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„Der islamische Terror ist überall. Und urplötzlich könnte er jeden von uns treffen. Auf dem Zettel, der auf dem Küchentisch liegt und den die Frau des Hauses sichtlich erschrocken zur Kenntnis nimmt, steht: »Die Autobatterie ist leer. Bin Laden.« Und schon ist man mittendrin. Die Pointe ist, wenn auch in diesem Fall besonders gelungen, typisch für das Duo Greser und Lenz, deren treffsicher Karikaturen mittlerweile weit über Frankfurt hinaus hohen Bekanntheitsgrad haben. Ein Bekannter der beiden aus alten »Titanic«-Zeiten ist der Schriftsteller Pit Knorr, und so lag es nahe, die neue Reihe »Künstlerfreundschaften« in der Romanfabrik gemeinsam zu eröffnen...“

Frankfurter Rundschau — 19. Januar 2006


„Wohl denen, die reserviert hatten. Die Frankfurter Romanfabrik war zwar nach nebenan in die größere Union-Halle gezogen, und es schneite zwar, und die meisten der Anwesenden kannten zwar ohnehin das Buch, das man daheim bequemer durchlesen konnte. Aber es war dennoch furchtbar voll, und nicht alle fanden den Platz, um zuzuhören, wie Daniel Kehlmann drei Kapitel aus seinem Roman »Die Vermessung der Welt« vorlas...“

Frankfurter Rundschau — 27. Januar 2006


„... Mit einer imaginären Zwiesprache zwischen Gauß und Humboldt bewies Kehlmann schließlich, daß er nicht einfach historische Persönlichkeiten zwischen zwei Pappdeckel gepreßt hat: Die literarische Qualität macht die Lektüre dieses Bandes wie auch solche Abende zum Ereignis.“

Offenbach Post — 27. Januar 2006


„Schon wenige Wochen vor der Veranstaltung sei ihm klar gewesen, daß er den benachbarten Saal der Union-Halle für die Lesung würde reservieren müssen, sagt Michael Hohmann, der Leiter der Frankfurter Romanfabrik, aber daß es derart voll werden würde, hätte er dann doch nicht gedacht. Der Satz fällt am Ende eines Abends, der in die Geschichte seines Hauses eingehen wird: als bestbesuchte literarische Lesung, die die Romanfabrik je ausgerichtet hat... Kehlmann las so unangestrengt und selbstverständlich, wie er schreibt, und viele erwarben das Buch hinterher gleich stapelweise, um es vom Autor signieren zu lassen... Eine gelungene Veranstaltung, auf die das Frankfurter Literaturhaus, für solche Abende sonst erste Adresse der Stadt, nur neidisch sein kann.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung — 27. Januar 2006


„...In seinem bei Suhrkamp erschienenen Erzählband »Etwas fehlt immer« schildert Guy Helminger unerwartet ins Surreale oder Erschreckende kippende Alltagsmomente. Die verstörenden Geschehnisse entwickeln sich fast immer aus dem abgründigen, unerklärlichen Verhalten jener zunächst harmlos wirkenden Figuren, die aber die Grenze zum Verrückten längst überschritten haben. Er wolle in seinen Geschichten nichts erklären, nichts auflösen, sagte der Autor nach der Lesung in der Frankfurter Romanfabrik...“

Frankfurter Allgemeine Zeitung — 2. Februar 2006


„... Cunningham ist ein literarischer Star — sein Roman »Die Stunden« wurde mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet und mit Nicole Kidman erfolgreich verfilmt. Dementsprechend groß war dann auch das Interesse des Publikums, als der Autor sein neues Buch »Helle Tage« in der Frankfurter Romanfabrik vorstellte. Die deutschen Passagen las der Schauspieler Stéphane Bittoun...“

Frankfurter Rundschau — 15. Februar 2006


„...Also suchte sich die 1967 in Frankfurt geborene (Inka Parei) ein ziemlich ungewöhnliches Thema: die Sterbensgeschichte eines alten Mannes. Hinfällig, halluzinierend siecht er in einem Rödelheimer Haus, das er geerbt hat, ohne zu wissen warum, vor sich hin und läßt schicksalhafte Erlebnisse, zumal jene aus Kriegstagen, vor sich ablaufen, bemüht, vor seinem Tod herauszufinden, was sein Leben zu bedeuten hatte. Gespenstisch und beklemmend ist das, und ziemlich kafkaesk, zumal die Autorin das Labyrinth ihrer Sprache mit vielen Finessen ziert...“

Frankfurter Neue Presse — 17. Februar 2006


„Da hat einer viel Spaß. Seine zwei Kollegen bahnen sich noch ihren Weg durch die Stuhlreihen der Romanfabrik, da sitzt Axel Riel schon wieder am Drumset und poltert munter drauflos. Amüsiert lauschen die beiden der ungestümen Zugabe des Schlagzeugers, Palle Danielsson nimmt einen Anlauf auf dem Kontrabaß — unhörbar. Ketil Bjørnstad plinkert ein paar Noten auf den Tasten — vergebens. Erst wenn der ausgelassene Drummer seine Spiellaune zurücknimmt, sich seine Besen greift und ein wenig über die Trommeln wischt, kommen seine Mitmusiker zu Wort... Höhepunkt der beiendruckenden Danielsson-Show ist ein Solo, das er, wie er ins Mikrofon raunt, für seinen Kater geschrieben hat: Mars, drei Jahre alt und offenbar ein Polka-Liebhaber.“

Frankfurter Rundschau — 20. Februar 2006


„... Es ist ein Effekt, wie ihn Dieter Wellershoff — geboren am 3. November 1925, wohnhaft in Köln, als Autor lang verschattet von Heinrich Böll und vor dem »Liebeswunsch« fast schon vergessen — an diesem Abend in Person hervorruft: Mit grauem Hemd und Haar und braunem Jackett, sein Buch aus einer schmuddeligen Jutetüte entnehmend, ist er der unscheinbare Mann von der Straße. Bis er dann lesend, erklärend, antwortend, philosophierend inmitten der zahlreichen Zuschauer wächst, ja erst Gesicht gewinnt... Literarisch... entwickelt er eine Überzeugungskraft, die den Abend zum Erlebnis macht.“

Frankfurter Neue Presse — 23. Februar 2006


„Schneeregen klatscht uns ins Gesicht. Das Unionsgelände auf der Hanauer Landstraße ist menschenleer. Am Abend des Fastnachtsdienstags wird woanders gefeiert. Egal. In der Romanfabrik, die steile Treppe hinauf, spielt das Frankfurt Jazz Trio gerade den Klassiker »A foggy day«. Bald muß Drummer Thomas Cremer seinen Platz auf der schwarzen Bühne räumen. Für den amerikanischen Krimiautor Bill Moody, der noch rauchend an der Bars steht. Zuhause, in Kalifornien, ist das längst nicht mehr möglich. Moody wird aus seinem neuen Roman »Bird lives!« lesen...“

WELT Kompakt — 2. März 2006


„Dr. Michael Hohmann konnte die Romanfabrik mit einem anspruchsvollen, vorwiegend literarischem Programm in der Hanauer Landstraße etablieren, in unmittelbarer Nähe der angesagtesten Clubs, in denen sich die Frankfurter Szene tummelt. Er hat einen öffentlichen Ort der kulturellen Begegnung mit viel Atmosphäre geschaffen. Die Spaßgesellschaft interessiert den Hausherrn allerdings weniger: Sein Anliegen ist es, hohe Qualität in allen Bereichen der Kultur zu bieten. Michael Hohmann ist ein kluger, sympathischer Querkopf...“

Taunus Edition — 1/2006


„In der Frankfurter Romanfabrik las Kurkow jetzt aus seinem im vorigen Jahr erschienenen Buch »Die letzte Liebe des Präsidenten«. Und weil der Autor, der 1961 in Sankt Petersburg geboren wurde, aber seit seiner Kindheit in Kiew lebt, russisch schreibt, trug er einige kürzere Passagen in seiner Muttersprache vor. Die ins Deutsche übersetzten Kapitel las er jedoch ebenso, wie er nachher die Fragen des Publikums beantwortete: Kurkow spricht insgesamt elf Sprachen, lebt mit seiner Familie abwechselnd in London und in Kiew und ist einer der bekanntesten Schriftsteller der Ukraine. Ein Außenseiter, der sich den kritischen, bisweilen zynischen und ungemein witzigen Blick auf die Machenschaften in der ukrainischen Gesellschaft erhält... Und nachdem Kurkow seine Lesung unterbrochen hat, um am Klavier zu improvisieren, macht er seine Zuhörer mit seiner Meinung über die ukrainischen Politiker vertraut: Diese übten ihren Beruf nur aus, weil sie ein unglückliches Privatleben hätten. »Sie werden nicht von Frauen geliebt.«“

Frankfurter Allgemeine Zeitung — 9. März 2006


„... Die Rezensionen behaupten es zumindest, und da Zaimoglu nicht nur unter den jungen türkischen Migranten ein Star ist, stieß seine Lesung (aus »Leyla«) in der Frankfurter Romanfabrik auf großen Zuspruch des Publikums, das sich teilweise mit Stehplätzen am Ende des Raumes zufrieden gab, oder neben dem Autor auf der Bühne saß...“

Frankfurter Rundschau — 10. April 2006


„... Die deutschen Übersetzer arbeiten sehr schnell und sehr gut. Das trifft auch auf die literarischen Veranstalter zu. Daß ich zum Beispiel so gute und dauerhafte Beziehungen zu Frankfurt habe, daß ich so oft hier lesen darf, möchte ich an dieser Stelle einmal gerne als Lob zurückgeben.“ (Vladimir Sorokin in einem Gespräch mit Jürgen Lentes nach seiner Lesung aus »Bro« in der Romanfabrik)

Frankfurter Rundschau — 22. April 2006


„... In der ausverkauften und überfüllten Romanfabrik bewies das Multitalent Frank Schätzing wieder einmal, wie man die wie man die Bedürfnisse der sogenannten Spaßgesellschaft bedient: mit flotten Sprüchen, Filmeinspielungen, Diashow und melodramatischer Untermalung...“

Frankfurter Allgemeine Zeitung — 11. Mai 2006


„...Frank Schulz ist ein penibler Schreiber und ein noch peniblerer Beobachter. Selbst dem albernsten Klischee haucht er tragischen Atem ein, oder eben umgekehrt, je nach Sachlage, und zwischen diesen Polen liegt die Komik der Romane von Frank Schulz... Bei der Lesung aus dem »Ouzo-Orakel« in der Frankfurter Romanfabrik ist der 1957 geborene Frank Schulz nicht braungebrannt, nicht der aalglatte Polyglotte, der dem deutschen Allerlei entflohen ist, sondern wirkt, hoch gewachsen, mit glänzender Glatze und umgebendem Resthaar, Hornbrille und Ledertasche wie ein Lehrer im wohlverdienten Feierabend. Der Schein trügt. Hinter der Fassade lauert, mit Einspielungen griechischer Musik, Ouzo und Schafskäse die größtmöglichste Sehnsuchtsverachtung nach Sonne und Exzeß, Meer und Vollmondnächten. Und das ausgerechnet in einer Hagener Trilogie!“

main echo — 25. Mai 2006


„... Bei Kurt Sigel ist Liebe beides: Ausdruck des Vitalen schlechthin; eine Seelenmedizin an der das (männliche) lyrische Ich, sobald es von ihr kostet, unheilbar erkrankt... In der Romanfabrik las demnach nicht wie sonst das von einer treuen Frangemeinde umschwärmte »Frankfurter Schandmaul«, sondern ein Nimmermüder, ins leicht Nostalgische Geratener, der mit zarten, erotischen, nur selten kitschigen Versen überraschte...“

Frankfurter Allgemeine Zeitung — 3. Juni 2006


„... Beim fünften Konzert der Reihe »Klassik in der Romanfabrik« trug Schauspieler Stefko Hanushevsky ebendort Mozart-Briefe vor, die von kuriosen Wortspielen nur so wimmelten... Beate Bilandzija zog mit ihrem dramatischen Sopran alle Mozart-Frauen heroisch aus dem Liebessumpf, und der schweinigelnde Dichter hatte das Nachsehen.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung — 13. Juni 2006


„... Was, fragte sich Andreas Maier und Christine Büchner, die einander fast zärtlich Andreas und Christine nennen, was wissen wir eigentlich über die Natur? Es kennt sie ja keiner mehr, die heimischen Pflanzen und Tiere... Sie setzten sich unter den Birnbaum im Landgasthof von Bullau (da fing es an), gingen über die Wiesen in der Wetterau (da kommen sie her), hörten Singdrossel und Pirol und sahen den Weißdorn im Mai die Wiese säumen. Sie sind keine Experten geworden, wollten es auch nicht... Man muß die selben Wege immer und wieder gehen. Büchner und Maier sind diese Wege gegangen. Es hat sich gelohnt.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung — 16. Juni 2006


Marcey Beyer und Rafael Chirbes — 21. Juni 2006