11. November 2015
„Capus ist ein Spezialist für die kunstvolle Vermischung realer und fiktionaler Ebenen. Zudem geht es um einen Schatz und um ein Abenteuer.“
Journal Frankfurt Nr. 24/25, 16. November – 19. November 2015
Mutare Ensemble – 14. November 2015
„Jetzt hat die Romanfabrik gemeinsam mit der um die Ecke angesiedelten Jungen Deutschen Philharmonie und dem vor mehr als 30 Jahren gegründeten Mutare Ensemble eine weitere Konzertreihe ins Leben gerufen, in deren Mittelpunkt Werke der französischen Komponisten Claude Debussy und Maurice Ravel stehen. „Beide markieren Wendepunkte zu Beginn der musikalischen Moderne, da sie in ihrem Schaffen außereuropäische Musiktraditionen aufnehmen. Sie geben damit auch ein Beispiel für erfolgreiche Integration des verstörend-betörenden Fremden in unser Leben“, begründeten die Macher ihre Idee.“
Journal Frankfurt Nr. 24/25, 16. November – 19. November 2015
Helmut Ortner, Fremde Feinde – 18. November 2015
„Verhaftet, vorgeführt, hingerichtet. Unschuldig? Der Prozess gegen die Anarchisten Sacco und Vanzetti gilt als einer der unfairsten der US-Justizgeschichte. Noch heute gilt ihr Fall als Schulbeispiel für Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit. (…) Helmut Ortner ist Schriftsetzer, Zeitschriftenentwickler und politischer Publizist. Sein Buch „Fremde Feinde“ erschien im Verlag Nomen.“
Faust Kultur, 12. Oktober 2015
„Ortner war nicht nur viele Jahre Chefredakteur des Journal Frankfurt, sondern auch ein Autor von gut recherchierten, packend geschriebenen Sachbüchern.“
Homepage Journal Frankfurt, 18. November 2015
Alaa al-Aswani, Der Automobilclub von Kairo – 19. November 2015
„Alaa al-Aswani, Romancier, Publizist und Zahnarzt, setzt sich unermüdlich für ein demokratisches Ägypten ein. Seine Romane erreichen gewaltige Auflagen.“
Frankfurter Rundschau, 2. November 2015
„In dem Roman „Der Automobilclub von Kairo“ geht es zum einen um die Kairoer Gesellschaft Ende der 1940er Jahre, zum anderen aber auch um einen Schriftsteller, dessen Besucher an der Haustür sich als zwei seiner Romanfiguren herausstellen. Der reale Autor des Romans, der in Kairo lebende Alla al-Aswani, gehört zu den meistgelesenen Schriftstellern in der arabischen Welt (…).“
Frankfurter Rundschau, 19. November 2015
Johannes Kirchberg, Heute zwischen gestern und morgen – 21. November 2015
„Johannis Kirchberg begibt sich (…) auf eine Zeitreise zum Beginn des 20. Jahrhunderts. In seinem Chansonabend „Heute zwischen gestern und morgen“ singt Johannis Kirchberg Tucholsky, er spielt und rezitiert ihn.“
Frankfurter Rundschau, 21. November 2015
Jan Seghers, Die Sterntaler-Verschwörung – 24. November 2015
„Den Hintergrund des Romans „Die Sterntaler-Verschwörung“ bilden die hessischen Landtagswahlen von 2008, die mit einem Patt enden. Der Ausbau des Frankfurter Flughafens steht auf dem Spiel. Enge Vertraute des Regierungschefs wollen für eine Bereinigung der Situation sorgen, was aber gründlich misslingt. Dann wird eine bekannte Journalistin in einem Frankfurter Hotelzimmer erschossen. Nach und nach entdeckt Marthaler die Verbindungen. Personal und Szenerie bedienen sich der Realität, wenngleich der Autor beteuert, dass alles frei erfunden sei.“
Faust Kultur, 12. Oktober 2015
Marcel Beyer, Graphit – 8. Dezember 2015
„Im Wintersemester 2015/16 hält der Romancier und Dichter Marcel Beyer unter dem Titel „Das blinde (blindgeweinte) Jahrhundert“ die Frankfurter-Poetik-Vorlesungen. In der Romanfabrik liest der in Dresden lebende Autor aus seinem 2014 erschienenen Lyrikband „Graphit“. In seinen Gedichten stellt Marcel Beyer Beziehungen zu den Kollegen Georg Trakl, Ezra Pound, Thomas Kling und Robert Musil her. Beyer verfasst auch Opernlibretti und erhielt zuletzt den Oskar Pastior-Preis und den Literaturpreis der Stadt Bremen.“
Faust Kultur, 1. Dezember 2015
„(…) Gedichte voll schöner Rhythmik und intensivem Klang. Gedichte, die den Lesern aber auch einiges abverlangen, Recherche zum Beispiel. Denn wie in seinen Romanen, etwa „Flughunde“ ist Beyer fasziniert von der Geschichte, der Schrift und den Zeiten: „Kulturarchäologische Suchbewegung“ nannte es Literaturkritiker Helmut Böttiger.“
Frankfurter Rundschau, 1. Dezember 2015
„Beyer ist einer der großartigsten deutschsprachigen Schriftsteller der Gegenwart. Er verbindet mühelos die unterschiedlichsten Gattungen und Disziplinen; er schreibt Romane und Gedichte.“
Homepage Journal Frankfurt, 8. Dezember 2015
Jürgen Wuchner Quartett – 17. Dezember 2015
„Der Darmstädter Kontrabassist Jürgen Wuchner ist eine wuchtige Integrationsfigur, eines jener genauso raren wie wichtigen Gravitationszentren im Netzwerk des deutschen Jazz, der über alle Stil- und Genregrenzen hinaus denkt, weshalb er schon 1996 den Hessischen Jazzpreis erhielt.“
Strandgut, Dezember 2015
„Ob seiner keine Grenzen kennenden Spielweise ist Jürgen Wuchner einer der markantesten unter den Bassisten des Jazz in Deutschland. Maßgeblich ist für ihn bis heute die Freiheit, die Protagonisten wie Ornette Coleman in den 60er Jahren dem Jazz erschlossen haben, Bezüge auf die klassisch-romantische Musik inbegriffen. (…) Einige Stücke sind geprägt durch leise, gedämpfte Klänge, zuweilen bis an den Rand der Wahrnehmbarkeit. Andere wieder (…) sind durch einen gewissen swingenden Groove gekennzeichnet. (…) Zuweilen ist der Musik ein unterschwelliger musikantischer Spielwitz eigen. Über den überlegenen, wagemutigen Formsinn hinaus (…) vermag diese Musik mit einer ruhenden Vitalität für sich einzunehmen.
Frankfurter Rundschau, 19. Dezember 2015
Heinz Sauer & Michael Wollny, Neujahrskonzert – 8. Januar 2015
„12 Jahre währte ihre wunderbare künstlerische Partnerschaft nun schon. […] Zwei charismatische Klangmaler faszinieren mit intimen musikalischen Dialogen.“
Journal Frankfurt, Nr. 1-2/2015
„Michael Wollny und Heinz Sauer am Anfang des Jahres 2015, das ist kein eingespieltes Duo des zeitgenössischen Jazz, sondern ein sensibles, unsentimentales, risikobereites musikalisches Gebilde, in dem sich eine Vielzahl differenziertester Verfasstheiten brechen, spiegeln, ausformen. Niemand, der das gehört hat, wird das so schnell vergessen können.“
Frankfurter Rundschau, 10. Januar 2015
Franz Dobler, Ein Bulle im Zug – 14. Januar 2015
„ Dobler hat mit ‚Ein Bulle im Zug’ (Tropen) einen Kriminalroman der besonderen Art vorgelegt, das fand auch die Jury der Krimi-ZEIT-Bestenliste und wählte ihn im November auf Platz 1. Der Erzähler, Lyriker, Biograf und Übersetzer ist ein sehr guter Performer auf der Bühne und wird seinen mit beeindruckendem Rhythmus erzählten Text bestens auf die Schiene setzen.“
Frankfurter Rundschau, 3. Januar 2015
Stephan Thome, Gegenspiel – 27. Januar 2015
„Thome verbindet Zeitgeschichte und persönliche Erfahrung. Seine Stärke ist die Psyche der Figuren.“
Journal Frankfurt, Nr. 3/2015
Blick nach vorn auf die Romantik, Europa und der Rhein – 10.-24. Februar 2015
„Den Spuren der Romantiker bis in die Gegenwart hinein will nun ein von Hohmann konzipiertes Festival unter dem Titel ‚Blick nach vorn auf die Romantik’ nachgehen, das den Untertitel ‚Europa und der Rhein’ trägt und damit schon einen deutlichen Hinweis auf seine Ausrichtung gibt. Das Besondere an der insgesamt zehn Veranstaltungen umfassenden Reihe ist zum einen die Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität, wo an drei Nachmittagen, die jeden frei zugänglichen Kolloquien über den aktuellen Forschungsstand aufklären, zum anderen ist es die Ausrichtung zur Gegenwart hin, die darin besteht, dass nationale und internationale Gegenwartsschriftsteller in Lesungen und Gesprächen ihre Position zur Romantik darlegen, so beispielsweise Feridun Zaimoglu, der Lyriker Jan Wagner oder der Schotte John Burnside.“
Journal Frankfurt, Nr. 4/2015
„Am Donnerstagabend ging es um die Engländer am Rhein. Die Anglisten Ralf Haekel (Göttingen) und Jan Wilm (Frankfurt) kamen darüber ins Gespräch, Claude De Demo und Torben Kessler vom Schauspiel Frankfurt lasen einschlägige, teils erstübersetzte Texte vor. […] Immer wieder konnte amn beim Zuhören über eigene Reisegewohnheiten nachdenken, und über die beständige Modernität der Romantik.“
Frankfurter Rundschau, 14. Februar 2015
„Im Gespräch mit Zaimoglu und Wagner verwirft Hohmann die Vorstellung, die Romantik sei eine abgeschlossene Epoche. Sie wirke noch immer.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Februar 2015
Christof Lauer Quartett, Hommage an Sidney Bechet – 26. Februar 2015
„Der Saxophonist Christof Lauer ist Jazzmusiker. Einer der besten, den es in Deutschland gibt. Und einer der eigenartigsten, den man sofort erkennt: an seinem kraftvollen Ton, an seiner wunderbar flüssigen Phrasierung, an seinem präzisen Timing, seinem achitektonischen Gespür beim Aufbau seiner Improvisationen, seinem rhythmischen Drive , der geschliffenen Artikulation und einer unglaublichen Virtuosität, die nie in Verdacht gerät, sich selbst zu genügen. […] In der intimen, gleichwohl randvollen Romanfabrik musste er nun beim Konzert … auf die Bigband verzichten, ein Verlust aber war das nicht. […] Der Mann, der das Sopran- wie das Tenorsaxophon mit gleicher Souveränität spielt, quillt über vor musikalischer Eingebung. Ein Glück für Frankfurt, dass er hier wohnt und die Jazzszene der Stadt mit lebendig hält …“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. Februar 2015
„Aber wenn dann Christof Lauer seine atemberaubenden Girlanden durch die Tonräume spannt, wenn einem Ideen, Nuancen, Reminiszenzen und Rotzigkeiten, Hochgeschwindigkeits-Linien und all diese Kleinigkeiten und Großartigkeiten nur so um die Ohren fliegen und sich mit raffinierter Dramaturgie zuspitzen und überschlagen, ohne dass musikalische Formgefühle tief verletzt würden, dann hört und spürt man auch den kühlen Abendhauch der Gegenwart.“
Frankfurter Rundschau, 2. März 2015
Frank Schulz, Onno Viets und das Schiff der baumelnden Seelen – 4. März 2015
„Schulz ist ein Meister darin, Szenen von burlesker Situationskomik zu schreiben, die Dialoge sitzen, seine Sprache ist reich an wunderbaren Metaphern. Niemand kann von Himmel und Hölle des exzessiven Trinkens so erzählen wie er. Wie auch von den unendlichen Formen gescheiterter Lebensentwürfe, der Hypochondrie und den Dramen beim Après-Pingpong.“
Frankfurter Rundschau, 2. März 2015
Jo van Nelsens Grammophonlesung, Otto A. Bierbaum: Die Schlangendame ¬– 12. März 2015
„ es ist der Versuch, die Vergangenheit aufleben zu lassen und sie dem Publikum in ihren besten Kleidern vorzuführen, als wäre sie noch strahlende Gegenwart. […] Wenn van Nelsen an der Kurbel dreht, wirkt er so liebevoll wie ein Vater, der seinem Kind über den Kopf streicht. […] Van Nelsen lässt augenblicksweise die Belle Époque in all ihren Schattierungen auferstehen. Das ist viel mehr, als ein Publikum zum Lachen zu bringen.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. März 2015
Peter Bichsel, Über das Wetter reden – 23. April 2015
„Peter Bichsel lesen, gar von ihm vorgelesen zu bekommen, das macht die Welt besser und erträglicher. Und das ganz ohne Kitsch, für lange intensive Momente. Ganz sicher.“
Frankfurter Rundschau, 7. April 2015
Eva Kruse, In Water – 27. Mai 2015
„Um das Klischee eines nordischen Jazz unter besonderem romantizistischen Einfluss der Landschaft – Schlagwort Fjorde – kommt auch Eva Kruse nicht herum. Die Musik entspricht dem bis zu einem gewissen Grad, in den Einspielungen allerdings ausgeprägter als jetzt beim Konzert in der ausverkauften Romanfabrik.“
Frankfurter Rundschau, 30 Mai 2015
Uwe Oberg & Silke Eberhard, Turns – 4. Juni 2015
„Mit diesen Voraussetzungen entwickelte sich ein himmlisches Konzert voller Überraschungen und verschiedener Schönheiten. Der voluminös scharfe Ton von Silke Eberhards Altsaxophon und Klarinette und das sensible Akkordspiel von Uwe Oberg verbanden sich zu einem enorm abwechslungsreichen Konzerterlebnis mit atonalen und liedhaften Themen, poetischen und laut insistierenden Passagen, mit Turbulenzen …, mit melodisch angeregtem Pointilismus, mit wahnwitzigen Sprungskaskaden oder Sekunden währenden Erinnerungen an Charlie Parker oder steinaltem Jump und Stride. Es war ein Abend hungriger Vielfalt, mit schäumendem Musikanten-Spaß und bestaunter Virtuosität. Es gibt nicht viel Vergleichbares.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10 Juni 2015
Jan Assmann, Exodus – 17. Juni 2015
„Hausherr Michael Hohmann jedenfalls war begeistert vom Gast aus Heidelberg, der die Reihe ‚Philosophisches Café’ zum zweiten Mal beehrte: ‚Wäre ich noch einmal Student, ich würde ihm nicht von den Augen und Füßen weichen.’ Assmann ist tatsächlich ein hinreißender Referent. Eloquent und auch für Fachfremde trug er vor, worum es ihm ging: um die Begründung einer neuen Haltung des Menschen zum Göttlichen, die auf Treue (faith) und nicht auf Fürwahrhalten (belief) beruht.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Juni 2015
Wolfgang Bunzel, Michael Hohmann & Hans Sarkowicz, Buchpräsentation „Romantik an Rhein und Main“ – 2. September 2014
„’Romantik an Rhein und Main’, so der Titel, ist eine reich bebilderte Topographie aller romantischen Orte von Marburg bis Heppenheim, von Koblenz bis Aschaffenburg. Die Wechselwirkung von Topographie und Literatur (die ich ohnehin für eine der bedeutsamsten halte) wird hier untersucht; unabhängig von der Nationalität der Dichter.“
Journal Frankfurt, Nr. 19/2014
„’Wir möchten wissenschaftliche Exaktheit mit einer Art Romantik-Baedeker verbinden’, äußerte sich der Ressortleiter Literatur und Hörspiel beim Hessischen Rundfunk Hans Sarkowicz.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. September 2014
„’Die Region ist spätestens mit diesem Buch durchromantisiert’, erklärt Hohmann und fügt hinzu: ‚Dieses Buch möge dem Romantikmuseum als eine Art Hausbuch dienen.’“
Wiesbadener Kurier, 4. September 2014
Paulus Böhmer, Zum Wasser will/Alles/Wasser will weg – 9. September 2014
„Der Text erscheint Ende des Jahres im Verlag Peter Engstler, doch schon jetzt sollte man es keinesfalls versäumen, sich auf einer von Böhmers raren Lesungen mitreißen zu lassen von diesem überwältigenden und wunderschönen Sprachkunstwerk, das in seiner Metaphorik konsequent rätselhaft bleibt und doch von Dingen spricht, die wir kennen. Eine ‚poetische Inventur der Welt’ (T.Hettche) findet ihre konsequente Fortschreibung.
Journal Frankfurt, Nr. 19/2014
Navid Kermani, Erste Liebe – 16. September 2014
„Seit seiner viel beachteten Rede im Deutschen Bundestag, gilt Kermani als eine der wichtigsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.“
Journal Frankfurt, Nr. 20/2014
Michael Kleeberg, Vaterjahre – 23. September 2014
„Über Listen, auch über die Shortlist des Deutschen Buchpreises, lässt sich bekanntlich streiten; warum man diesen Roman, der von der Kritik einhellig gelobt wird, nicht darauf findet, das ist allerdings einige Fragen wert.“
Frankfurter Rundschau, 10. September 2014
Heinz Sauer, Valentin Garvie, Bob Degen, Markus Schieferdecker & Uli Schiffelholz , Frankfurt Exploration – 11. Oktober 2014
„Fast alle haben irgendwie schon einmal zusammen gespielt in unterschiedlichen Ensembles, vom Duo bis zum hr-Jazzensemble. Das Quintett … begibt sich an diesem Abend auf einen Erkundungstrip. […] ‚Ich glaube die Zuhörer können von uns folgendes erwarten: Musikalische Empathie, Abenteuerlust, viel Klangfarbigkeit, Rauheit und Schönheit, dazu Virtuosität, generationsübergreifende Weisheit, aber auch Kindlichkeit und dichterische Qualitäten, angenehme wie unangenehme Momente, und einen suchenden Geist.’ Gegenpole, die zusammenfinden.“
Journal Frankfurt, Nr.22/2014
Jean-Philippe Toussaint, Nackt – 21. Oktober 2014
„Jean-Philippe Toussaint vollendet mit ‚Nackt’ seine rätselhaft schöne Tetralogie. […] Wer die Bücher noch votr sich hat, ist zu beneiden. […] Toussaint ist ein funkelnder Autor, der nicht vorzeigen will, dass er brillieren kann.“
Journal Frankfurt, Nr. 22 /2014
„Er war in seinem Element: Michael Hohmann, begeisterter Romanist, schien überglücklich zu sein, in seiner Romanfabrik einen so renommierten französischen Schriftsteller wie Jean-Philippe Toussaint vorstellen zu können. Zwischen ironischer Distanz und euphorischer Zustimmung moderierte Hohmann auf Deutsch und Französisch einen bemerkenswert lebendigen Abend.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Oktober 2014
Matthias Altenburg, Franz Mon, Michael Quast, Heinz Sauer u.a., Benefizabend für die Romanfabrik – 6. November 2014
„Nun ist es ja so, dass man etwas als selbstverständlich hinnimmt, wenn es da ist. Und, wenn es dann bedroht ist, erschreckt man sich sehr. Und damit es nicht so weit kommt, dass man es dann auch noch vermissen muss, kommt hier ein Appell der Frankfurter Romanfabrik. […] Die Frankfurter Literaturlandschaft ohne die Romanfabrik ist … nicht vorstellbar. Und das immerhin bereits seit 30 Jahren.“
Journal Frankfurt, Nr. 24/2014
„’Wenn es darauf ankommt, werden wir Künstler zu Stehgeigern’, sagte Matthias Altenburg sarkastisch, ehe er einige seiner frühen Texte las: ‚Wir werfen unseren Hut auf die Straße und freuen uns, wenn jemand etwas hineinwirft.’ Zu den Stehgeigern des bunten und gutgelaunten literarisch-musikalischen Abends gehörten aber auch Franz Mon, der Gedichte vortrug, sowie Markus Neumeyer und Sabine Fischmann, die zu zweit und zusammen mit [Michael] Quast musizierten. Bob Degen und Heinz Sauer schließlich widmeten ihren gemeinsamen Auftritt dem vor wenigen Tagen gestorbenen Jazzkritiker Michael Rieth.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8.November 2014
„’Wir sind mit diesem Abend nicht gerettet, aber es wird weitergehen. Die Gespräche laufen’, sagte Hohmann nicht ohne Zuversicht. […] Ein in der Tat außergewöhnlicher Literatur- und Musikabend und hoffentlich auch ein Schritt hin zum weiteren gesicherten Bestehen einer fast 30-jährigen Kulturinstitution in Frankfurt.“
Buchmarkt, 10. November 2014
Pierre Lemaitre, Wir sehen uns dort oben – 12. November 2014
„Lemaitre führt die Doppelzüngigkeit einer Gesellschaft vor und trifft die Atmosphäre der Zeit. Der Prix Goncourt-Gewinner zeigt ein Land nach dem Krieg – mit Konsequenzen.“
Journal Frankfurt, Nr. 24/2014
„Pierre Lemaitre zeichnet eine französische Gesellschaft der Zwischenkriegszeit, in der unablässig von Ruhm und Ehre die Rede ist und zugleich Profitgier und krumme Geschäfte vorherrschen.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. November 2014
Wenzel, Solo – 20. November 2014
„Der Mann sang am 4. November 1989 vor einer Million Menschen auf dem Ostberliner Alexanderplatz für die Meinungsfreiheit. Neulich spielte Wenzel vor vielleicht 60 Zuhörern in der Romanfabrik in Frankfurt am Main. Dass Hans-Ecjkardt Wenzel, wie er laut Pass heißt, seine Bekanntheit in Ostdeutschland nicht auf den Westen ausdehnen konnte, ist eine der betrüblichen Randerscheinungen der Wiedervereinigung.“
Main Echo, Aschaffenburg, 4. Dezember 2014
Matthias Zschokke, Die strengen Frauen von Rosa Salva – 25. November 2014
„Jetzt mal ganz im Ernst: Man kann doch keine Bücher über Venedig mehr schreiben, ohne in die Klischeefalle zu tappen, oder? Doch, geht. […] Venedig einmal anders – ohne bildungsbürgerlichen Ballast, völlig subjektiv.“
Journal Frankfurt, Nr. 25/2014
Marc Copland Trio – 4. Dezember 2014
„Wer mit Bill Evans und Keith Jarrett in einem Atemzug genannt wird und den Vergleich besteht, muss ein außergewöhnlicher Jazzpianist sein. Das ist Marc Copland ohne Zweifel. […] Als Klangpoet ist er in französischen Jazzmagazinen bezeichnet worden. Für seine amerikanischen Landsleute aber ist er: ‚ein stiller Gigant’.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. Dezember 2014
Jo van Nelsens Grammophon-Lesung, Lametta, Gans und Siegerkranz – 18. Dezember 2014
„Von den klassischen Musikprogrammen mit Pianist Thorsten Larbig … hat sich van Nelsen gerade verabschiedet. Und aus einer privaten Leidenschaft ein neues Format entwickelt: die Grammophonlesung. Es war natürlich ein Weihnachtsfest, zu dem er sich als kleiner Junge ein Grammophon gewünscht hat. Mittlerweile besitzt er ein halbes Dutzend und ein gutes tausend Schellackplatten dazu. Ein Schatz, aus dem sich etwas machen ließe, dachte er vor einem Jahr, als er anfing, geradezu unglaubliche und kaum bekannte Texte zur deutschen Weihnacht zu sammeln.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. Dezember 2014
Heinz Sauer & Michael Wollny, Eingebung – 4. Januar 2014
„Diesen Glücksfall einer empathischen Zweierbeziehung konnte man in der schon Wochen vorher ausverkauften Frankfurter Romanfabrik nun zum elften Mal erleben – jeweils zum Jahreswechsel.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. Januar 2014
Jan Costin Wagner, Tage des letzten Schnees – 14. Januar 2014
„Wagner ist ein erfreulicher Sonderfall – still, gelassen und eindringlich“
Journal Frankfurt, Nr.1/2 2014
Bob Degen, 70 Jahre Bob – 25. Januar 2014
„Frankfurts Jazzszene war angetreten, um jenem Pianisten die Referenz zu erweisen, der in den sechziger Jahren aus Amerika nach Deutschland gekommen war und hier Wurzeln geschlagen hat.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Januar 2014
Wolf Wondratschek, Mittwoch – 11. Februar 2014
„Es lässt sich bestimmt einiges gegen den 1943 geborenen Wolf Wondratschek sagen, aber nicht, dass er nicht authentisch wäre. […] Mittwoch ist ein praller, zupackender Text, ein Buch über die Zufälle, Härten und Schönheit des Lebens. […] 70 Jahre und kein bisschen leise: Wondratschek ist sich treu geblieben.“
Journal Frankfurt, Nr. 4/2014
Franz Hohler, Gleis 4 – 26. März 2014
„Natürlich lassen wir ihn herein und heißen ihn herzlich willkommen. Er will sich ja hier nicht nierdelassen und schon gar nicht in unsere Sozialsysteme einsickern. Er will ja nur lesen, der Schweizer Schriftsteller Franz Hohler.“
Frankfurter Rundschau, 3. März 2014
„Ein Roman voller überzeugender Wendungen. Hohler kann es auch noch mit 70.“
Journal Frankfurt, Nr. 7/2014
Volker Weidermann, Ostende – 1. April 2014
„Die schönsten Geschichten schreibt das Leben. Das ist ein Gemeinplatz. Und doch so wahr wie dieser ‚Sommer der Freundschaft’ 1936, der einige der wichtigsten Stimmen ins Exil getriebener deutscher Autoren in einem mondänen belgischen Seebad zusammenführt. Sie erklingen noch einmal in dem schmalen Band ‚Ostende’, den der Journalist Volker Weidermann in Frankfurts Romanfabrik vorstellt. Auf der Suche nach einer treffenden Gattungsbezeichnung probiert’s der Hausherr Michael Hohmann mit ‚Literaturreportage’. Aber vielleicht passt ‚Erzählung’ am besten.“
Offenbach Post, 3. April 2014
PEN, Writers in Exile – 10. April 2014
„Das Grußwort eines Gastgebers ist oft herzlich belanglos. Doch was Hausherr Michael Hohmann nun zu Beginn einer Veranstaltung des deutschen PEN-Zentrums in der Romanfabrik sagte, verlieh dem Abend eine gewisse Dramaturgie. Das PEN-Stipendiatenprogramm ‚Writers in Exile’, das ins Exil gezwungenen Autoren einen mehrjährigen Aufenthalt in Deutschland ermöglicht, sei wichtig, sagte Hohmann. Er wünsche dem Projekt, dass es auf sichereren Beinen stehe als ein ähnliches Programm in Frankfurt, das nun ‚aus dubiosen finanziellen Gründen’ auf der Kippe zu stehen scheine. Die Anspielung auf die Aussetzung des Frankfurter Stipendiatenprogramms ‚Städte der Zuflucht’ war deutlich.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. April 2014
„Im Gespräch wurde deutlich, wie eindrucksvoll voraussetzunglos der P.E.N. den Autoren zu helfen versucht. Jeder sprach in seiner Sprache, Übersetzerin Leila Chamaa hielt alle auf dem Laufenden.“
Frankfurter Rundschau, 12./13. April 2014
Alex Capus, Mein Nachbar Urs – 29. April 2014
„Der Schweizer Alex Capus ist ein Spezialist für Stoffe, die er der Realität entnommen hat und als Literatur neu erzählt. Sein neues Buch ‚Mein Nachbar Urs’ trägt den Untertitel ‚Geschichten aus der Kleinstadt’. Die Kleinstadt heißt Olten, hierher kam der 1961 in Frankreich geborene Schriftsteller seinerzeit als Kind gemeinsam mit seiner Familie. […] Genau beobachtet, pointiert erzählt: Ein kluges Sittenbild aus der Schweiz.“
Journal Frankfurt, Nr. 10/2014
Verleihung des Arbeitsstipendiums Jazz 2014 – 7. Mai 2014
„In ihrer Begründung für die Zuerkennung der Auszeichnung lobt die Jury Elektrolyte für raffinierte Themen, besondere Klangverflechtungen und einen Mut zur Dissonanz, den Semmelroth in einer spontan-ironischen Wendung auch für Politiker als zuweilen nötig befand. Im anschließenden Konzert präsentierte sich die Band als würdiger Preisträger.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. Mai 2014
Frank Goosen, Rakentenmänner – 20. Mai 2014
„Seine konsequente Arbeit am Versuch, ‚die Legende zu nähren, ich hätte eine brillante wissenschaftliche Karriere ausgeschlagen’, führte den kabarettistisch erprobten Autor in die gut besuchte Romanfabrik. Kaum zu sagen, was mehr unterhielt – die Erzählungen aus dem Band (Kiepenheuer & Witsch), die Goosen vortrug, oder die dazwischen geschobenen Anekdoten zur Entstehungsgeschichte.“
Offenbach Post, 22: Mai 2014
Iiro Rantala, My history of jazz – 5. Juni 2014
“Wenn seine unkonventionellen, vielschichtigen Improvisationen und Balladen in der Romanfabrik erklingen, so wird es genau in der Atmosphäre passieren, die der Finne Rantala liebt: an einer Bar, dort, wo ihm die Hörer in Finnland schon lange zu Füßen liegen.“
Strandgut, Juni 2014
Buchpräsentation „Ou Li Po – Ou Gra Po“ Buchpräsentation – 9. Juli 2014
„Seit Januar 2011 gibt es die Frankfurter Oulipo-Werkstatt, deren Mitglieder sich regelmäßig in der Romanfabrik treffen. […] Der schön gestaltet Band … versammelt zahlreiche Texte der Werkstattangehörigen, die sich an das halten, was oulipotische Literatur ausmacht … – die kunstvolle Ordnung des eigenen Schreibens durch selbstauferlegte Regeln.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Juli 2014
Ralph Dutli, Soutines letzte Fahrt – 4. September 2013
„Eine surreale Reise zwischen Realität und Fiktion. Künstlerroman und Zeitgeschichte.“
Journal Frankfurt, Nr. 19/2013
„Ralph Dutlis erster Roman ‚Soutines letzte Fahrt’ ist ein Opium-Trip, so intensiv, dass manche schon argwöhnten, der Autor schreibe wohl selbst manchmal im Morphin-Rausch. ‚Aber das ist natürlich alles Quatsch’, sagt Dutli, und man hätte es ihm, einem nüchternen Schweizer mit schlohweißem Haar und Nickelbrille, auch nicht zugetraut. […] ‚Es ist ein Zauber heute Abend durch den Raum gegangen’, sagt Michael Hohmann, Leiter der Romanfabrik, nach der Lesung.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. September 2013
Marion Poschmann, Die Sonnenposition – 24. September 2013
„Man bemerkt sofort, wenn eine Lyrikerin Romane schreibt. Und Marion Poschmann ist einer der seltenen Fälle in der deutschen Gegenwartsliteratur, in den das hervorragende Ergebnisse zeitigt. […] Poschmanns Roman illuminiert die Dinge und Menschen. Die Sprache leuchtet.“
Journal Frankfurt, Nr. 20/2013
Franz Mon, Zuflucht bei Fliegen – 1. Oktober 2013
„Der Lyriker Michael Lentz hat unter dem Titel ‚Zuflucht bei Fliegen’ ein Lesebuch mit Gedichten von Franz Mon herausgegeben, das die beiden gemeinsam vorstellen werden. ‚Wir haben unsere Sprache, und die Sprache hat uns’, so ein Mon’scher Aphorismus. Da haben wir was. Eine Einführung ins Werk eines der bedeutendsten Vertreter der Konkreten Poesie.“
Journal Frankfurt, Nr. 21/2013
„’Es macht mir großen Spaß, dieses Buch in der Hand zu halten’, gestand Franz Mon dem Publikum, bevor er ausgewählte Texte daraus vortrug. Er liest unaufgeregt, gelassen, fast leise, die Worte wägend, schmeckend. Genügend Zeit für Zuhörer, auch auf den Geschmack zu kommen, dem Klang zu lauschen, den absurden Wortbildungen, den skurrilen Phantasien und der ganz eigenen, überraschenden Logik des Künstlers zu folgen.“
Buchmarkt, 3. Oktober 2013
„Wenn er morgens aufstehe, schließt Mon, denke er oft über bestimmte Wörter nach, sehe sie geradezu vor sich, was fast auch schon ein Gedicht sei. Am Morgen der Lesung sei es das Wort ‚Hauch’ gewesen. ‚Dann habe ich am Schreibtisch ein richtiges Gedicht daraus gemacht.’ Auch der Zufall will formvollendet sein.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. Oktober 2013
Literaturfest Metropolitan. Die erzählte Stadt – 29. Oktober bis 2. November 2013
„Gefragt sind nicht die üblichen Flaneurserzählungen und keine hippen Szeneberichte – ‚Metropolitan’ war und ist stets eine Veranstaltungsreihe mit hohem Entdeckungs- und Erkenntniswert, die sich abseits der ausgetretenen urbanen Pfade neue Wege durch unsere zunehmend unübersichtlich gewordenen Welt bahnt.“
Journal Frankfurt, Nr. 23/2013
„Ein ‚Mosaik’ unterschiedlicher Autoren und Schreibhaltungen sei das Programm geworden, sagt Hohmann. […] Das reiche Panorama soll einem Effekt der Stadtromane Raum geben, auf den es Hohmann vor allem ankommt: ‚Die fast körperliche Erfahrung, dass man sich mit Literatur unbekannten weißen Flecken auf der Landkarte sehr gut nähern kann.’ […] Auf ein Kriterium der Romanauswahl hat Hohmann besonderen Wert gelegt: ‚Ohne dass die Stadt atmosphärisch wirklich wird, geht es nicht.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Oktober 2013
„Die Stadt in ihrer Komplexität zu erfassen, diese Möglichkeit gebe ihr nur die Literatur. Die in Nigeria geborene Autorin Sefi Atta brachte auf den Punkt, worum es in diesem Jahr beim Literaturfestival ‚Metropolitan’ ging: Nicht die Soziologie der Stadt, sondern ihre Poetik stand im Mittelpunkt.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. November 2013
Albert Ostermaier, Seine Zeit zu sterben – 19. November 2013
„Albert Ostermaier, 1967 in München geboren, einer der bekanntesten Theaterautoren der deutschen Gegenwart und Lyriker noch dazu, hat mit seinem Roman ‚Seine Zeit zu sterben’ einen wilden Genremix vor einer prächtigen Kulisse geschrieben: Kriminalroman und Gesellschaftssatire und vor allem lustvolles Sprachspiel.“
Journal Frankfurt, Nr. 24/2013
Junge Deutsche Philharmonie, Ungewöhnliche Klangfarben – 30. November 2013
„Die Romanfabrik auf dem Union-Gelände im Frankfurter Osten ist bekannt für ihre experimentellen Konzerte. Und seit in dem kleinen, aber unglaublich gemütlichen Konzertsaal ein ordentlicher Flügel steht, mischt das Haus auch im klassischen Konzertbereich mit. Man denke nur etwa an die großartige Reihe der „Musikalischen Dialoge“, die tradierte klassische Musik mit zeitgenössischer in Verbindung setzt. Nun ist mit der Jungen Deutschen Philharmonie quasi ein Nachbar zu Gast, denn die Talentschmiede für Orchestermusiker hat ihren Sitz nur wenige Schritte entfernt.“
Journal Frankfurt, Nr. 25/2013
Johann Kasper Riesbeck, Briefe eines reisenden Franzosen – 3. Dezember 2013
„Aufklärerische Literatur, die was taugt, gibt es in der deutschen Literatur nicht im Übermaß, und oft ist sie auch noch verschüttgegangen. Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz haben nun einen Schatz gehoben und die Briefe eines reisenden Franzosen (1783) … neu herausgegeben. […] Ein Prachtband, erschienen in der Anderen Bibliothek, vorgestellt von den Herausgebern.“
Journal Frankfurt, Nr. 25/2013
„Die beiden Herausgeber, Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz, zeigten sich bei der ‚kleinen Frankfurter Buchpremiere’ in der Romanfabrik selbst angenehm überrascht davon, dass sich Christian Döring, Programmleiter der Anderen Bibliothek, auf das Projekt einließ. Sie wären sogar an einigen Stellen zu Kürzungen bereit gewesen, sagte Sarkowicz, aber Döring habe erklärt: Wir machen das Ganze. […] ‚Eines der schönsten Bücher des Jahrzehnts’, sagte Romanfabrik-Leiter Michael Hohmann. Große Worte, großes Buch, großer Verlegermut.“
Frankfurter Rundschau, 6. Dezember 2013
Arno Camenisch, Fred und Franz – 10. Dezember 2013
„Camenischs dialektale Prosa ist getragen von einem strengen Rhythmus, der erst in seinen Lesungen voll und ganz zum Ausdruck kommt. Allein diese musikalische Erfahrung lohnt den Besuch. Ein freizeitphilosophisches Gespräch mit helvetischem Zungenschlag. Prächtig.“
Journal Frankfurt, Nr. 26/2013
Chico Freeman, Reto Weber & Svante Henryson, Music by … – 13. Dezember 2013
“Wenn diese drei Eigenbrötler jetzt beim Konzert in der Romanfabrik … zu einem wirklichen Trio zusammenfanden, dann sicher nicht in erster Linie wegen gemeinsamer musikalischer Erfahrungen, wohl aber wegen der Fähigkeit zur Anpassung, die sie in so vielen verschiedenen Stilen erworben haben. […] Dass aber ein einlullend-modischer New-Age-Tonfall vermieden wurde, dafür sorgte der ästhetische Instinkt der drei Musiker. Und ihre Origninalität.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. Dezember 2013
Heinz Sauer & Michael Wollny, Don’t explain – 5. Januar 2013
„’Don’t Explain’ heißt die neue Veröffentlichung von Sauer und Wollny, die sie auch live am 5. Januar um 20.30 Uhr in der Romanfabrik Frankfurt vorstellen werden. Der Titel suggeriert es. Die Musik soll sich selbst erklären, ohne Worte auskommen. Und sie darf, was die traumwandlerisch sichere, auf absolutem Vertrauen basierende Kooperation betrifft, gern auch für die Akteure selbst mysteriös bleiben. ‚Dabei bleibe ich, und das ist auch gut so, wenn man da nicht beginnt nachzuforschen’, betont Sauer. ‚Ich genieße es in diesem Fall einfach mal, dass nichts hinterfragt werden muss.’“
Offenbach Post, 22. Dezember 2012
Franz Mon, Wortbilder – 9. Januar 2013
„Nun hat Mon, 86 Jahre alt, für die Frankfurter Romanfabrik zwei Ideogramme aus den Buchstaben des Wortes ‚Romanfabrik’ gestaltet. Sie werden im Rahmen einer Ausstellung Mon’scher Werke vorgestellt.“
Frankfurter Rundschau, 9. Januar 2013
„Der gestrige Abend in der Romanfabrik in Frankfurt mit dem 1926 geborenen Künstler Franz Mon war ein besonderer. Der Dichter der Konkreten Poesie, Typograf und Hörspielautor stellte höchst selbst eine Auswahl seines umfangreichen Oeuvres vor. Fast zufällig hatte sich der Kontakt ergeben. Michael Hohmann, Chef der Kultureinrichtung, hatte Franz Mon im vergangenen Jahr gefragt, ob er sich vorstellen könne, Ideogramme, also Wortbilder, zur Romanfabrik zu entwerfen. ‚Romanfabrik? Ja, das geht gut!’, war die Antwort Mons. […] Romanfabrik hat nur vier Vokale. Das machte jedoch nichts; Franz Mon schuf zwei Ideogramme dazu. Gemeinsam mit dem Grafiker Michael Lenz, der die Vorstellung des Künstlers am Computer umsetzte, sind so zwei einzigartige Blätter entstanden, sie ergänzen die kleine Ausstellung von Ideogrammen an der Wand – und jeder Besucher des Abends kann ein solches Romanfabrik-Ideogramm als Postkarte mit nach Hause nehmen.“
Buchmarkt online, 11. Januar 2013
Irmgard Maria Ostermann, Das Ende der Aufzählung – 15. Januar 2013
„Die zweite Hälfte des Lebens ist kein Zuckerschlecken, und dass die erste auch keins ist, hilft dabei nicht weiter. In ‚ Das Ende der Aufzählung’, einem lebensprallen Roman, in dem der Tod sich doch gerne ins Gespräch bringt, erzählt Ostermann lapidar, aber sorgsam davon. Ohne Wehleidigkeit, mit einem Minimum an Melancholie und mit fein eingesetzten Spuren von Witz.“
Frankfurter Rundschau, 14. Januar 2013
Stefanie Zweig, Nirgendwo war Heimat – 22. Januar 2013
„In ihrem Werk ‚Nirgendwo war Heimat’ schreibt Zweig in Briefform die bewegenden Erlebnisse dieser 80 Jahre nieder. Ihre Kindheit in Afrika, die Rückkehr nach Frankfurt. […] Die Thematik verarbeitete Zweig schon in vielen Romanen, so auch in der Vorlage zum Oscar-prämierten Film ‚Nirgendwo in Afrika’. Aber ‚Nirgendwo war Heimat’ ist ausschließlich autobiografisch. ‚Die anderen Bücher haben nur Züge davon’, erklärt sie.“
Frankfurter Neue Presse, 24. Januar 2013
United Colors of Bessungen, Spirit of Dakar – 14. Februar 2013
“Der 2012 mit dem Darmstädter Musikpreis ausgezeichnete Kontrabassist hatte sich jüngst rar gemacht, Zeit im Senegal verbracht. Das dort Erlebte hat Wuchner in musikalische Bilder verarbeitet, die er mit seiner Mini-Bigband sukzessive umsetzt. […] Eine farbenfrohe Reiseerzählung, die sich nie auf folkloristische Souvenirsuche begibt, und … intensiven Drive entwickelt. Eine Zuhörerin rief in der Pause: ‚Ihr seid toll!’ Da gibt es wenig hinzuzufügen.“
Frankfurter Rundschau, 18. Februar 2013
Feridun Zaimoglu, Der Mietmaler – 9. April 2013
„Feridun Zaimoglu ist dieser Tage unterwegs, um sein neues Buch ‚Der Mietmaler’ vorzustellen, jetzt auch in der Frankfurter Romanfabrik. In dieser ‚Liebesgeschichte’, bei Langen Müller erschienen und verflixt unterhaltsam, muss sich der erzählende Man schon einige Mühe geben, die Oberhand zu behalten. Nicht, dass es ihm dadurch gelingen würde.“
Frankfurter Rundschau, 11. April 2013
Sten Nadolny, Weitlings Sommerfrische – 23. April 2013
„’Weitlings Sommerfrische’ (2012) ist … ein Roman, über den sich viel reden lässt. […] Eine verschlungene Geschichte ist das aber auch, in der der Richter a.D. Wilhelm Weitling, ein glücklich verheirateter Mann, auf dem Chiemsee einen Unfall hat. Nun findet er sich Jahrzehnte zurückgeschleudert vor, in der Nähe von Willy, seinem jugendlichem Ich, dessen Biografie sich aber von der des Richters a.D. seltsam unterscheidet. Ein Spiel mit der Erinnerung sah Boehncke darin, während Nadolny erklärte: ‚Die Sache läuft diesmal anders.’ Der Autor, so Boehncke, könne wie ein ‚Gott der Erinnerung’ machen, was er wollle. Sein Weitling, betonte Nadolny, nicht.“
Frankfurter Rundschau, 25. April 2013
Michael Bergmann, Herr Klee und Herr Feld – 25. April 2013
„Meisterhaft hat Bergmann seine Protagonisten charakterisiert: den unrasierten Alfred, den verwitweten Moritz, die von ihnen umworbene Frau, die keinem Konflikt aus dem Weg geht. ‚Alle sind schuldig und alle sind unschuldig’, resümierte Bergmann im Gespräch mit dem Publikum.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. Mai 2013
Péter Esterházy, Esti – 7. Mai 2013
„… kein Schelmenroman, aber doch ein Sammelsurium aus Schelmengeschichten, die allesamt um den Helden Kornél oder Cornelius Esti kreisen. […] Esti hat viele Gesichter. […] Dem Autor geht es um das Spiel mit Identitäten. ‚Jede Gestalt ermöglicht, etwas anderes zu sehen’, entgegnete er auf die Frage seines Gastgebers Michael Hohmann, warum denn Esti ‚so viele’ sei.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Mai 2013
Verleihung des Arbeitsstipendiums Jazz, Ulli Jünemann Quartett – 8. Mai 2013
„Zum 23. Mal wurde dieses Stipendium jetzt vergeben, und wer den Weg in die Romanfabrik zum Doppelkonzert des früheren Preisträgers Ulli Jünemann und des neuen Gewinners Peter Klohmann fand, der wird möglicherweise neue Argumente haben, die Situation des Jazz in der Region in hellerem Licht zu sehen. Denn beide Musiker sind mit Frankfurt und Umgebung verbunden, kommen aus der Gegend, Klohmann sogar aus Frankfurt selbst. Es gibt also Nachwuchs, und das ist es, was zählt und was eine Szene am Leben hält.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Mai 2013
„Aus 27 Bewerbungen hat jetzt eine dreiköpfige Jury den Preisträger des Jahres 2013 ausgewählt: einem ausgelassenen Peter Klohmann gratulierte Kulturdezernent Felix Semmelroth im Rahmen eines von der Jazzinitiative Frankfurt organisierten Doppelkonzertes in der Romanfabrik. […] Der frischgebackene Stipendiat hat für den Abend seine oft üppigen Kompositionen … kräftig kondensiert und auf das ungewöhnliche Trioformat Piano, Cello, Tenorsaxofon zugeschnitten. Mit Verve und Witz führt der Multiinstrumentalist durch den Abend, vergreift sich auch an Gitarre, Trompete oder Querflöte und präsentiert eine zuweilen trashige Melange aus Jazz, Funk und Rock.“
Frankfurter Rundschau, 11. Mai 2013
Eva Menasse, Quasikristalle – 5. Juni 2013
„Den physikalischen Begriff Quasikristalle hat die 1979 in Wien geborene und in Berlin lebende Schriftstellerin und Journalistin Eva Menasse als Titel für ihren neuen Roman (Kiepenheuer & Witsch) entlehnt. Darin erzählt sie das Leben der Xane Molin, quasi von der Kindheit bis ins Alter, in dreizehn Kapiteln. Jedes Kapitel wird von einer anderen Person aus dem jeweiligen zeitlichen Umfeld der Heldin erzählt, genau in der Mitte des Romans aber von ihr selbst. Leser und Leserin lernen so viele Xane Molins kennen. […] Das Ich ist nicht nur ein anderer, sondern viele. […] Der Mensch ein Quasikristall. […] Eva Menasse gelingt es vorzüglich, diese Multiperspektivität in ihrem neuen Roman geradezu haptisch erfahrbar zu machen.“
Frankfurter Rundschau, 4. Juni 2013
Die Andere Bibliothek, Stefan Zweifel & Marc Schweska – 18. September 2012
„ ‚Wir wollen nur veröffentlichen, was wir selber lesen mögen.’ Als Beleg präsentierte Döring in der Romanfabrik zwei starke, sehr unterschiedliche Titel aus diesem Sommer und dem vorigen Jahr. […] Marc Schweskas Roman ‚Zur letzten Instanz’ […] und Stefan Zweifels […] Bearbeitung einer älteren Übersetzung von Raymond Roussels 1914 erschienenem Jahrhundertroman ‚Locus Solus’ vor.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung. 20. September 2012
Johannes Kiem, Wagner Klavierkonzerte – 27. September 2012
„Der 35 Jahre alte Künstler bezeichnet sich als Echtzeit-Komponist. Er verarbeitet die vorgegebenen Motive in Wagnerscher Harmonik. Die Modulationstechniken des deutschen Komponisten böten im größeren Spielraum, sagt der Pianist. […] Den Wünschen des Publikums sind keine Grenzen gesetzt Von ‚Billie Jean’ über ‚La Cucaracha’ bis zur Titelmusik der Muppet Show ist alles erlaubt.“
Frankfurter Rundschau, 27. September 2012
Nicole Jo, Go on – 1. November 2012
„ … das Quartett Nicole Jo reizt viele Facetten des Jazz aus, ist virtuos, dynamisch, lyrisch, wild-verwegen und mediativ. Schöne, ästhetische Klänge, die Bilder malen, die Fantasie der Zuhörer anregen, Soundtracks für imaginäre Filme sind.“
Journal Frankfurt, Nr. 23/2012
Li Fan, Wu Xueqing, Zhou Huili & Frank Wolff, Zum Glück nach Shanghai – 3. November 2012
„Sich vom Zauber des Fremden verführen zu lassen: das fiel an diesem in seiner Intimität bestechenden Abend leicht.“
Frankfurter Rundschau, 6. November 2012
John Lanchester, Kapital – 20. November 2012
„Grotesk ist im vierten Roman des 1962 geborenen Autors nicht nur der Mechanismus der britischen Immobilienpreise, grotesk hoch sind auch die Bonuszahlungen […] Da ist der Rückgriff auf die erzählerische Allzweckwaffe des 19. Jahrhunderts nicht nur ein Akt der Freiheit, sondern auch des Trostes.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. November 2012
Phil Markowiz Trio, Jazzkonzert – 29. November 2012
„Alles taucht da auf: Jazz-Standards von Duke Ellington und Cole Porter, impressionistische Ton-Gedichte wie ‚Waiting’ oder Stücke wie ‚Taxi Ride’, eine Art Autofahrt durchs nächtliche Manhattan mit allen musikalischen Verrücktheiten, denen man von den Jazz-Cafés in Soho über die Mainstream-Clubs um den Times Square bis in die Funk- und Neobebop-Zentralen von Harlem begegnen kann. Das ist fast die ganze Palette des Jazz.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. Dezember 2012
Heinz Sauer & Michael Wollny, Neujahrskonzert – 7. Januar 2012
„Das Tempo ist meist hoch, wechselhaft und fast immer nur implizit, also Interpretationssache. Der Raum ist bestimmt von Klang, von Klängen, die, wenn man vom landläufigen Erwartungshorizont eines Jazzkonzerts ausgeht, einen erstaunlichen Abstraktionsgrad erreichen. Einer Abstraktion allerdings, die zutiefst persönliche Handschriften erkennen läßt, und dadurch, daß sie in einem sehr überschaubaren Raum, mit einem dicht gedrängten Publikum ihren Ort hat, unausweichlich und intim wirkt, als würde jeder Hörer, jede Hörerin persönlich in diesen Ereignishorizont hinein gezogen. Aber keine Angst, Heinz Sauer und Michael Wollny verlieren nicht den Boden unter den Füßen. Wenn Sauer das Tenorsaxofon ansetzt und Wollny einfach nur das Klavier unter die Hände nimmt, hört man sofort, woher sie kommen, und im Zugaben-Blues erkennt man nicht nur die gute alte Erde, die die beiden am Ende doch wieder hat, sondern auch all die Wege, die in die ferne führen. Kaum möglich, das neue Jahr mit einem besseren Konzert einzuleiten.“
Frankfurter Rundschau, 9. Januar 2012
Feridun Zaimoglu, Ruß – 10. Januar 2012
„Eineinhalb Stunden nimmt sich Zaimoglu Zeit, seinen Kosmos und deren Bewohner zu präsentieren. Er tut das nicht stringent, sondern mit der souveränen Fabulierfreude eines Erzählers, der sich seiner Mittel sicher ist. […] Immer stärker erweist er sich als Schriftsteller, der für jedes Werk einen neuen Stil erfindet. […] Der es versteht, die Wirkung des Textes durch den Vortrag zu einem regelrechten Song zu steigern.“
Frankfurter Neue Presse, 12. Januar 2012
Jochen Schimmang, Neue Mitte – 24. Januar 2012
„Jochen Schimmang ist ein glänzender Erzähler, dem es gelingt, die unterschiedlichen Milieus glaubhaft zu schildern.“
Journal Frankfurt, Nr. 3/12
Christoph Hein, Weiskerns Nachlaß – 7. Februar 2012
„Der 1944 geborene Christoph Hein ist einer der wenigen ostdeutschen Autoren, die zu DDR-Zeiten bereits erfolgreich waren und nun in der Berliner Republik ihre Stoffe gefunden haben. […] Weiskerns Nachlaß ist ein Desillusionierungsprozeß; der Roman eines Mannes, der feststellen muß, daß seine Werte und Ideale nichts mehr zählen.“
Journal Frankfurt, Nr. 4/12
„Christoph Hein ist ein sachlicher Erzähler mit Sinn für Komik.“
Frankfurter Rundschau, 9. Februar 2012
Stuart Evers, Zehn Geschichten übers Rauchen – 14. Februar 2012
„Stuart Evers beherrscht die Kunst, ganz beiläufig und zugleich sehr tief zu erzählen. Mit wenigen Andeutungen tuscht er Charaktere, die sich tief in die Seele brennen. Seine Geschichten fangen irgendwo an und enden irgendwo, und plötzlich ist alles anders.“
Frankfurter Neue Presse, 13. Februar 2012
„Evers ist Brite, das merkt man auch seinen Geschichten mit ihrem dunklen Humor und englischen Charme an, in denen immer irgendjemand raucht, in denen es aber noch um ganz andere Dinge geht. Alle Erzählungen handeln von Menschen, die etwas verloren haben und auf der Suche nach einer vergangenen Liebe, sich selbst oder der Person sind, die sie einmal sein wollten. Anschaulich beschreibt Evers Menschen mit ecken und Kanten, deren Schicksale weit über das Ende der Erzählungen hinaus nachwirken.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. Februar 2012
Frankfurt Jazz Trio. Cremer, Polziehn, Gjakanowski – 16. Februar 2012
„Denn was Olaf Polziehn auch immer mit wunderbar kultiviertem Anschlag aus dem neuen Flügel auf der Bühne des intimen Saals an motivisch-thematischen Ideengut entläßt, ist nicht nur musikalische Substanz, die durch Cremers differenziert verwendet Jazzbesen ornamental herausgeputzt wird. […] Dazu paßt auch der profunde Kontrabaß von Martin Gjakanowski, der den dreistimmigen Dialog komplettiert, als erklinge nur ein einziges, zur Harmonie fähiges Instrument. Das kennt man nun schon von drei wundervollen Aufnahmen des Trios (auf der ersten noch mit dem Bassisten Günter Lenz), Aber im Konzertsaal wirkt alles noch feiner, jedes pianistische Fill-In noch spontaner, jeder Off-beat noch spannungsgeladener und jedes Bass-Riff noch zwingender. Solch schöne Musik sollte man sich häufiger anhören. Man wird selbst schöner davon.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. Februar 2012
„Die Musik swingt mit einer wunderbaren Leichtigkeit. […] Spieltechnische Virtuosität ist selbstverständlich, darum geht es aber nicht. Der Drang zu exzessiven Selbstdarstellung liegt ihnen nämlich fern. Frankfurt Jazz Trio: Dieser Anspruch ist nicht zu hoch gegriffen.“
Frankfurter Neue Presse, 18. Februar 2012
LÜÜl, Tourkoller – 18. Februar 2012
„Auf der Bühne gibt sich der weitgereiste Poet vor allem als charmanter Geschichtenerzähler. Zwischen den Stücken plaudert Lüül gut gelaunt über manche Hintergründe und verdichtet so den Eindruck, daß es sich bei vielen Liedern um vertonte Tagebucheintragungen handelt.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Februar 2012
Bob Degen & Valentin Garvie, Variationen über Monk und Hindemith – 29. März 2012
„Monk suchte zeitlebens nach den Vierteltönen, etwa indem er im Inneren des Instruments arbeitete. Bob Degen unterläßt dies: dafür bläst Garvie mit langem Atem direkt auf die Saiten des Flügels, und sie beginnen zu vibrieren, daß sich im kubischen Saal der Romanfabrik ein äolischer Multiklang von solcher Intensität (nicht zu verwechseln mit Lautstärke) ergibt, daß einem Kopf und Seele gleichermaßen schwirren. […] Es wird einiges klar an diesem Abend über Gemeinsamkeiten der monk’schen und hindemith’schen Kompositionsneuerungen.“
junge Welt, 2. April 2012
Volker Braun, Die hellen Haufen – 17. April 2012
„Braun geht es nicht um die Darstellung historischer Vorgänge, sondern um die Krise der Gegenwart. In den frühen neunziger Jahren seien bestimmte kriminelle Instinkte und Reflexe trainiert worden, die heute zur Perfektion gelangt seien. Damit hat er höchstwahrscheinlich recht.“
Frankfurter Rundschau, 20. April 2012
Bebelaar, Joos, Lenz, Jazzkonzert – 5. Mai 2012
„Diesen Musikern geht es zweifellos weniger um Rhythmus als um Atmosphären, Melodien und deren geschmackvolle Abstraktion. […] Ungewöhnlich besetztes Jazz-Trio mit subtilen Tönen und Klängen.“
Journal Frankfurt, Nr. 10/12
Michael Wollnys [em], Wasted & Wanted, 26. Mai 2012
“Diese Band hat alles drauf, was es braucht, um ein Publikum zu packen, ohne sich schnöde ranzuschmeißen. Man spürt, daß es dem Trio Spaß macht, das Haus zu rocken. Auch die Klangmacht, die es in den exzessivsten Momenten entfaltet, ist von einem ausgeprägtem Formwillen bestimmt. […] Diese unakademische Musik läßt ein Wissen um die Jazzgeschichte und die des Klaviertrios seit Bill Evans erkennen, ohne sich darin zu ergehen – und behauptet damit eine selbstbewußte Zeitgenossenschaft.“
Frankfurter Rundschau, 29. Mai 2012
„Wollny bringt alles mit, was man von einem perfekten Jazzpianisten oder überhaupt von einem Klavierspieler, den Namen verdient, verlangen kann: virtuose Technik und überschäumende Fantasie, Disziplin und und Fähigkeit zu kreativem Chaos, Sinnlichkeit und ästhetisches Gespür. Nicht zuletzt: Anpassungsfähigkeit im Team. Das war jetzt wieder zu erleben beim Auftritt Michael Wollnys im Trio mit der Bassistin Eva Kruse und dem Schlagzeuger Eric Schaefer in der ausverkauften Frankfurter Romanfabrik. […] Substanz triumphierte über den Effekt. Das Ergebnis war Jazzkunst.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Mai 2012
Palermo – Palermo. Eine musikalische Erzählung – 31. Mai 2012
„Sizilianische Tarantella und argentinischer Tango umschlingen sich musikalisch. Schon dieser Auftakt ist programmatisch und macht hörbar, wohin die literarisch-musikalische Reise mit Romanfabrik-Leiter Michael Hohmann und dem Liedermacher Pippo Pollina unter dem Titel Palermo – Palermo gehen wird nach Palermo und Buenos Aires. Ein Abend, der aus dem bekanntem aus Palermo stammenden Liedermacher die Möglichkeit gibt, die Wandlung durch Musik, von der Hohmann in seiner Geschichte erzählt, gewissermaßen stimmlich nachzuvollziehen. Und das macht Pollina wunderbar, mit seiner leicht rauen, aber kraftvollen und ausdrucksstarken Stimme.“
Frankfurter Neue Presse, 2. Juni 2012
Jan Wagner, Australien. Gedichte – 30. Mai 2012
„Seine Texte gleichen Reisen, er liebt Bilder der Bewegung, die sich in Szenen der Begegnung verwandeln […] Jan Wagners Gedichte streunen durch Sprachen, Ideen und Gegenstände.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Juni 2012
Metropolitan. Die erzählte Stadt – 31. August – 4. September 2011
Frankfurt – Darmstadt
Eine Festivalidee der Romanfabrik
„Das Literaturfestival ’Metropolitan’, ins Leben gerufen von der Frankfurter Romanfabrik, widmet sich nun bereits zum zweiten Mal nach 2009 der Stadt als literarischem Raum. Das Konzept: Sechs Autorinnen und Autoren aus sechs Städten lesen aus ihren Texten, die sich mit Urbanität auseinandersetzen. Und weil Frankfurt nur ein Metropölchen ist, hat Organisator Michael Hohmann das Lesefeld auf die Stadt Darmstadt erweitert, so daß jeder der Autoren mindestens zwei Auftritte hat. (…) Ergänzt wird das Leseprogramm durch zwei Podiumsgespräche, in denen die Autoren mit Soziologen, Stadtforschern und Architekten unter den Titeln ‚Wie tickt eine Metropole’ und ‚Chaos als Chance’ über Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Städten diskutieren.“
Journal Frankfurt, Nr. 18 / 2011
Michael Greenberg, Betteln, Borgen, Stehlen – 31. August & 1. September 2011
„Greenberg verfügt über einen scharfen Blick und einen ironischen Witz, den er auch in Bezug auf seine eigene, nicht immer erfolgreiche Schriftstellerkarriere auszuweiten in der Lage ist. New York, sagt Greenberg, sei eine harte und unsentimentale Stadt, aber sie habe ihn stets ernährt. Er hat gefälschte Kosmetika verkauft, spanischen Angeklagten als Übersetzer gedient. Und einmal wurde er für eine Party engagiert – um einen Schriftsteller zu spielen. Wie geht das? ‚Du betrinkst dich schnell und sprichst keinesfalls über das Schreiben.’ Und so darf es weitergehen mit den erzählten Metropolen.“
Frankfurter Rundschau, 2. September 2011
José Eduardo Agualusa, Barroco Tropical – 1. & 2. September 2011
„So sei ‚Barroco Tropical’ ein Buch geworden über Luanda, so wie er es sehe, ‚über mein Luanda’. Das habe auch bedeutet, die ausufernden Exzesse der Stadt zuzulassen. Im atemlosen Erzähltempo seines Romans werden sie erfahrbar. Vielleicht, denn: ‚Die Realität überholt die Fiktion dauernd.’“
Frankfurter Rundschau, 3. September 2011
Lilian Faschinger, Wiener Passion – 1. & 2. September 2011
„Es ist eine besondere Aufgabe, 60 Schüler in den Bann einer Geschichte zu ziehen, die eigentlich nichts mit der eigenen Welt zu tun hat. Da kann eine Lesung vor Schülern für einen Schriftsteller zu einer harten Probe werden. Die Wiener Autorin Lilian Faschinger hat diesen Test jedoch bei ihrer Lesung an der Gesamtschule Am Rosenberg erfolgreich bestanden. (…) Daß Faschinger die Schüler bis zum Ende dieser Geschichte gefesselt hat, verdankt sie viel mehr der spannenden Personenbeschreibung und ihrem abwechslungsreichen Lesestil mit den schönen Gesangseinlagen.“
Hofheimer Zeitung, 6. September 2011
Eduardo Mendoza, Die Stadt der Wunder – 3. & 4. September 2011
„Einmal, erinnert sich Moderatorin Corinna Santa Cruz, habe er bei einer Lesung eines anderen Romans über den eigenen Text Tränen gelacht. Ob er ihn vergessen und gerade wie neu entdeckt habe? Ja, meint Mendoza, so war es wohl.“
Darmstädter Echo, 5. September 2011
Jacques Roubaud, Der verwilderte Park — 18. Januar 2011
„Ein so poetischer wie klar konstruierter Text in einer verblüffenden Sprache.“
Journal Frankfurt, Nr. 1-2 / 2011
„ … ein ganz wunderbares Buch, getragen von einer klaren, präzisen und zugleich hochpoetischen Prosa, die sich keineswegs, wie Michael Hohmann im anschließenden Gespräch mit dem Autor mutmaßte, seinen schriftstellerischen Anfängen als Verfasser von Gedichten verdankt (…) Und sei es, weil es Roubaud selbst am Ende, als es ans Signieren ging, mit stupender Leichtigkeit gelang, das Publikum für einen Augenblick an die Schwelle des oulipotischen Labyrinths zu führen, ohne daß man sich dessen auch nur gewahr wurde. Zehn Stifte lagen vor dem Autor, Kugelschreiber und Fineliner in Rot, Blau, Grün, Schwarz. Jeder konnte für Roubauds Unterschrift die eigene Lieblingsfarbe wählen. Nichts als eine Spielerei, mag sein. Jede Regel und mithin jede Entscheidung, mag man daraus lernen, hat ihre Konsequenzen, im Leben wie in der Literatur.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. Januar 2011
Ingrid Noll, Ehrenwort – 25. Januar 2011
„Eine schräge Normalität pflegt Nolls Morden eigen zu sein, weshalb es kaum verwundert, daß auch dieser ’Pflegeroman’ (Hohmann) seine Leser in den skurril-komischen Horror mörderischer Absichten verstrickt.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Januar 2011
Andreas Honneth, Bartleby – 2. Februar 2011
„Honneth zeigte seinen Film ’Bartleby – Melvilles Geschichte der Wall Street’ teils in deutscher, teils in englischer Fassung in der Frankfurter Romanfabrik. (…) Ob die Verortung des Anwaltsbüros in der Wallstreet Melvilles Erzählung zur ’Geschichte der Wall Street’ mache, wie Honneth glaubt, war nach der Filmvorführung heiß umstritten zwischen ihm und Klaus Reichert …“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. Februar 2011
Alina Bronsky, Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche, 8. Februar 2011
„Wurde an ’Scherbenpark’ das atemlose Stakkato des Buches gerühmt, brachte Bronsky in der Romanfabrik eine ganz andere Erzählqualität zum Glänzen. Ihre Ich-Erzählerin Rosalinda, Mutter der blassen Sulfia und Großmutter der Enkelin Animar, bezeichnete die Autorin als zupackende Matriarchin im osteuropäischen Stil. Als entscheidende Kniffe, um sie just auf diese Weise zu präsentieren, erwiesen sich in der Frankfurter Lesung Rosalindas systematische Selbstverkennung und Selbstdekuvrierung. Es ist eine Autorenironie der handfesten Sorte. (…) Humorig auch, wie Bronsky Rosalinda zuschreibt, die schrägsten soziologischen Beobachtungen in erfolgreiche Kulturpraktiken umzumünzen, und sei es nur in die Erpressung entsetzter Fahrlehrer. Mit Rosalindas Kraft sollten Alina Bronsky noch viele schöne Romane gelingen.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. Februar 2011
Silke Scheuermann, Shanghai Performance – 1. März 2011
„ Silke Scheuermann (…) erzählt (…) von einer Verunsicherung und Verwandlung, einem Bruch, der kein Zerbrechen nach sich zieht, sondern eine Selbstentdeckung ist. Und sie erzählt, das mit einer Entschiedenheit, die aus Zaghaftigkeit eine Kampfansage macht. Alles steuert auf ein dramatisches Kapitel zu, das die Meisterschaft dieser Autorin zeigt und das Buch auf so beeindruckende wie bewegende und anrührende Weise beendet.“
Journal Frankfurt, Nr. 5 / 2011
„Auf der einen Seite, so Scheuermann, stehe der Künstler Yang Zhichao, den es wirklich gebe. Er lasse sich Erde unter die Haut einpflanzen und erfahre die Kunst am eigenen Körper. In der gegnerischen Ecke stehe Luisas Chefin Margot, die sich der Kunst nicht aussetze, sondern für ihre Projekte Menschen caste, als wäre sie Heidi Klum. Keine Frage, auf welcher Seite Scheuermann kämpft, die in die schöne Sprache ihres neuen Buches so manche menschliche Scheußlichkeit aufnimmt.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. März 2011
Günter Lamprecht liest Max von der Grün – Stellenweise Glatteis – 23. März 2011
„Ein Glücksfall wollte es, daß der Stoff 1975 verfilmt wurde (…) mit Günter Lamprecht. Das 81-jährige schauspielerische Ur-Gestein (…) stellte sich für die Lese-Tour zur Verfügung – und hängte einige Kapitel aus Teil zwei seiner Autobiographie dran. (…) Lamprecht hatte ja viel mitzuteilen, und er tat es großartig. Sein Aufstieg aus ärmlichen Berliner Verhältnissen an einige der führenden deutschen Theater war in der Tat atemberaubend. (…) Es war, wie versprochen, ein Abend für zwei Köpfe mit Eigensinn.“
Offenbacher Post, 25. März 2011
Alex Capus, Léon und Louise – 29. März 2011
„ … zu gut unterhält sich das kichernde Publikum. Eventuell ist Olten ja überall und besonders da, wo Alex Capus sich gerade aufhält.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. April 2011
Markus Orths, Die Tarnkappe – 12. April 2011
„ … eine schlau zusammengesteckte und angenehm mühelos vorgetragene Lesung …“
Frankfurter Rundschau, 13. April 2011
Wolf Wondratschek, Das Geschenk – 7. Juni 1011
„Wondratschek kann sie noch immer, die Sätze, die sitzen wie eine Gerade.“
Frankfurter Rundschau, 9. Juni 2011
„Und die Gedichte als Zugaben verdeutlichen, wieviel Mut dieser Mann hat – seit mehr als 40 Jahren …“
Offenbach Post, 9. Juni 2011
Simon Zawalinski, Der Ostpark-Blues – 15. Juni 2011
„Aus solchen Geschichten entsteht das Bild einer Stadt, einer Epoche, einer Mentalität. Frankfurt in den 60er-Jahren aus der Perspektive eines jüdischen Einwanderers.“
Journal Frankfurt, Nr. 13 / 2011
Janusz Stefanski, Das offizielle Geburtstagskonzert – 18. Juni 2011
„Janusz Stefanski hat früher einmal behauptet, er beneide Bläser. Das war schon immer unnötig und ist es mehr denn je. Er spielt sein Schlagzeug so klangfarbenreich wie ein ganzes Blasorchester.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. Juni 2011
25 Jahre Romanfabrik – September 2010
„Sechs Tage lang feiert die Frankfurter Romanfabrik [ …] ihre Gründung vor 25 Jahren. [ …] Michael Hohmann, der seit Anfang der neunziger Jahre Programmchef des Hauses ist , [ …] der in den vergangenen Jahren Hunderten von Gästen ’die Hand geschüttelt, Quittungen ausgeschrieben und Geld überweisen“ hat, ist es immer noch das Schönste, Künstlern zu begegnen.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. September 2010
„Die Autorenlesung als solche hält Hohmann für absolut lebenstüchtig. ’Es kommt auf so etwas an wie - Und das Wort ist Fleisch geworden – hinaus.’ Die Anerkennung der Romanfabrik im Jubiläumsjahr freut Hohmann, auch wenn die Kürzung des Landeszuschusses von 19000 auf 10000 Euro ein böser Wermutstropfen ist.“
Frankfurter Neue Presse, 31. August 2010
Das Jubiläumsprogramm
Heinz Sauer & Michael Wollny, Freispiel – 1. September 2010
Erika Pluhar & Klaus Trabitsch, Lieder vom Himmel und der Erde –
2. September 2010
Die Neue Frankfurter Schule, Mit Anna Poth, Thomas Gsella, Hans Zippert, NN. sowie Markus Neumeyer und Frank Wolff – 3. September 2011
Die Romanfabrik. Im Rückspiegel und Scheinwerfer. Mit Peter Zingler, Doris Lerche, Heiner Boehncke; Paulus Böhmer, Harry Oberländer; Reinhard Kaiser, Peter Kurzeck, Andreas Maier, Georgi Mundrov (Klavier), Walter Renneisen,
Jazz-Quartett Me Too –
4. September 2010
Duo El Amanecer, Tango Porte – 5. September
Paulus Böhmer & Peter Heusch, Am Meer. Am Land. Bei mir – 14. September
„Nie zuvor war der Tod, das Ende aller Erfahrung, aller Assoziationen und aller Worte, so tief und klar in Böhmers Gedichte eingeschrieben wie ’Am Meer. An Land. Bei mir.“
Frankfurter Rundschau, 13. Oktober
Andreas Maier, Das Zimmer – 22. September 2010
„Andreas Maiers neuer Roman ’Das Zimmer’ hat es nicht auf die Shortlist zum Deutschen Buchpreis geschafft. Das ist sehr schade. Aber brauchen wir den Hype um einen möglichen verdienten Gewinner Maier, um dieses wunderbare Buch zu lesen oder zur Lesung in die Frankfurter Romanfabrik zu gehen? Am besten sogar beides? Ein eindeutiges Nein.“
Frankfurter Rundschau, 22. September 2010
„Nach drastischen Episoden über Pornographie und die ’schwarzbraune Szene’ sowie die selbstverständliche Sauferei in den Nachkriegsjahren, nach vielen Klagen über die Zeiten, vielen spottlustigen über das ewig zischende, leicht zu ’veräppelnde’ Familienmitglied J. und ausgiebigen Auslassungen zum ’Treppensteigen’ in der alten Frankfurter Bordellszene, verschaffte Maiers Erzähler seinem Onkel genau in diesem Moment eine literarische Epiphanie: einen mutmaßlich reuevollen reuevollen Akt sprachlicher Einführung in den Sprachlosen in seinem friedvollen Wald.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. September 2010
Franz Dobler, Letzte Stories – 19. Oktober
„Diese Antihelden haben eine Wut in sich, die Dobler produktiv verwandelt.“
Journal Frankfurt
Reinhard Kaiser, Erzbetrügerin und Landstörzerin Courage & Springinsfeld
Romane von J. Ch. von Grimmelshausen – 12. Oktober 2010
„Wer schon einmal einen Abend lang Kaiser bei einer Lesung gelauscht hat, der weiß, daß er reich beschenkt nach Hause gehen wird.“
Frankfurter Rundschau 12. Oktober 2010
Ulrich Faure, Jürgen Pütz & Kathleen Morgeneyer, Albert Vigoleis Thelen:
Quatschverzapfer, Prallerzähler, Phantasiemaschinenbetreiber – 9. November 2010
„In der Romanfabrik erzählen die Herausgeber vom ’Quatschverzapfer’ (Thelen über Thelen) – den die Nazis übrigens zum Staatenlosen machten [ …] Diese Briefe stehen in ihrer Fabulierfreude, ihrer Vielschichtigkeit und grotesken Phantastereien Thelens Hauptwerk in nichts nach, sind große Literatur.“
Frankfurter Rundschau, 9. November 2010
Michael Kleeberg, Das amerikanische Hospital – 30. November 2010
„Es treffen sich zwei Menschen, die bemerken, daß das Reden helfen kann.“
Journal Frankfurt, Nr. 25 / 2010
„Kleebergs neues schmales Buch scheint nach dem großem Epochenroman ’Karlmann’ wie eine Fingerübung, ein Atemholen zu sein. Aber was für ein Atemholen. Eindrucksvoll, prall mit Ironie und Pathos gleichermaßen.“
Frankfurter Rundschau, 3ß. November 2010
Heinz Sauer & Michael Wollny, Das Wenn-Dann-Konzert – 9. Januar 2010
„Ein kaum spürbarer, mit viel Luft gespielter Ton, darunter amorphe, noch formlose Bewegungen des Klaviers, die allmählich eine Rhythmus finden. Sauer läßt das geschehen, er braucht so enorm wenig, um präsent zu sein.“
Frankfurter Rundschau, 9. Januar 2010
Lutz Seiler, Die Zeitwaage – 19. Januar 2010
„Seilers Prosa ist atmosphärisch aufgeladen und von sprachlicher Eleganz. Ein klassischer ostdeutscher Erzähler, ohne Zweifel. Trotzdem toll. Im Ernst.“
Journal Frankfurt, Nr. 1-2. 20010
„Seine Geschichten, sagt Seiler, seien ’autobiographisch veranlasst’. [ …] Wenn er an seinen Texten arbeite, gehe es ihm vor allem um die musikalische Struktur, Klangfolge und Rhythmus. [ …] Die ’akustische Ebene’ sei für ihn immer die letzte Instanz bei der Beurteilung seiner Texte.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Januar 2010
Wortfront, Freilandtour – 21. Januar 2010
„Ihre beabsichtigte Vielseitigkeit zeigt politische, poetische und prosaische Songs, ihr Stilmix irritiert im besten Sinne, scheint sogar Frontfrau Sandra Kessler selbst, die anfangs ins Publikum fragt: ’Vielleicht können Sie uns sagen, welche Art von Musik wir eigentlich spielen, denn wir wissen es selbst nicht ?!’ [ …] Nicht nur ihre tiefe, wandlungsfähige Stimme machen den Abend zur Unterhaltung auf hohem Niveau, sondern auch die im Raum greifbare Spielfreude aller übrigen Musiker.“
Main-Echo, 25. Januar 2010
Dagmar Leupold, Die Helligkeit der Nacht – 26. Januar 2010
„Sie ist eine Außenseiterin des deutschen Literaturbetriebs geblieben – und das ist positiv gemeint. [ …] In ihrem jüngsten Buch ’Die Helligkeit der Nacht’ wagt sie ein Experiment. Der literarische Rebell Heinrich von Kleist tauscht sich in Briefen mit der Journalistin und späteren Terroristin Ulrike Meinhof aus.“
Frankfurter Rundschau, 26. Januar 2010
Jochen Schimmang, Das Beste, was wir hatten – 9. Februar 2010
„Schimmangs neues Buch erzählt im großen Bogen von den Jahren 1963 bis 1996, verliert dabei aber nie seine Helden, wie so oft Partisanen und Vaganten, noch die erzählerische Gesamtkomposition aus dem Blick. Schimman erzählt melancholisch, aber nicht sentimental, mit einem Schuß bitterer Ironie. Jedoch nie zynisch. ’Das Beste, was wir hatten’ ist ein großer Zeit und Gesellschaftsroman über eine verschwundene Republik, der bleiben wird.“
Frankfurter Rundschau, 9. Februar 2010
Jasmin Ramadan, Soul Kitchen – 23. Februar 2010
„Ramadans Stärke ist ihr Tonfall, der nah dran ist am Erfahrungshorizont großstädtischer Existenzen. Sie will keine literarische Verfremdung, die oft so angestrengt wirkt bei jungen Autoren.“
Frankfurter Rundschau, 23. Februar 2010
Frank Schulz, Mehr Liebe. Heikle Geschichten – 2. März 2010
„Das neue Buch von Frank Schulz, ’Mehr Liebe. Heikle Geschichten’ hat einiges gemeinsam mit den ’Serapionsbrüdern’. Auch Schulz bedient sich verschiedenster Erzählformen: Novelle, Miniatur, Collage, Kurzgeschichte. Und auch sie hält etwas zusammen, nämlich ein Aphorismus von Marie von Ebner-Eschenbach: ’Die meisten Menschen brauchen mehr Liebe, als sie verdienen’.“
Frankfurter Rundschau, 2. März 2010
„Es sind seelenvolle Grotesken und humorige Romanzen aus dem Hamburger Alltag, die Schulz zum Besten gab.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. März 2010
Thomas Gsella, Blau unter Schwarzen. Gsellammelte Prosa – 20. April 2010
„Das Gute an Gsella ist, daß nicht nur die üblichen Verdächtigen, sondern alles und jeder ins Visier genommen wird. Und daß er den Kalauer genau so kann wie den hintergründigen Knockout.“
Frankfurter Rundschau, 20. April 2010
„Ebenfalls mitgebracht hatte Gsella das noch recht frische Vorgängerbuch ’Warte nur, balde ruhest du auch’. Seine ’Offenbacher Anthologie’, angelegt als Parodie auf die von Marcel Reich-Ranickis herausgegebene ’Frankfurter Anthologie’, klang in Gsellas Lesung noch schöner als auf Papier.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. April 2010
Valentin Senger: Kaiserhofstraße 12, Der Schriftsteller und Journalist / Eine Stadt liest ein Buch – 27. April 2010
„ Es war ein ungewöhnliches Duo, das Anfang der siebziger Jahre beim Fernsehen des Hessischen Fernsehens zusammenarbeitete, um eine Wirtschaftssendung auf die Beine zu stellen. Der eine war ein bekennender Linker, vor dem Verbot der Partei langjähriges Mitglied der KPD, der andere Student der Betriebswirtschaft mit Schlips, Kragen und großen Sympathien für das freie Spiel der Marktkräfte. Die Wege des Valentin Senger und Frank Lehmann kreuzten sich beim HR, was sich für Lehmann als Glücksfall herausstellte. Ohne Senger wäre er nicht beim Fernsehen geblieben, sagte Lehmann am Dienstagabend in der vollbesetzten Frankfurter Romanfabrik …“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. April 2010
Schweizer Gipfel: Alex Capus, Urs Widmer, Peter Bichsel – 21. bis 24. Juni 2010
„Man gibt es ja ungern zu, aber es stimmt: Das Bild, das wir von unseren Schweizer Nachbarn haben, ist immer noch durchzogen von Klischees. Alpenromantik, Nümmerli Kontlli, eine gewisse Schrulligkeit, aber auch eine schwer zu übertreffende Freundlichkeit, um nur einige zu nennen. Die Romanfabrik hat nun für ihren Schweizer Sommergipfel drei renommierte Schriftsteller eingeladen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und mit Sicherheit zu einem komplexeren Eindruck ihrer Heimat beitragen können …“
Frankfurter Rundschau, 10. Juni 2010
Hommage an Julio Cortázar / Homenaje a Julio Cortázar. Joder con el programa – 30. Juni 2010
„Sie brauchen keinen besonderen Ort aufzusuchen, um Cortázars Erzählungen zu lesen. Jeder Ort wird nach der Lektüre anders sein. Wenn Sie ’Park ohne Ende’ beendet haben, wird der alte, gemütliche Lesesessel nicht mehr der sein, in dem Sie die ersten Zeilen gelesen haben. Es könnte auch sein, daß Sie ein plötzliches Bedürfnis verspüren, den Sessel zu verrücken. Das Treppensteigen werden Sie neu lernen, knusprige Pralinen zweimal anschauen, bevor Sie hineinbeißen, und in der Nacht, wenn die Wasserleitungen krachen und stöhnen, werden Sie die Gewissheit haben, daß Sie in bäriger Gesellschaft sind. Eine Kostprobe gibt es [ …] in der Frankfurter Romanfabrik. [ …] Im Mittelpunkt des Abends stehen der bahnbrechende Roman ’Himmel und Hölle’ (’Rayuela’) und die von Cortázar heißgeliebte Jazz-Musik.“
Rosa Ribas, Mein Kulturtip
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Juni 2010