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Ror Wolf — 1. September 2007

„...Der Abend gilt der ’neunundzwanzigsten Ausschweifung’ Ror Wolfs, im Schöffling Verlag erschienen. Christian Brückner ist nicht allein auf der Bühne, sondern mit Heinz Sauer, Saxofon, und dem viele Jahre jüngeren Pianisten Michael Wollny. Nein, kein Jazz-und-Lyrik-Abend. Niemand untermalt oder begleitet hier etwas, jeder sagt, was er zusagen hat, der Text beziehungsweise der Vorleser gibt die Dramaturgie vor, und alles fügt sich erst im wahrnehmenden Sinnesapparat der Zuhörer zusammen. Wobei diese scheinbare Selbstläufigkeit ein Symptom dreifach hochseilsicherer Souveränität ist. Alle drei Künstler beherrschen die vielsagende Beiläufigkeit: Brückner wie Wollny wie Sauer wie Wolf sind Großmeister der Intonation, der Andeutung und angedeuteten Klangstellung, der Form und Rhythmus und Klangnuancierung...“

Frankfurter Rundschau, 3. September 2007


Jan Costin Wagner — 4. September 2007

„...Eine Lesung mit Jan Costin Wagner ist kein unterhaltsamer Abend – und doch ist es, wie Wagner in seinem Roman ’Das Schweigen’ schreibt, für den Zuhörer eine „Explosion, die Erleichterung bringt“. In der Frankfurter Romanfabrik ereignete sich am Dienstagabend eine solche Explosion...Gerade mal eine Stunde dauern diese Lesungen,, das Publikum in der ausverkauften Romanfabrik hat nichts zu sagen, nachdem Jan Costin Wagner sein Exemplar von ’Das Schweigen’ zugeklappt hat. Die Zuhörer sitzen und schweigen – und dieses Schweigen ist die größtmögliche Anerkennung für Jan Costin Wagners Schreibkunst;: dass Menschen sprachlos sind, geschieht nicht mehr allzu häufig in einer Gesellschaft unablässigen Informationsflusses...“

Main-Echo, 6. September 2007


VAEVICTIS: Das Debattenduell — 20. September 2007

„Froh und Contra... Ein unterhaltsamer Debattierclub in der Romanfabrik... Organisator des Wettstreits... ist der Verein ’Vaevictis’. Von nun an veranstaltet er das Debattierturnier einmal im Monat. Mitmachen kann jeder, der mutig genug ist. Denn eines hat der Abend gezeigt: Drei Minuten sind im Rampenlicht eine lange Zeit. Vor allem, wenn die Argumente fehlen.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. September 2007


Sascha Anderson — 25. September 2007

„...Anderson liest mit großer Intensität, eine zurückhaltende Choreographie der Hände gehört dazu. Auch die Prosa klingt wie ein Gedicht, mit ihren ausschweifend langen Sätzen, es sind Passagen aus der vor einem Jahr erschienenen Novelle ’Totenhaus’... Es gab eine Zeit, da niemand, jedenfalls im organisierten Kulturbetrieb, etwas von dem enttarnten Stasi-Spitzel annahm. Diese Zeit ist vorbei. Die Kritik hat bemerkt, dass man an der poetischen Gabe dieses Mannes nicht vorbeigehen kann...“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. September 2007


Thomas Brussig — 22. Oktober 2007

„...Schon in ’Leben bis Männer’ hat sich der Schriftsteller Thomas Brussig schlüssig in ein Fußballer-Innenleben hineinversetzt, in das eines Trainers. Nun, in seinem neuen Buch ’Schiedsrichter Fertig’, ist es ein Unparteiischer, den Brussig seinen inneren Monolog sprechen lässt. Rund vierzig Minuten lang las Brussig in der Frankfurter Romanfabrik, und wieder einmal zeigte sich, dass der Autor es versteht, seinen Charakteren im Vortrag Leben einzuhauchen...“

Frankfurter Rundschau, 29. Oktober 2007


Robert Menasse — 30. Oktober 2007

„...Alle Rezensenten des bei Suhrkamp erschienenen Buches haben dem Roman seinen Witz zugute gehalten, was auch immer sie dieser Bewertung dann an Lob und Kritik noch hinzufügten. Live stellt sich heraus, dass ihre Berichte von Menasses Humor nichts sind gegen den gekonnten Vortrag, mit dem er selbst für sein Buch eintritt. Menasse weiß, dass für den Witz ernst sein alles ist. Er ist todernst. In der gutbesuchten Romanfabrik riss er die Besucher mit den grämlich vorgetragenen Abenteuern seines Liebesritters von der traurigen Gestalt dabei zu Lachstürmen hin...“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. November 2007


Kurt Flasch — 24. Oktober 2007

„...Im Philosophischen Café der Romanfabrik sollte Flasch, geschätzter Feuilleton-Rezensent dieser Zeitung, mit Mischa Brumlik über Leid und Trost diskutieren, doch der Pädagoge bleib wegen Krankheit fern. Der Philosoph und der Moderator Ruthard Stäblein vom Hessischen Rundfunk mussten improvisieren. So kam der Zuhörerkreis in den Genuss eines universalistischen Eckhart-Vortrages aus dem Stegreif... Danach scharten sich die Zuhörer begeistert um ihn...!

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. November 2007